Was ist Boden?
Boden ist eine wesentliche Grundlage unseres Lebens. Er spielt eine wichtige Rolle im Wasser- und Stoffhaushalt der Erde. Und letztlich ist es der Boden der unseren Lebensraum bildet. Für uns stellt er eine begrenzte, nicht erneuerbare Ressource dar. Denn es vergeht sehr viel Zeit, bis fruchtbarer Boden entstanden ist.
Wie entsteht Boden?
Wenn Boden entsteht, kommen drei Prozesse zusammen: Gestein verwittert, organisches Material

wird zersetzt und das Ganze mehr oder weniger durchmischt. Ein komplexes Wechselspiel mit vielen Akteuren. Darunter befinden sich jede Menge Mikroorganismen und wirbellose Tiere die teilweise ganz im Boden leben. Sie haben eine wichtige Rolle bei der Bodenentstehung (Pedogenese). Wer glaubt Boden ist gleich Boden, der irrt sich allerdings gewaltig. Klassifizierungssysteme unterscheiden eine Vielzahl verschiedener Bodentypen mit noch mehr charakterisierenden Eigenschaften. Wie ein Boden beschaffen ist hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- dem Ausgangsgestein
- der vorhandenen Flora und Fauna
- den klimatischen Gegebenheiten vor Ort
Welchen Boden finden wir hier?
Gletscher, soweit das Auge reicht. Vor 20.000 Jahren ragten von den Bayerischen Alpen nur ein paar Kämme und Grate aus dem Eis. 
Durch die Gletscher wurde zerkleinertes Gesteinsmaterial herantransportiert und abgelagert. Beim Abtauen der Gletscher blieben zum Teil größere Eisblöcke unter dem Moränenmaterial verschüttet und tauten nur sehr langsam ab. Das aufliegende Material sackte beim Auftauprozess nach und es entstanden abflusslose Vertiefungen. Daher hat dieses Gebiet hier ein kuppiges Relief. Das Moränenmaterial ist durch die ehemals aufliegenden Eismassen sehr dicht abgelagert. Durch Regen, Wärme, Pflanzen und Tiere wandeln sich die Gesteine an der Erdoberfläche in Böden um. An der Bodenbildung sind mehrere Vorgänge beteiligt:
1.) Durch Verwitterung werden die Gesteine zerkleinert; aus den Verwitterungsresten können sich neue Mineralien bilden.
2.) Aus abgestorbenen Blättern entsteht Humus, der durch Tiere in den Boden eingemischt wird.
Wie oben erwähnt, lagerte die letzte Eiszeit den mit Steinen durchsetzten Lehm ab, der auch fein verteilten Kalk enthielt ( =Geschiebemergel) und bereits eine braune Farbe hatte. Durch die im Regen gelöste Kohlensäure löste sich der Kalk im Boden allmählich auf und der zunächst schwach basische pH-Wert fiel ab. Im schwach sauren Bereich sind die feinsten Bodenpartikel, der Ton, besonders mobil, so dass sie aus dem Oberboden ausgewaschen und in den Unterboden eingewaschen wurden. Dieser Prozess wird Tonverlagerung genannt. Durch diesen Vorgang wird der der mittlere Bereich des Bodenprofils heller und der untere Bereich dunkler und klebriger. Alle Böden mit einer deutlichen Tonverlagerung werden als Parabraunerden bezeichnet. Mit fortschreitender Versauerung kam die Tonverlagerung wieder zum Stillstand. Anschließend haben sich weitere Horizonte harausgebildet. Der Boden besteht überwiegend aus festen, mineralischen Partikeln, die je nach Größe als Sand, Schluff oder Ton bezeichnet werden. Auf dem Boden liegt eine Schicht organischen Materials. Der obere, geringmächtige Horizont ist schwach durchwurzelt. Da dort Humus angereichert ist, besitzt er eine dunkle, gräuliche Färbung. Die Färbung des Boden ist ansonsten ziemlich einheitlich braun. Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass im mittleren Bereich ein Teil etwas heller gefärbt ist. Der unterste Teil des Bodenprofil vor Ort ist dagegen dunkler gefärbt und fester als die oberen Bodenhorizonte.
Diese und andere Prozesse der Bodenbildung führen dazu, dass sich im Verlauf der Zeit mit bloßem Auge sichtbare Lagen herausbilden, die als Bodenhorizonte bezeichnet werden. 
