111 Jahre Eisenbahn im Augsburger Hochfeld
1906 geht an dieser Stelle ein Betriebs- und Ausbesserungswerk der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen in Betrieb. Um das Gelände herum entsteht aus freiem Feld ein ganzes Wohnviertel mit "Eisenbahner-Häusern", dazugehörigen Läden, Gaststätten und sogar einer neuen Kirche (St. Canisius, 1934 eingeweiht).
Bis zu 1100 Mitarbeiter (darunter auch mein Urgroßvater Paul Schmidt) umsorgten im Bahngelände die hier beheimateten Fahrzeuge. 1930 waren es 150, 1965 sogar 190 Lokomotiven und Triebwägen.
Mit dem Ende der Dampfloks Anfang der 1970er Jahre verlor auch das BW an Bedeutung. 1998 beendete die Deutsche Bahn ihre Aktivitäten im Betriebswerk, und ab 2002 entstand auf dem Gelände, das seit 1996 zu großen Teilen unter Denkmalschutz steht, der Bahnpark Augsburg, ein lebendiges Museum mit vielen Fahrzeugen und historischen Werkstätten. Mehr zum Bahnpark verrät Euch sicher die Suchmaschine Eures Vertrauens.
Die Öffnungszeiten des Bahnparks sind derzeit recht eingeschränkt (siehe Website); dennoch lohnt sich ein Besuch auch außerhalb der Öffnungszeiten (nicht nur, um sich ins Logbuch einzutragen). Im öffentlich zugänglichen Bereich zwischen Straße und Museumseingang sind mehrere Trans-Europ-Express-Triebköpfe abgestellt, die einen Hauch von Eisenbahn-Glamour längst vergangener Jahrzehnte verströmen. EDIT 10/2021: Leider sind die TEEs von der Bildfläche verschwunden! Eine gute Portion Lost-Place-Romantik ist auch dabei.
Wer noch etwas durchs Hochfeld streunen möchte, dem sei der schöne Multi GC6Z1XE wärmstens empfohlen, der gleich hier startet.
(Foto-Credit TEE: By Renardo la vulpo (Self-photographed) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons)