Immer wenn ich hier her komme habe ich das Gefühl in Lummerland zu sein. Lest selbst und macht Euch vor Ort ein Bild was ihr von der Geschichte alles wiedererkennt. Und wenn du Glück hast triffst du auf die schnaubende und pfeiffende Emma.
Das Land, in dem Lukas der Lokomotivführer lebte, hiess Lummerland und war nur sehr klein. Es war sogar ganz ausserordentlich klein im Vergleich zu anderen Ländern wie zum Beispiel Deutschland oder Afrika oder China. Es war ungefähr doppelt so gross wie unsere Wohnung und bestand zum grössten Teil aus einem Berg mit zwei Gipfeln, einem hohen und einem, der etwas niedriger war. Um den Berg herum schlängelten sich verschiedene Wege mit kleinen Brücken und Durchfahrten. Ausserdem gab es auch noch ein kurvenreiches Eisenbahngleis. Es lief durch fünf Tunnels, die kreuz und quer durch den Berg und seine beiden Gipfel führten. Häuser gab es natürlich auch im Lummerland, und zwar ein ganz gewöhnliches und ein anderes mit einem Kaufladen drin. Dazu kam noch eine kleine Bahnstation, die am Fusse des Berges lag. Dort wohnte Lukas der Lokomotivführer. Und oben auf dem Berg zwischen den beiden Gipfeln stand ein Schloss.

Hier also lebte Lukas der Lokomotivführer mit seiner Lokomotive. Die Lokomotive hiess Emma und war eine sehr gute, wenn auch vielleicht etwas altmodische Tender-Lokomotive. Vor allem war sie ein bisschen dick. Jetzt könnte natürlich leicht jemand fragen: Wozu ist denn in einem so kleinen Land eine Lokomotive notwendig? Nun, ein Lokomotivführer braucht eben eine Lokomotive, denn was sollte er sonst führen? Vielleicht einen Fahrstuhl? Aber dann wäre er ein Fahrstuhlführer. Und ein richtiger Lokomotivführer will Lokomotivführer sein und sonst gar nichts. Ausserdem gab es auf Lummerland auch gar keinen Fahrstuhl. Lukas der Lokomotivführer war ein kleiner, etwas rundlicher Mann, der sich nicht im Geringsten darum kümmerte, ob jemand eine Lokomotive notwendig fand oder nicht. Er trug eine Schirmmütze und einen Arbeitsanzug. Seine Augen waren so blau wie der Himmel über Lummerland bei Schönwetter. Aber sein Gesicht und seine Hände waren fast ganz schwarz von Öl und Russ. Und obwohl er sich jeden Tag mit einer besonderen Lokomotivführerseife wusch, ging der Russ doch nicht mehr ab. Er war ganz tief in die Haut eingedrungen, weil Lukas sich eben seit vielen Jahren jeden Tag bei seiner Arbeit wieder schwarz machen musste.
Jeden Tag fuhr Lukas viele Male über das geschlängelte Gleis durch die fünf Tunnels von einem Ende der Insel zum anderen und wieder zurück, ohne dass sich jemals etwas Nennenswertes ereignete. Emma schnaufte und pfiff vor Vergnügen. Und manchmal pfiff auch Lukas ein Liedchen vor sich hin und dann pfiffen sie zweistimmig, was sich sehr lustig anhörte. Besonders in den Tunnels, weil es da so schön hallte. Ausser Lukas und Emma gab es auf Lummerland noch ein paar Leute. Da war zum Beispiel der König, der über das Land regierte und in dem Schloss zwischen den beiden Gipfeln wohnte. Er hieß Alfons der Viertel-vor-Zwölfte, weil er um Viertel vor zwölf geboren worden war. Er war ein ziemlich guter Herrscher. Jedenfalls konnte niemand etwas Nachteiliges von ihm sagen, weil man eigentlich überhaupt nichts von ihm sagen konnte. Meistens sass er mit seiner Krone auf dem Kopf in einem Schlafrock aus rotem Samt und mit schottisch karierten Pantoffeln an den Füssen in seinem Schloss und telefonierte. Zu diesem Zweck hatte er ein grosses, goldenes Telefon.
