Der Dormschäfer Virtual Cache

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Der Dormschäfer

Wenn ich zu Besuch in meiner Geburtsstadt Fulda bin, wo ich die ersten 19 Jahre meines Lebens verbracht habe, bin ich immer erst wirklich angekommen, wenn ich Unterm Heilig Kreuz an der Stadtpfarrkirche gestanden habe. Älter ist die Michaelskirche locker, der Dom viel größer und der Frauenberg thront auch noch drüber, aber das Herz schlägt hier zwischen Friedrichstraße, Uniplatz, Marktstraße und Gemüsemarkt.

Hier steht schon seit bald tausend Jahren nachweislich eine Kirche, genauer seit 1049. Die heutige Stadtpfarrkirche wurde eigentlich relativ spät im Barock gebaut, als man gar keine große Lust mehr drauf hatte und das Geld auch knapp war. Der Vorgänger war nur einfach baufällig und so startete man 1770 nach vielen Entwürfen mit dem Bau. Beinahe wäre es gar nicht zu unserem Virtuellen gekommen, denn ein Kirchturm sollte wegen der Kosten reichen, nämlich der von der gotischen Vorgängerkirche (erbaut 1447 - 1470) schon stehende und heute noch existierende linke Turm. Letztlich entschied man sich für einen Entwurf ohne Kuppel wie beim Dom, baute aber trotzdem zusätzlich den rechten Turm. Nach dem Abriss der gotischen Kirche 1770, folgte 1784 die Fertigstellung des Rohbaus und 1792 war auch die Innenausstattung abgeschlossen.

Der Entwurf zeigt die Kirche mit einem Turm. Der viel ältere Turm der gotischen Vorgängerkirche ist in der unteren Zeichnung oben links eingezeichnet.

Seit der Fertigstellung hatte der Dormschäfer (Turmschäfer) den besten Blick über das Geschehen, der im rechten Turm der Kirche wohnte. Schaut man am rechten Turm hoch, sieht man das geteilte Fenster, wo die kleine Wohnung über zwei Stockwerke liegt. Hier wohnte zuletzt die Witwe des letzten Turmwächters bis 1954. Da der Lohn von 400 Mark trotz freien Wohnens nicht ausreichte, die mit ihm in der Wohnung lebende Gattin samt Schwiegermutter und seiner elf Kinder zu versorgen, arbeitete er nebenbei als Schuster. Damit die Kunden nach einem Besuch nicht gleich wieder neue Schuhe brauchten, hingen aus einem Turmfenster zwei Seile. Eines mit Glöckchen versehen, das andere mit einem Korb, über welchen Ware und Geld getauscht wurden. Der Dormschäfer und seine Familie mussten aber über die 146 Stufen in die Wohnung im rechten Turm.

Vielleicht ist es Euch schon aufgefallen. Über dem Eingang des linken Turms hängt ein blaues Schild mit der Hausnummer 12. Mit ziemlicher Sicherheit dürfte das der einzige Kirchturm in Deutschland sein, der eine eigene Adresse hat. Kirchen haben natürlich eigene Adressen, aber dass der Kirchturm eine zusätzliche eigene hat, dürfte wohl einmalig sein.

Aufgabe:

Bitte lade mit Deinem Log ein Foto von Dir mit der Hausnummer 12 hoch, bei dem auch Dein Geocaching-Name zu lesen ist. Der Name kann beispielsweise auf einem Zettel stehen oder auf die Hand geschrieben sein. Nur nachträglich darf er nicht ergänzt sein. Dein Gesicht muss natürlich nicht erkennbar sein. Hier siehst Du drei Beispielbilder, wie es sein soll. Ihr müsst die Treppen nicht hochsteigen, sondern könnt gerne auch das Foto von unten fotografieren. Logs ohne Bild und Geocaching Namen muss ich leider löschen.

Virtual Rewards 2.0 - 2019/2020

Dieser virtuelle Cache ist Teil einer vom 4. Juni 2019 bis 4.Juni 2020 limitierten Veröffentlichung von Virtuellen. Nur 4000 Geocache Owner haben die Gelegenheit bekommen, einen virtuellen Cache zu veröffentlichen. Mehr erfahren kannst Du über Virtual Rewards 2.0 im Link: Geocaching Blog.

Danke an Groundspeak für diese Möglichkeit, einen Virtual Cache zu legen.

The tower’s shepherd

When visiting my birthplace Fulda, where I have lived my first 19 years, I have only really arrived after visiting the square Unterm Heilig Kreuz (square Below the Holy Cross) close to the parish church. The St. Michael’s church is older, the cathedral is bigger and the church on the Frauenberg over thrones everything, but the heart beats here between the Friedrich street, University square, market street and the vegetable market.

It is proven, that there is a church since 1000 years at this location, more exactly since 1049 ad. Today’s parish church was designed and built in the final days of the baroque era. Actually the people were not too motivated to build a new church and there was also a lack of money. None the less, the preceding building was fallen into a state of disrepair and that is why a new construction was started in 1770. Our virtual cache would not have come true if some of the planning would have been Chosen. There was the idea to save money and to have just one tower (left one), which was already existing (and still is today) of the preceding gothic church, which was built in 1447 - 1470. Finally, a solution was chosen, where two towers were realized, but a planned cupola was skipped. The gothic church was demolished in 1770 and the new church’s structural works were finalized in 1784 and the finalization of the interior was realized in 1792.

The sketch shows the church with one tower. The older tower of the preceding gothic church is drawn in the lower sketch in the upper left corner.

Since the finalization, the warden (tower’s shepherd in the direct translation) had the best view over the city life. He lived in the right tower. If you look upwards to the right tower's top, you can see the the big window splitted into two parts. That is where the warden and his family lived on two floors in a very small flat. Until 1954, the widow of the late warden lived here. The salary of the warden was far too low to feed the wife, the mother in law and his eleven children. That is why he worked also as a shoemaker. To protect the customer’s new shoe soles, there were two ropes hanging out of the tower’s window. One was equipped with a bell, the other one with a basket, which was used to exchange the payment and the shoes. The warden and his family had to climb 146 steps up to their living area in the tower on the right hand.

Probably you have noticed, that there is still a blue sign above the tower’s entrance on the left hand showing house number 12. Most likely, it is the only church tower in Germany with its own address. Naturally, churchs have their own address, but it is very unlikely to find another church tower with its own additional address.

Task:

Please add a picture of you and the blue house number 12 to your log. Your geocaching nickname has to be shown, e.g. on a piece of paper or written on your hand. It must not be added afterwards to the picture. It is not mandatory to show your face on the picture. Logs without the picture including your geocaching nickname will be removed.

Virtual Rewards 2.0 - 2019/2020

This Virtual Cache is part of a limited release of Virtuals created between June 4, 2019 and June 4, 2020. Only 4,000 cache owners were given the opportunity to hide a Virtual Cache. Learn more about Virtual Rewards 2.0 on the Geocaching Blog.