Die Geologie des Alpenrands ist durch die Millionen Jahre dauernde Alpenfaltung sehr vielfältig. Am Nordrand des Ammergebirges findet man Flysch-Berge. Die Gesteine des Flysch verwittern sehr schnell, so dass es keine Felswände gibt. Flysch ist wasserundurchlässig und für die Entstehung und Ausformung von Höhlen von großer Bedeutung. Südlich ragen Kalkgesteine auf. Dieses ist weicher und wegen der vergleichsweise guten Löslichkeit des Carbonats ein relativ anfälliges Gestein und verkarstet leicht.
Doch nicht nur die Gesteinsart spielt eine Rolle, gemäß der Genese lassen sich drei Arten von Höhlen unterscheiden:
1. durch Laugung entstandene Höhlen. Hier ist das Vorhandensein eines verkarstungsfähigen Gesteins und das Lösungsmittel Wasser von Nöten.
2. durch tektonische Vorgänge geschaffene Höhlen. Diese wurden durch Vorgänge während der Gebirgsbildung, die zu Bergzerreißungen und Spaltenbildung führten, gebildet.
3. und die durch die Kräfte der Erosion geformten Ausbruchshöhlen. In Schwächezonen des Gesteins kann die Erosion, dabei besonders die Kräfte der Frostsprengung, nagen.
Wir wollen uns mit dem 3. Höhlentyp beschäftigen. Direkt neben der Straße (B23), die von Oberammergau nach Ettal führt, befindet sich ein Musterbeispiel einer Ausbruchshöhle: die Bärenhöhle. Durch feinsplittrige Frostverwitterung sind runde Profile entstanden, täuschen auf den ersten Blick Karstprozesse vor und machen so auch für Geologen eine Einordnung in die dritte Gruppe nicht immer leicht. Damit die im Volksmund auch als Bärenloch bezeichnete Höhle entstehen konnte, bedurfte es neben einer Schwächezone im Gestein eine fallende Höhlensohle, die es ermöglichte, dass die Höhle das ausgewitterte Material mittels Bodenrutschung selbständig ausräumen konnte. Wäre eine ausreichende Neigung nicht gegeben, würde die Bärenhöhle in ihrem eigenen Auswitterungsschutt ersticken. Auch heute noch arbeitet der Mechanismus der Frostsprengung durch infiltriertes und kondensiertes Wasser, macht die Höhlenwände schlüpfrig und löst immer wieder Felsbrocken ab.

Ebenerdig ist eine Nische in den Fels gehauen, in der die Kopie eines Ölgemäldes von Johannes Andreas Wolff hängt, das die Gründung des Klosters Ettal zeigt. Ein schmaler Serpentinenpfad führte früher hinauf zur Bärenhöhle, in deren Eingangsbereich eine Heiligenfigur steht. Aufgrund von Steinschlaggefahr (2013 ist wieder ein großer Felsblock abgebrochen) und der instabilen Felswand ist die Begehung mittlerweile allerdings verboten. Doch auch von den Headerkoordinaten aus sind die Besonderheiten rund um die Höhle gut zu erkennen.
Schick uns die Antwort auf folgende Fragen:
- An der Grenze zwischen welchen Gesteinsarten befindet sich die Bärenhöhle? Beschreibe mit eigenen Worten, warum dadurch die Entstehung der Bärenhöhle begünstigt wurde.
- Beschreibe das Gestein rund um die Bärenhöhle (Farbe, Form, vertikale/horizontale Gesteinsschichten).
- Schaue Dir die Neigung der Sohle der Bärenhöhle genauer an. Was denkst Du, warum diese für die Entstehung des Bärenlochs eine Rolle spielt?
Bitte hänge auch ein Logfoto dazu, das dich oder einen Gegenstand vor Ort zeigt.
Danach kannst Du sofort den Cache loggen. Falls etwas nicht stimmen sollte, melden wir uns.
Quellen: Wikipedia, Bayrisches Geotopenkataster, Die Bärenhöhle Oberammergau, Streifzug durch die Höhlen des bayerischen Alpenanteils, Wissenschaftliche Höhlenkunde, Unterwegs in Werdenfels: Band 1: Geoabenteuer