REUTERSCHER BLOCK
Wie vielleicht einige von euch wissen dürften, hat in Nördlingen vor etwa 14,6 Millionen Jahren ein gewaltiger Meteoriteneinschlag stattgefunden. Der Meteorit, der damals dort einschlug, hatte eine geschätzte Größe von etwa 1,5 Kilometern und muss Berechnungen zufolge mit einer Geschwindigkeit von etwa 15–50 km/s (das entspricht 54.000-180.000 km/h) eingeschlagen sein.
Um die Gewalt, die hier gewirkt hat, etwas zu verdeutlichen: Beim Einschlag entstand ein Druck von mehreren Millionen Bar und eine Temperatur von mehr als 20.000 °C. Die Explosion beim Auftreffen des Meteoriten hatte die Energie von mehreren 100.000 Hiroshima-Bomben.
Durch den Einschlag wurden 150 km³ Gestein ausgeworfen, sogar Teile aus dem kristallinen Grundgebirge, denn der Meteorit durchschlug das 600 m starke Deckgebirge aus mesozoischen Sedimentgesteinen (Kalkgesteine, Tone). Einzelne Steine des Auswurfs wurden in eine Entfernung von bis zu 70 km geschleudert, Tektite sogar bis zu 450 km. In wenigen Minuten war ein Krater von beinahe 25 km Durchmesser und rund 500 m Tiefe entstanden. Nahezu jegliches Leben im Umkreis von mindestens 100 km wurde schlagartig ausgelöscht.
Der Meteorit wurde von einem etwa 150 Meter großen Trabanten begleitet, welcher bei Steinheim einschlug und einen etwa 4 Kilometer großen Krater hinterließ.
Einer der hier ausgestellten Steine (ihr erkennt ihn ganz leicht an einer an ihm angebrachten Infotafel) ist ein sogenannter Reuterscher Block. Es handelt sich dabei um einen gewaltigen Jura-Kalksteinbrocken, welcher beim Einschlag mit hoher Geschwindigkeit aus dem Krater ausgeworfen wurde und bis hier her (also etwa 66 Kilometer weit) flog. Dies war möglich, so vermutet man mittlerweile, da der Felsblock durch expandierende, heiße Gase aus der zentralen Explosion beschleunigt worden war.
Benannt sind die Reuterschen Blöcke nach dem Münchner Geologen Lothar Reuter, der 1926 damit begann diese Blöcke als solche zu deuten und sie zu kartieren.
Aufmerksam wurde man auf diesen (hier ortsfremden) Block, da er zusammen mit einem sogenannten Strahlenkalk gefunden wurde, welcher nach der Freilegung aufgrund Frost in zwei Teile zerbrach. Hier konnten eindeutige Shatter-Cone-Strukturen (siehe Foto unten) nachgewiesen werden, die zweifelsfrei auf eine Ejektion aus dem Ries-Krater schließen lassen.
Shatter Cones (also sogenannte Druckkegel oder Schmetterkegel) entstehen unter Drücken von circa 20 - 300 Kilobar und sind, neben Meteoritenfragmenten, die einzigen Anzeichen im makroskopischen Bereich, die auf einen erfolgten Impakt (also die Kollision zweier Himmelskörper mit hoher Geschwindigkeit) hinweisen.

Foto: Beispiel für einen typischen Strahlenkalk (Shatter-Cone) aus dem Nördlinger Ries
Zwar gibt es durchaus noch mehr solcher Reuterschen Blöcke, die teilweise auch deutlich weiter (bis zu 180 Kilometer) vom Krater entfernt gefunden wurden, jedoch sind diese bei Weitem nicht so groß! Der in Ravensburg gefundene Block weist beispielsweise lediglich ein Gewicht von 3,9 Kilogramm auf.
Um diesen Earthcache zu loggen beantwortet bitte folgende Fragen:
1. Was ist das Gewicht des hier ausgestellten Reuterschen Blockes?
2. Um was für eine Gesteinsart handelt es sich?
3. Wurde der Block in dieser Grube hier beim Sandabbau oder in der nahegelegenen Kiesgrube bei Nettershausen gefunden?
4. Vergleicht den Reuterschen Block mit dem Block daneben. Welche Unterschiede in Bezug auf Farbe und Dichte fallen euch auf?
5. Aufgrund welcher Merkmale konnte dieser Gesteinsbrocken zweifelsfrei als Reuterscher Block identifiziert und dem Meteoriteneinschlag von Nördlingen zugeordnet werden?
6. Schaut euch den Block genauer an. Findet ihr typische Shatter-Cone-Strukturen auf dem Block und wenn ja wo?
7. Mache ein Foto von dir (bitte nicht spoilern!) und lade es mit in deinen Log hoch.
Bitte sendet mir die Antworten per E-Mail oder über das Nachrichtencenter. Danach könnt ihr sofort loggen, ihr braucht keine Logfreigabe abwarten. Denkt bitte daran, das geforderte Foto (Aufgabe 7) an euren Log anzuhängen. Sollte etwas nicht stimmen, dann melde ich mich.