Es dürfte sich hier um die verspätete Einlösung eines Gelübdes handeln, da das Jahr 1605 nicht als ausgesprochenes Pestjahr aufscheint.
Dieses Marterl stand früher auf freiem Feld, dann beim vorherigen Haus an der Gartenmauer. Die letzte Besitzerin stellte die Bedingung, dass es erhalten bleiben müsse, daher wurde es an der Stirnseite des Neubaus angebracht.
Diese Denkmäler der Volksfrömmigkeit - Bildstöcke, Marterln, Wegsäulen u.a. - entsprangen
aus individuellen oder gemeinschaftlichen Anliegen und Bedürfnissen, die Erinnerungen beeindruckender geschichtlicher Ereignisse konservierten, an Not oder Tod erinnerten,oder vorbeugend oder dankend auf Grund von Gelöbnissen von Personen oder Gemeinschaften errichtet wurden. Hier als Dank.
Zumeist wurde die Pest von Erntehelfern aus Ungarn eingeschleppt. Sie verlief rasend schnell, begann mit Schwindel, Erbrechen und Durchfall und es traten die harmlos aussehenden Beulen auf, die rasch anwuchsen, eiterten, aufbrachen und zuletzt in Brand übergingen, was meist nach 5-6 Tagen zum Tod führte.
Wer überlebte, brauchte Monate zur vollständigen Genesung. Es wurden immer wieder, für heute skurrile, Vorschriften gegen die Pest erlassen, die aber wirkungslos waren.
Erst als durch Kanalisation und bessere Wasserversorgung die Städte reiner wurden, verschwand auch diese Seuche.
Das Original des Dreifaltigkeitsbildes ist im Bezirksmuseum Währing, Währinger Strassse 124 zu sehen.
(Auszüge des Artikels in der Bezirkszeitung von 2010, der derzeitigen Leiterin des
Bezirksmuseums Währing, Doris Weis)
Achtung! Wegen zeitweise erhöhter Muggelgefahr bitte Stealthmodus unbedingt einhalten