König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte hatte zwei Untertanen wenn man einmal von Lukas absieht, der eigentlich kein Untertan war, sondern Lokomotivführer. Der eine Untertan war ein Mann namens Herr Ärmel. Herr Ärmel ging meistens mit einem steifen Hut auf dem Kopf und einem zusammengeklappten Regenschirm unter dem Arm spazieren. Er wohnte in dem ganz gewöhnlichen Haus und hatte keinen bestimmten Beruf. Er ging nur spazieren und war eben da. Er war hauptsächlich Untertan und wurde regiert. Manchmal klappte er den Schirm auch auf, meistens wenn es regnete. Mehr ist von Herrn Ärmel nicht zu erzählen.
Der andere Untertan war eine Frau, und zwar eine ganz besonders nette. Sie war rund und dick, wenn auch nicht ganz so dick wie Emma, die Lokomotive. Sie hatte rote Apfelbäckchen und hiess Frau Waas, mit zwei a. Wahrscheinlich war einer ihrer Vorfahren mal schwerhörig gewesen und da hatten ihn die Leute einfach so genannt, wie er immer gefragt hatte, wenn er etwas nicht verstand. Und dabei war es dann geblieben. Frau Waas wohnte in dem Haus mit dem Kaufladen, wo man alles besorgen konnte, was man so braucht: Kaugummi, Zeitungen, Schuhbänder, Milch, Schuheinlagen, Butter, Spinat, Laubsägen, Zucker, Salz, Taschenlampenbatterien, Bleistiftspitzer, Portemonnaies in Form von kleinen Lederhosen, Liebesperlen, Reiseandenken, Alleskleber - kurz: alles. Reiseandenken wurden allerdings fast nie gekauft, weil keine Reisenden nach Lummerland kamen. Nur Herr Ärmel kaufte hin und wieder eines, mehr aus Gefälligkeit und weil es so billig war, nicht weil er es wirklich brauchte. Ausserdem schwatzte er gern ein bisschen mit Frau Waas.
Es war ein friedliches Leben auf Lummerland.
Text-Quelle: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer von Michael Ende
Aufgabe
Sieh dich in Lummerland (Bahnhof Bauma) um, besuche die Orte und sammle die gefragten Hinweise. Alle Antworten kannst du mir im Geocaching-Messanger senden. Ich werde mich melden wenn etwas nicht in Ordnung ist, du darfst sofort loggen und vergiss das Foto nicht.
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Es müssen nie Geleise betreten, überquert oder Zäune überwunden werden!
Bleib auf dem Weg und mach nie etwas verbotenes!
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- A: Wie viele Meter über Meer ist die Schienenhöhe von Lummerland? _ _ _ . _
- B: Die historische Einstellhalle, wo Emma ab und zu dampft,
steht auf wie vielen Eichenpfosten? _ _
- C: Wie viele grosse historische metallene Bahnhofsglocken stehen in Reihe? _
- D: Suche bei der Ausfahrt aus der Bahnhofshalle die Nummer auf der Weichenlampe? _ _ _
Nun vergiss ein Foto mit einem Sujet der zu Lummerland passt nicht, mit Dir, Deinem GPS, einem Zettel oder ...! Um die historische Einstellhalle hat es bestimmt sehr fotogene Orte, lass deiner Kreativität freien Lauf.
Eine Bewilligung vom Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland liegt vor.
Virtual Rewards 2.0 - 2019/2020
This Virtual Cache is part of a limited release of Virtuals created between June 4, 2019 and December 31, 2020. Only 4,000 cache owners were given the opportunity to hide a Virtual Cache. Learn more about Virtual Rewards 2.0 on the Geocaching Blog.