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Gießübler Schweiz - Konglomeratfelsen im Neuntal EarthCache

Hidden : 10/28/2018
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Beschreibung der geographischen Lage

Der Naturlehrpfad Gießübeler Schweiz beginnt am Kulturhaus und durchquert folgende Fluren und Forstorte: - Am Einweg – Wolfsloch – Ersteberg – Köhlersberg – Neuntal – Seinwand – Löffelberg.

Das Gebiet liegt am Südabhang des Thüringer Waldes und gehört zum Mittleren Thüringer Wald, dessen Übergang zum Thüringer Schiefergebirge sich hier vollzieht.

Einblick in die geologischen Verhältnisse

Der Naturlehrpfad Gießübeler Schweiz befindet sich in dem Bereich, wo die zwei, im geologischen Bau und in der morphologischen Gestaltung recht verschiedenen Hauptbestandteile des Thüringer Gebirges aufeinander treffen.  Nach Südosten hin wird der Kamm insgesamt breiter und bildet das Thüringer Schiefergebirge und nach Nordwesten verläuft mit abnehmender Basisbreite der Thüringer Wald.

Das Thüringer Schiefergebirge ist morphologisch durch Rumpfflächen mit weiten gerundeten Höhenrücken, flachen Einmuldungen, Verebnungsflächen und zahlreichem, tief eingeschnittenen Kerb- und Kerbsohlentälern mit ausgeprägten Steilhängen charakterisiert.

Von besonderem Reiz ist das vorherrschend von Konglomeraten der Goldlauterer Schichten aufgebaute Gebiet zwischen der Masserberger Straße im Norden, dem Köhlersberg im Süden, der Alten Kehr im Osten und dem Dachsbachtal im Westen.

Kurz zur Entstehung von Konglomeratgesteins

Die Felsen in der landschaftlich einzigartigen Gießübeler Schweiz bestehen aus mächtigen Konglomeraten der Rotliegend-Zeit (Unter-Perm). Vor etwa 297 Millionen Jahren gab es in westlicher Richtung den so genannten Schleuse-Horst, der als Liefergebiet für das Konglomeratgestein rekonstruiert wurde. Der Zahn der Zeit nagte an diesem sich in Hebung befindlichen Hochplateau, so dass sich durch Verwitterung und Abtragung gewaltige Geröllmassen bildeten. Während katastrophenartiger Sturzregen ergossen sich viele Meter mächtige Schlammströme in die Täler und lagerten die Geröllmassen in großen Schwemmflächen ab.

Nach der Entwässerung dieser Geröllfracht wurden die mehr oder weniger abgeschliffenen Gesteinsgerölle im Laufe von Jahrmillionen durch den hart werdenden Schlamm, bestehend aus Ton, Eisenhydroxiden u. a., regelrecht verkittet und durch Druckeinwirkung darüberliegender Schichten verfestigt. Dieses Ablagerungsgestein (Sediment) bezeichnet man als Konglomerat.

Durch Flüsse und Bäche, aber auch Wind und Wetter, wurden die markanten Felsen aus den Konglomerat-Schichten heraus modelliert. Da in den Schichten überwiegend Schiefer als Geröll vorkommt, spricht man auch vom Schieferkonglomerat. Weitere Bestandteile sind: Quarzit, Porphyr und Porphyrit. Die Konglomerate von Gießübel. Fehrenbach und Crock sind die am weitesten im Südosten des Thüringer Waldes erhalten gebliebenen Schichten der Rotliegend-Zeit (Schleusinger Randzone).

Verwitterung und Abtragung modellierten in diesem Gebirgstal bizarre Felsformen, die u. a. nach Personen benannt wurden wie der Schröder- und Langertfelsen.

Was war noch mal ein Konglomerat?

Konglomerat (lateinisch conglomerare „zusammenballen“) bezeichnet in der Geologie ein grobkörniges, klastisches Sedimentgestein, das aus mindestens 50 % gerundeten Komponenten (Kies oder Geröll) besteht, welche durch eine feinkörnige Matrix verkittet sind. Sind die Bestandteile eckig, spricht man hingegen von einer Brekzie (oder auch Breccie). Diese fluviatilen Gerölle sind entstehungsgeschichtlich eng mit dem Sandstein verwandt und mit ihm häufig vergesellschaftet.

Verwitterung, was ist das denn?

Unter Verwitterung versteht man die Zersetzung von Gestein. Dabei spielen mehrere Prozesse zusammen, die den physikalischen Zerfall, die chemische Veränderung und die biogene Zersetzung des Gesteins wegen dessen exponierter Lage an oder Nahe der Erdoberfläche herbeiführen.

Beispiele für physikalische Kräfte sind die Einwirkungen von Boden- und Niederschlagswasser, Eis, Wind und Temperaturschwankungen. Das Ergebnis von Verwitterung ist Gesteinszerstörung.

Man unterscheidet folgende Arten der Verwitterung:

Bei der physikalischen Verwitterung bleiben die gesteinsbildenden Materialien erhalten. Sie wird hervorgerufen durch

- Frost – Salz – Druckentlastung – Volumenschwankungen durch das Quellen von Mineralien – Einlagerung von Wasser – Temperaturunterschieden.

