Korneuburg ist eine sehr alte Stadt, die früher gemeinsam mit dem heutigen Klosterneuburg die Gemeinde "Nivenburg" (Neuburg) bildete. 1218 wurde der Ort geteilt. Aus dem ehemaligen "Nivenburg klosterhalben" wurde Klosterneuburg und aus "Nivenburg markthalben" wurde Korneuburg. Die reiche Geschichte erkennt man noch an den zwei großen Kirchen (Pfarrkirche und Augustinerkirche), dem mittelalterlichen Stadtturm, den schönen Bürgerhäusern am Hauptplatz und dem prächtigen neugotischen Rathaus. Leider wurde die alte Stadtmauer im 19. Jahrhundert abgetragen; es sind nur noch sehr kleine Reste davon erhalten.
Zu diesem Cache: Überraschend ist, wie viele Aufschriften nicht mehr vorhandener Geschäfte aus den letzten Jahrzehnten noch sichtbar sind. Dieser Cache soll zu einer kleinen Reise in längst vergangene Zeiten und zu nicht mehr existierenden Berufen einladen. Es empfiehlt sich, diesen Multicache zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu absolvieren. Es werden vor allem Stadtteile innerhalb oder in der Nähe des Rings besucht. Am Ende eignen sich die Kaffeehäuser am Hauptplatz gut für eine Stärkung.
Zu den einzelnen Stationen:
1. Die erste Station ist einer meiner Lieblingsorte, weil sie so schön aus der Zeit gefallen ist. Sie befindet sich in der Nähe der ehemaligen Albrechtskaserne.
Frage: Was wurde hier verkauft? Der zwölfte Buchstabe der Antwort ist die Lösung und ergibt die erste Ziffer (nach dem Muster A=1, B=2, C=3 etc.). Setze diese Ziffer in der ganz untenstehenden Formel als A ein.
2. Weiter geht‘s beim Bahnhof. Dieser wurde Mitte der 2010er-Jahre völlig neu errichtet. Auf dem alten (noch immer stehenden) Bahnhofsgebäude befand sich ein schöner Schriftzug "Bahnhof" aus den 1950er-Jahren (siehe Foto).
Aufgabe: Finde den Ort, wo dieses Schild jetzt angebracht ist (ist jetzt im Bereich des neuen Bahnhofes, aber nicht beim Haupteingang, sondern auf der anderen Seite der Gleise). Gleich daneben steht ein Automat. Die Farbe dieses Automaten gibt dir die Lösung für B (blau=2, grün=4, rot=6, grau=8).
3. In der Nähe des Bahnhofs gab es bis Ende der 1970er-Jahre eine Textilfabrik namens "Tom & Tina". Die große Geschäftsaufschrift ist nach wie vor zu sehen, aber nur von einer bestimmten Stelle des Bahnsteiges aus. Von einem Wort der Aufschrift fehlt ein Buchstabe. Der wievielte Buchstabe dieses Wortes ist es? Diese Zahl ist C.
4. Jetzt durchschreiten wir gedanklich die ehemaligen Befestigungsmauern und begeben uns in die Innenstadt. Über hundert Jahre lang existierte hier eine Korbflechterei, die am Schluss vor allem Spiel- und Bastelwaren verkaufte. Das Geschäft wurde Anfang der 2010er-Jahre leider geschlossen. Seitlich gibt es aber noch einen Abgang mit einer Geschäftsaufschrift, auf der auch das Gründungsjahr aufscheint. Bilde die Ziffernsumme aus dem Gründungsjahr, und aus dem Ergebnis erneut die Ziffernsumme. Das Endergebnis ist D.
5. Weiter geht‘s auf den wunderschönen Hauptplatz. Dieser ist noch immer sehr geschäftig, sodass kaum noch ehemalige Firmenaufschriften zu finden sind. Bei der Brauerei "Drunken Unicorn" wird man jedoch fündig. Diese war ursprünglich in der Brückenstraße und zog dann (nach einem Intermezzo anderswo in Niederösterreich) in den Hinterhof eines alten Geschäftslokals. Es handelte sich um die Bäckerei (!) Kronberger. Unter dem großen Schild der Biermacherei sind bei genauem Hinsehen noch die Reste von zwei Buchstaben der alten Geschäftsaufschrift zu erkennen. Es sind der erste und der letzte Buchstabe der Geschäftsbezeichnung.Verwandle die beiden Buchstaben nach dem obigen Schema in Zahlen, der erste Buchstabe ergibt E und der zweite F.
6. Auf dem Weg Richtung Stadtpfarrkirche kommen wir bei einem Schaukasten der Druckerei Fuchs vorbei, die mittlerweile nach Leobendorf verzogen ist. Früher hieß dieses Unternehmen "Buch- und Kunstdruckerei". Die Anzahl der Buchstaben des Nachnamens des ehemaligen Geschäftsinhabers ergeben G.
7. Korneuburg besaß einmal mehrere Heurige, unter anderem den Stadtheurigen, den Laterndlheurigen Pfaffl und den Heurigen Stopperl (die letzten beiden in der Leobendorfer Straße). Ein weiterer befand sich in der Probst-Bernhard-Straße. Obwohl bei Heurigen üblicherweise Wein ausgeschenkt wird, wird hier interessanterweise mit Bier geworben. Wie oft findet sich das Wort "Bier" auf der Geschäftsaufschrift? Die Antwort ergibt H.
8. Knapp außerhalb des Rings (und damit der ehemaligen Stadtmauer) befand sich eine Tonwarenfabrik. Obwohl diese schon lange nicht mehr existiert, ist die große Aufschrift unverändert schön. Die Anzahl der auf dem großen Bild ersichtlichen Tonkrüge ergibt I.
9. Für die vorletzte Station braucht man gute Augen. Hier befand sich ein Unternehmen, auf dessen Existenz nur noch die Spuren der längst abgenommenen großen Buchstaben hinweisen. Aus dem richtigen Winkel betrachtet ist auch diese ehemalige Inschrift aber noch lesbar. Der dritte Buchstabe des ersten Wortes ergibt nach dem obigen Schema die Antwort J.
10. Den Abschluss bildet eine großartige Geschäftsinschrift unbekannten Datums; sie muss schon viele Jahrzehnte alt sein. Diese Berufssparte hat heutzutage sicher keine Vertretung mehr in der Wirtschaftskammer. Was wurde hier außer Sportartikeln und Wägen noch verkauft? Der zweite Buchstabe der Antwort ergibt nach dem üblichen Schema K.
Finale: Setze nun die oben erlangten Ziffern in folgende Formel ein: der Cache befindet sich in N48° E(J-I).CAH E016° KF.G(D-B)H.
Nach dem schönen, aber sicher auch anstrengenden Spaziergang durch Korneuburg kann man sich hier an diesem ruhigen Ort erholen. Auf der anderen Straßenseite befindet sich übrigens eine ehemalige Klavierfabrik, deren Geschäftsaufschrift vor ein paar Jahren leider übermalt wurde. Unter dir befindet sich das offizielle Stadtwappen Korneuburgs.
Ich hoffe, du hattest Spaß an dieser kleinen, etwas anderen Stadtbesichtigung.