Im Katasterbuch ab 1829 und zur Zeit des Beginns der Parzellierungen wird die Gemarkung, auf der die Kapelle steht, "Ober dem Bildchen" genannt, und die Gemarkung in Richtung Morscholz "Beim Bildchen" bezeichnet. Daraus wird geschlossen, dass schon zu dieser Zeit ein Bildstock oder ein kleines Kapellchen vorhanden waren.
Anlass zum Bau der Kapelle um 1840 ist ein mündlich überliefertes Gelübde. Danach soll ein Bewohner der Morscholzer Maasen-Mühle mit einem Pferdefuhrwerk auf dem Heimweg von Trier in ein schweres Gewitter geraten sein. Er kam in allergrößte Not, weil seine Pferde scheuten und mit dem Fuhrwerk losrannten. In dieser schlimmen Situation gelobte der Müller, der Gottesmutter eine Kapelle zu errichten, wenn er ohne Schaden nach Hause kommen würde. Das Pferdegespann kam mit der Fuhre nach abenteuerlicher Fahrt im Friedwald zum Stehen.
Zum Dank und aufgrund des Gelübdes wurde an dieser Stelle die Kapelle errichtet. Weitere Daten über das "Bildchen" sind aus den Pfarrakten des Generalvikariats Trier belegt. Die Chronik übermittelt folgenden Wortlaut: "Die Errichtungszeit ist nicht genau angegeben, doch soll die Kapelle bereits vor 1862 erbaut worden sein. Nach Mitteilung von Dorfbewohnern haben einige Untermorscholzer das Gotteshaus auf ein Gelübde hin errichtet. 1862 erbittet Pastor Breidt von der Bischöflichen Behörde die Erlaubnis, es einsegnen zu dürfen, da es gerade restauriert und mit einem Bilde der schmerzhaften Muttergottes geschmückt worden ist".
Die Genehmigung wurde ihm erteilt, aber bereits zehn Tage nach der Einsegnung kommt Pastor Breidt mit einer Beschwerde. "Die Morscholzer Filialisten haben eine große Vorliebe für ihre restaurierte Kapelle. Am Feste Mariä Geburt trugen sie mit großem Pomp das neu gemalte Bild der schmerzhaften Muttergottes in dieselbe. Ebenso zogen sie am Sonntag-nachmittag in Prozession in diese Kapelle und ließen den Pfarrgottesdienst außer Acht". Dann fragt er, ob er diese Dinge stillschweigend dulden oder aber eingreifen sollte. Trier antwortete ihm, er möge die Sache milde und ohne Bitternis rügen, mit der Bitte, diese feierliche Prozession nach dem nachmittäglichen Gottesdienst zu halten."
Gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts fand man nur noch sehr wenige Besucher dort, weil der Bildstock unschön und schmutzig geworden war. Pfarrer Steinbach ließ ihn während seiner Amtszeit von 1921 bis 1935 restaurieren, ein Gitter vor das Bild der schmerzhaften Gottesmutter machen und einen diebessicheren Opferstock anbringen, da das Opfergeld öfter entwendet wurde.
Viel Spass beim Suchen, bitte aber vorsicht können viele Muggels da sein an diesem heilgen Ort.