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Kammerflimmern Traditional Cache

Hidden : 4/18/2019
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Ludwig Eisenlohr (1851-1931)

172 Bauprojekte realisierte und plante der Architekt Ludwig Eisenlohr zwischen 1877 und 1914 mit seinen Büros Eisenlohr & Weigle und Eisenlohr & Pfennig in Stuttgart. Er zählt zu den wichtigsten Baumeistern Stuttgarts vor dem Ersten Weltkrieg.

Das architektonische Œuvre Ludwig Eisenlohrs fällt in die wandlungsreiche Zeit des späten 19. Jahrhunderts. Die Entwicklung vom Historismus hin zum Jugendstil wurde von Architekten wie Ludwig Eisenlohr geprägt. In seinem Werk lässt sich beispielhaft der Wandel nachvollziehen, der sich in der Stuttgarter Architektur Ende des 19. Jahrhunderts vollzog.

 

Ludwig Eisenlohr wurde am 17. März 1851 in Nürtingen geboren. Sein Vater Theodor Eisenlohr war Rektor des Nürtinger Lehrerseminars. Seine Mutter Auguste Eisenlohr war neben ihrer Aufgabe als Mutter von sechs Kindern schriftstellerisch tätig.

Ludwig Eisenlohr besuchte das Gymnasium in Reutlingen und bestand 1867 die Aufnahmeprüfung an der Polytechnischen Schule in Stuttgart, an der er zunächst das Grundstudium in der mathematischen Grundabteilung absolvierte. Als Eisenlohr sich 1871 in die Fachschule für Architektur an der Polytechnischen Schule einschrieb, lehrten in Stuttgart Gelehrte wie der Historiker Emil Denzel, der Kunsthistoriker Wilhelm Lübke und der Philosoph und Literaturwissenschaftler Friedrich Theodor Vischer. Es wurde den Studenten der Fachschule für Architektur nahegelegt, sich neben ihren Pflichtkursen auch diesen allgemeinbildenden Fachbereichen zu widmen. Der wichtigste Lehrer für Eisenlohr war jedoch zweifelsohne Christian Friedrich Leins. Leins, führender Baumeister des Historismus in Württemberg, legte großen Wert auf die Ausarbeitung der Grundrisse, die als funktionale Gefüge das Innere wie das Äußere eines Bauwerks bestimmen sollten. Die stilistische Gestaltung der Fassade und die Wahl des historisierenden Baustils waren der Funktion des Gebäudes entsprechend erst in einem zweiten Schritt zu bestimmen. So wurden die künftigen Architekten darauf vorbereitet, die neuen und immer komplexeren Bauaufgaben des städtischen Lebens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu meistern und zu gestalten.

Im Herbst 1874 schloss Eisenlohr sein Studium an der Polytechnischen Schule mit der ersten Staatsdienstprüfung ab. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Berlin an der Bauakademie und im Atelier von Richard Lucae sowie einer Bildungsreise durch Frankreich und Italien folgte 1877 die zweite Staatsprüfung und danach die Gründung des ersten eigenen Architekturbüros in Stuttgart, des Büros Eisenlohr & Weigle.

 

Ludwig Eisenlohr und Carl Alexander Weigle (1849-1931) kannten sich seit der Studienzeit. Ihre Zusammenarbeit sollte bis 1910 andauern. Beide Architekten waren entwerfend für das Büro tätig. Weigle allerdings scheint sehr viel mehr den Part des Aquisiteurs innegehabt zu haben. Er verfügte über ein exzellentes Netzwerk und pflegte Beziehungen bis hin zur königlichen Familie Württembergs. Das, und wohl auch die Arbeit der Architekten als Redakteure der Kunstgewerbezeitschrift „Gewerbehalle“ sowie der Architekturzeitschrift „Architektonische Rundschau“, halfen dem jungen Büro in Stuttgart Fuß zu fassen. Ab 1879 erhielten Eisenlohr & Weigle erste Aufträge. In der Fachwelt waren sie spätestens nach den erfolgreichen Teilnahmen am Wettbewerb um den Berliner Reichstag 1882 (Ankauf) und um das Leipziger Reichsgericht 1884 (2. Preis) anerkannt.