Weil sich die Zusammensetzung der Gesteine, das Klima und die Vegetation in der Landschaft ändern, ist die Erde von unterschiedlichen Böden bedeckt. Seit Beginn des Ackerbaus verändert auch der Mensch die Böden. Böden mit ähnlicher Bodenentwicklung und ähnlichen Eigenschaften haben gleiche Namen (z.B. Braunerde oder Podsol). Man erkennt die Böden vor allem an ihren Bodenhorizonten, für die Symbole eingeführt wurden. Das sind Kombinationen aus großen und kleinen Buchstaben. So finden wir hier etwa:
Ah-Boden: Das ist ein mineralischer Oberbodenhorizont mit Humusanreicherung.
Bv-Boden: Das ist ein mineralischer verwitterter Unterbodenhorizont.
C-Boden: Das ist das unveränderte Gestein, aus dem der Boden entstanden ist.
Alle Böden mit einer Ah/Bv/C - Horizontkombination werden als Braunerden bezeichnet. Die Bodenhorizonte lassen sich am besten an einer Grube erkennen, deren Wand man als Bodenprofil bezeichnet.
Unterscheidung der Bodenhorizonte
Bodenhorizonte werden mit Buchstabenkombinationen benannt, die wesentliche Merkmale und Prozesse kennzeichnen.
Die Bodenhorizonte lassen sich – im Bodenprofil von oben nach unten – grob wie folgt einteilen:
- H-, L-, O-Horizonte: organische Auflage
(Torf, Streu, nicht-torfige organische Feinsubstanz)
- A-Horizonte: mineralischer Oberboden
(Anreicherung vonHumus, Auswaschung von Stoffen)
- B-Horizonte: mineralischer Unterboden
(Mineralumwandlung, Einwaschung von Stoffen)
- C-Horizonte: mineralischer Untergrund
(wenig verändertes Ausgangsgestein, physikalische Verwitterung)
Die nähere Charakterisierung erfolgt durch hinzugefügte, nachgestellte Kleinbuchstaben. Außerdem gibt es weitere vorangestellte Buchstaben zur Kennzeichnung besonderer Prozesse und Eigenschaften, die nicht durch die Bodenbildung entstanden sind. Beim Auftreten mehrerer pedogenetischer Prozesse, die einen Horizont prägen, werden nach bestimmten Regeln weitere Kombinationen von Symbolen gebildet. Die folgende Auflistung und Beschreibung nennt die wesentlichen Horizonte und orientiert sich an der deutschen Bodensystematik.
Hier einmal die für uns wichtigsten näheren Charakterisierungen:
Anteil organischer Substanz unter 30 Masse-%
- L-Horizonte

- Der L-Horizont besteht aus äußerlich unzersetzten Blättern bzw. Nadeln, Samenkapseln und Zweigen von Waldbäumen und Waldbodenpflanzen. Die Blattspreiten sind teilweise unregelmäßig gefleckt und entlang des Blattadernetzes aufgerissen.anmooriger Oberboden)
-
- Der O-Horizont ist ein organischer Horizont an der Bodenoberfläche über dem Mineralboden. Teil des Auflagehumus und der Humusformen Moder und Rohhumus, aus > 30 Masse-% organischer Bodensubstanz mit > 10 Vol.-% Feinsubstanz; Bildung an sauren, nassen und kalten Standorten; Of-Horizont mit fermentierten Pflanzenresten und 10-70 Vol.-%anmooriger Oberboden)
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- A-Horizonte
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- Aa – durch Vernässung Humusanreicherung zwischen 15 und 30 Masse-% (anmooriger Oberboden)
- Ae – Bleichung, Auswaschung (Auswaschungshorizont) von Huminstoffen und Eisen (eluvial, typisch für Podsol)
- Ah – Anreicherung von Humus (< 15 Masse-%, Humus)
- Ai – nur geringmächtige Akkumulation organischer Substanz (initial)
- Al – Auswaschung von Tonpartikeln (Tonverlagerung = Lessivierung, typisch für Parabraunerde)
- Ap – regelmäßige landwirtschaftliche Bearbeitung (pflügen) – Mutterboden, wird auch Pflughorizont genannt
- B-Horizonte
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- Bh – Akkumulation von eingewaschenen Huminstoffen (starke Färbung!) und in geringerem Maße von Sesquioxiden, (typisch für Podsol)
- Bs – Akkumulation von eingewaschenen Sesquioxiden (Eisen-, Mangan- und Aluminiumverbindungen) (typisch für Podsol)
- Bt – Akkumulation von eingewaschenem Ton (TOrgananreicherung, typisch für Parabraunerde)
- Bv – Eisenoxidation, Mineralneubildung (Verbraunung, Verlehmung, typisch für Braunerde)
- C-Horizonte
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- Cn – unverwittertes Ausgangsgestein der Bodenbildung, Locker- oder Festgestein (novus oder neu)
- lC – C-Horizont aus lockerem, grabbarem Lockergestein (Löß, