Dieser Cache ist natürlich keiner bestimmten politischen oder ökologischen Ansicht gewidmet, er möchte Euch das Kunstwerk zeigen und seine Bedeutung erklären. Nur aus diesem Grund noch ein paar Zeilen zur Entstehung und Bedeutung der Skulptur, die ich der Presse entnommen habe:
Eine Lokalzeitung zitiert den Künstler, Biobauer Stephan Kreppold, mit folgenden Worten über seine fünf Tonnen schwere Stahlskulptur: „Ich habe mir im Winter meinen Frust über diese Landfraß-Projekte buchstäblich von der Seele geschweißt“.
Und eine überregionale bayerische Zeitung berichtet: "Der Kampf um den Boden wird immer härter, da mehrere Tausend Hektar jedes Jahr unter Teer und Beton verschwinden, wie [Kreppold] sagte. Durch die niedrigen Zinsen sei auch Ackerland ein beliebtes Spekulationsobjekt geworden. [...] Biobauer Kreppold führte aus, dass es sich, gesellschaftsethisch betrachtet, um eine kulturell bedenkliche Entwicklung handele, die letztlich der Umwelt, aber auch der gesamten Gesellschaft Schaden bringe. Brandrodung für Sojaanbau, Überdüngung des Bodens sowie der Verlust von Arten und ihre Folgen für die Natur und die Menschheit würden nachhaltiger Landwirtschaft, tiergerechter Tierhaltung und Bewusstsein für die Umwelt gegenübergestellt."
So, nun aber zum Objekt: Um Euch das Kunstwerk im Detail zu zeigen, habe ich einen simplen Ein-Stationen-Multi gestrickt (Update unten beachten!).
Vorab: Es ist weder notwendig noch ratsam, auf dem Kunstwerk herumzuklettern oder daran herumzuwerkeln. Alle gesuchten Objekte sind klar erkennbar. Beschädigt bitte nichts! Also dann...
Zunächst stechen die Industriegebäude ins Auge. Notiert Euch die Anzahl der Shed-Hallendächer (A) und die Anzahl der Fabrikschlote (B).
Nun sollten wir uns der Natur zuwenden, die vom Landfraß verschlungen wird:
(C) ist die Anzahl der Kornähren, die schon um mehr als 90° umgeknickt wurden.
Wieviele Hasen (D) fliehen vor dem Monster, und wieviele Vögel (E) werden aufgescheucht?
N48 19.(F)(A+C)(C*E)
E010 57.(D*E)(B)(F)
Update Oktober 2019: Das Kunstwerk wurde vom ursprünglichen Standort am Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang in den Süden von Kissing verlegt (neue Koordinaten N48 17.358 E10 57.608 - danke an red idur für den Hinweis!) - nun ist es leider kein fußläufiger Kurzmulti mehr, sondern eine Distanz von etwa 3,5 Kilometern zwischen Kunstwerk und Finaldose. Ein Fortbewegungsmittel ist also angeraten (Fahrrad oder Auto). Das Kunstwerk steht an einem Feldweg, der nicht befahren werden darf - stellt euer Auto deshalb an den genannten Parkplatzkoordinaten ab und genießt den Spaziergang. Passt auf die Kinder auf, die Bahn-Schnellfahrstrecke nach München ist in unmittelbarer Nähe!
ACHTUNG: Das Final liegt fast unmittelbar an der viel und schnell befahrenen Bundesstraße B2, deshalb ist es ein T2. Passt auf Eure Kinder auf und macht keinen Quatsch bei der Anfahrt. Parkt vorsichtig und legal. Kein Cache, und auch kein FTF, ist es wert, dafür draufzugehen oder andere zu gefährden! Nachts solltet Ihr unbedingt Stirn- oder Taschenlampen einschalten, um nicht angefahren zu werden; hier sind auch gerne unbeleuchtete Radler unterwegs. Diskretion ist nur direkt am Final sinnvoll!
Meinen herzlichen Glückwunsch an das FTF-Team MingaOida1900, Mysla und TeamXemori!
Übrigens konnte ich es mir nicht verkneifen, das "neue" große scharfe S im Cachetitel zu verwenden und durfte nach dem Publish feststellen, dass dies der weltweit erste Geocache ist, der das Zeichen ẞ im Titel trägt.
