Ihr steht hier vor einem ehemaligen Vierseithof, von dem leider die vierte Seite, eine große Scheune fehlt. Zum Verlust der Scheune kam es nicht etwa durch einen Brand oder Einsturz, sondern im Zuge der Bodenreform wurde das Gebäude 1949 durch die Bereitschaftspolizei abgerissen. Das Abbruchmaterial wurde zur Sanierung der umliegenden Häuser wiederverwendet. Eine große Scheune passte nicht mehr in das sozialistische Weltbild als Ausdruck von großbäuerlichen Wirtschaftsbetrieben. Der Hof wurde unter Neubauern aufgeteilt.
Der älteste noch erhaltene Teil des Hofes ist ads Fachwerkhaus direkt an der Straße. Erbaut wurde es 1768, umgebaut nach einem Brand 1837. Im rechten Teil befand sich die Wohnung des Gärtners des Hofes und eine Molkerei, während sich im linken Teil ein Pferdestall und Lagermöglichkeiten für Heu u.ä. befand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem Fachwerkhaus eine Neubauernstelle, später wurde es zu einem Wohnhaus umgebaut. In der Wendezeit fand eine erste umfassende Sanierung statt, leider wurde dabei viel alte originale Bausubstanz entweder zerstört oder überbaut. Im Jahr 1999 wurde das Gebäude, wie der ganze Hof unter Denkmalschutz gestellt. Seit 2014 restauriert der jetzige Eigentümer das Fachwerkhaus denkmalgerecht unter möglichst großer Erhaltung der noch vorhandenen originalen Bausubstanz.