Bochold (auf Borbecker Platt Baukholt genannt) ist ein nordwestlicher, und in seinem Bezirk bevölkerungsreichster Stadtteil der Stadt Essen. Er grenzt an die Stadtteile Schönebeck, Borbeck-Mitte, Bergeborbeck, Vogelheim, Altenessen, Nordviertel und Altendorf und verläuft entlang der Bocholder Straße und der Haus-Berge-Straße. Die genauen Grenzen bilden die Johannes-Brokamp-, die Carl-Kruft-, die Germania-, die Flandern-, die Carolus-Magnus-, die Bottroper-, die Helenen-, die Zollstraße, der Borbecker Mühlenbach, die Altendorfer-, die Bocholder Straße, der Marreweg, die Wüstenhöfer-, die Veleda- und die Otto-Brenner-Straße.
Die ehemalige Bauerschaft Bochold gehörte zur Bürgermeisterei Borbeck und wurde mit ihr im Jahre 1915 zur Stadt Essen eingemeindet. Heute ist das bis vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert aus Gehöften bestehende Bochold der am dichtesten besiedelte Stadtteil im Stadtbezirk. Die Besiedelung begann mit der Anlage von Zechen. Die erste war die 1841 gegründete Zeche Carolus Magnus. Sechs Jahre später eröffneten die Phönixhütte, mit dem ersten funktionstüchtigen Koks-Hochofen im Ruhrgebiet, und die Zinkhütte am Bahnhof Essen-Bergeborbeck, der trotz seines Namens auf Bocholder Gebiet liegt. 1850 wurde der Schacht Wolfsbank 2 der Zeche Wolfsbank abgeteuft. Durch die Einwanderung arbeitssuchender Menschen änderte sich die Bevölkerungsstruktur der zuvor katholischen Region. Durch den Anstieg der Protestanten eröffnete 1845 am Fliegenbusch die erste evangelische Schule, in der 1853 der erste evangelische Gottesdienst stattfand. Am 26. Oktober 1864 konnte mit der Matthäuskirche (auf Borbecker Gebiet) die erste evangelische Kirche der Bürgermeisterei Borbeck eingeweiht werden. Das Haus Berge, heute ein Geriatrie-Zentrum, war einst ein Rittersitz der Herren op dem Berge. Nach mehrfachem Wechsel der Besitzer ging es 1867 an die Barmherzigen Schwestern der Heiligen Elisabeth über, welche im Landkreis das erste Krankenhaus errichten ließen. 1894 entstand an der Legrandalle (damals Kaiserallee) eine heute denkmalgeschützte, zweigeschossige Villa des Kommunal-Baumeisters Heinrich Wilhelm Voßkühler (* 1852 in Mülheim an der Ruhr, † 1914 in Essen-Borbeck). Voßkühler plante vergeblich der willkürlichen Anlage von Gewerbe-, Wohn- und Verkehrseinrichtungen im Bezirk eine Struktur zu geben. Gegen Intrigen, die ihn beruflich und privat stark beeinträchtigten, setzte er sich durch die Öffentlichmachung der Fehlentwicklungen zur Wehr. Die dadurch angelegten Akten geben nun wertvolle Hinweise auf die Entwicklungsgeschichte des gesamten Ruhrgebietes. Mit dem allgemeinen Zechensterben in den 1960er-Jahren hatte auch Bochold zu kämpfen. Die Zeche Carolus Magnus wurde 1962, und die Zeche Wolfsbank an Silvester 1963 stillgelegt. Die Schließung der Kokerei folgte 1966. Die Salesianer Don Boscos setzten sich seit 1921 in Bochold für Jugendliche ein, weshalb Theodor Hartz, der damalige Leiter des St. Johannes-Stiftes, zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ins Konzentrationslager Dachau gebracht wurde. Dort starb er am 23. August 1942, woran ein Gedenkstein an der in Borbeck befindlichen St. Johannes Bosco-Kirche erinnert. 1966 entstand dort dann das Don-Bosco-Gymnasium und 1974 der Don-Bosco-Club.
Quelle : Wikipedia
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