 

Zwischen 1890 und 1900, dem letzten großen Jahrzehnt des Historismus, etablierte sich das Büro Eisenlohr & Weigle endgültig in Stuttgart. Ab 1894 begann Eisenlohr den Neubiedermeierstil für sich zu entdecken. Ein Stil, der durch schlicht verputzte Fassaden, durch den Verzicht auf extravagantes Ornament und durch zunehmend geschlossene Grundrisse ganz neue Möglichkeiten eröffnete, die das Büro Eisenlohr & Weigle zunächst im Bau privater Wohnhäuser umsetzte.

Beispielhaft für diese Zeit sind etwa die Degerlocher Villen: Villa Müller, Nägelestraße 8 (1894), Villa Schmitz, Jahnstraße 38 (1891) und Villa Eisenlohr, Nägelestraße 7 (1895-1905). Aber auch die Stuttgarter Villa in der Hasenbergsteige 31 (1899-1900), die vier Wohnhäuser für den Möbelfabrikanten Erwin Behr in der Relenbergstraße 76-82 (1896), die Villa Breuninger am Herdweg 22 (1894) oder die nicht mehr erhaltene Villa Simolin, die Eisenlohr 1898 bis 1900 für die Fabrikantenwitwe Sophie von Knosp auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Familie an der Rotebühlstraße 70 errichtete.

Neben dem Engagement für Privatbauten erhielt das Büro zunehmend auch Aufträge für den öffentlichen Bereich: Von 1890 bis 1896 entstanden so das mondäne Hotel Marquardt an der Königstraße 22, 1894 bis 1895 die Russische Kirche an der Seidenstraße 69, 1899 die Volksbibliothek in der Silberburgstraße 191 und 1899 bis 1900 die Lebensversicherungs- und Ersparnisbank in der Silberburgstraße 174.

 

1921 ehrte die Technische Hochschule Stuttgart Ludwig Eisenlohr mit der Verleihung der Doktorwürde ehrenhalber „In Anerkennung Ihres verdienstlichen Wirkens als feinsinniger Förderer aller künstlerischen Bestrebungen und als führender Baukünstler, der in steter Erneuerung ein Menschenalter lang Stuttgart und Württemberg um eine Fülle vorbildlicher Bauwerke bereicherte“, so die Mitteilung der Technischen Hochschule Stuttgart zur Verleihung der Ehrendoktorwürde am 12. März 1921.

Ludwig Eisenlohr verstarb 1931 mit 80 Jahren in seinem Haus in Degerloch. Die Stuttgarter Hinterlassenschaft der Büros Eisenlohr & Weigle und Eisenlohr & Pfennig umfasst 172 Projekte, die bis auf wenige Ausnahmen alle ausgeführt wurden und die in der überwiegenden Zahl heute noch erhalten sind, 63 davon stehen unter Denkmalschutz. Bis heute zeugen sie davon, wie umsichtig die Architekten Ende des 19. Jahrhunderts die Errungenschaften des Historismus mit neuen Bauformen verbinden konnten. Formen, die die Stuttgarter Architektur der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg prägten. Und die ihren Teil dazu beitrugen, den Weg für die Akzeptanz von modernen Bauten wie dem Tagblattturm, dem Kaufhaus Schocken oder dem Kaufhaus Breuninger zu ebnen und vorzubereiten.

Additional Hints (Decrypt)

Trtraüore ibz Füqjrfgra Ibz Pnpur nhf unog vue rvara fpuöara Oyvpx nhs qvr Ivyyn Fpuzvgm, Wnuafgenßr 38 (1891)

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)