Bei der chemischen Verwitterung werden die gesteinsbildenden Materialien umgewandelt bzw. neu gebildet z. B. durch chemische Reaktionen mit Säuren (Kohlensäure – saurer Regen) – Lösung wasserlöslicher Gesteine (Salz, Kalk) – Hydrolyse (Lösung von Kationen Ca++, K+, Mg++ usw. durch H+ Ionen).

Biotische Verwitterung z. B. durch - Wurzelsprengung – organische Säuren (Citronen-Wein- bzw. Saluzylsäure) aus den Abbauprodukten von Mikroorganismen, Pflanzen und Tieren, deren Wirkung sich durch die anorganische Kohlensäure verstärkt.

Humus (lateinisch für Erdboden) im engeren Sinn bezeichnet in der Bodenkunde die Gesamtheit der toten organischen Substanz eines Bodens. Er unterliegt vor allem der Aktivität der Bodenorganismen, die durch ihre Stoffwechselaktivitäten laufend zum Auf-, Um- oder Abbau des Humus beitragen.

Humus besteht aus einer Vielzahl komplexer Verbindungen, die nach dem Absterben organische Materie freisetzen und durch Bodenorganismen. Niedermolekulare Kohlenhydrate und Proteine werden schnell zersetzt, komplexe Verbindungen wie Cellulose oder Lignin werden langsamer abgebaut. Daher verweilen bestimmte Humusbestandteile nur wenige Wochen oder Monate im Boden (Nährhumus), andere jedoch Jahrhunderte oder Jahrtausende lang.

Eine spezielle Form ist der Felshumus. In der ersten Stufe entsteht ein Humus, der auf verwittertem Gestein aufliegt. Dieser Felshumusboden bildet sich durch eine Aufakkumulation abgestorbener Pflanzen. Die häufigsten Pionierpflanzen bei der Besiedlung blanker Felsen sind Flechten und Moose, die der Oberfläche des Gesteins anhaften. Deren Biomasse sammelt sich mit der Zeit als Humus in den Mulden des Gesteins und in den durch physikalische Verwitterung entstandenen Spalten. Die Flechten und Moose fördern durch ihre Ausscheidungen außerdem die chemische Verwitterung des Felsens. Sobald der organische Gehalt der Auflage unter 30 Gew. % sinkt, liegt ein Mineralbodenhorizont vor. Damit ist der nächste Bodentyp der Entwicklungsreihe, der Syrosem, erreicht. Wenn der Anteil mineralischer Substanz in einzelnen Ritzen bereits sehr hoch ist, gehen Felshumusböden fließend in Syroseme über, sodass beide Bodentypen direkt nebeneinander liegen.

 

Die Dauer des Entstehens und Vergehens von Gesteinen lässt sich nicht genau vorhersagen, aber der Zustand zum Zeitpunkt eures Besuches lässt sich gut beschreiben.

 

Z u r   B e a c h t u n g:

Dieser Earthcache zeigt eine erdgeschichtliche Sehenswürdigkeit der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und der Entstehung des Lebens vermitteln. Sie dienen aber auch als Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten.

Bitte verhaltet euch entsprechend umsichtig und schont die Natur. Es ist nicht erforderlich und nicht erlaubt solche Naturräume zu beschädigen (Steine schlagen, Pflanzen zu entnehmen etc.).

Die geologische Formation ist frei zugänglich, doch Vorsicht! Bitte seid auch auf eure eigene Sicherheit bedacht und verhaltet euch entsprechend.

 

Kommen wir nun zum Konglomeratgestein an den Koordinaten zurück. Der Betrachter erkennt die Strukturen vor Ort mit bloßem Auge. Dort tritt die Gesteinsformation bis auf wenige Zentimeter an den Wanderweg durch den Naturpark Gießübeler Schweiz heran.

 

Um diesen Earthcache zu loggen beantwortet bitte folgende Aufgaben:

Begebt euch zu der Formation und betrachtet den Aufschluss genauer.

a) Wie stellt sich die Gesteinsoberfläche dar (Farbe, Haptik, äußere Erscheinung)?

b) Woran erkennt ihr, dass ihr ein Konglomeratgestein vor Augen habt?

c) Könnt ihr Spuren von Felshumus und/oder Pionierpflanzen entdecken?

d) Sucht nun den Referenzpunkt 1 auf und betrachtet die Gesteinsflächen dort. Welcher markante Unterschied zeigt sich dort (Farbe, Form, Struktur)?

e) Das Listing beschreibt diverse Verwitterungserscheinungen. Was vermutet ihr, welche Verwitterungsart(en) ist/sind für die am Referenzpunkt 1 in Erscheinung tretenden Veränderungen am Gestein verantwortlich?

 

Nachdem ihr die Antworten an mein Profil gesandt habt, darf sofort geloggt werden. Sollte es Probleme mit den Antworten geben, melde ich mich.

Geloggte Besuche, von denen ich keine Mail bekommen habe, werden gelöscht.

Stellt bitte ein Foto als Nachweis des Besuches mit ein, dies ist eine Logbedingung.

Viel Spaß beim Erkunden wünscht

Herbalwitch1965

 

 

 

 

 

Quellen für Text und Bildmaterial: Kulturbund für Europa e. V., Ortsgruppe Gießübel // Wikipedia // Infotafeln vor Ort // eigene Aufnahmen

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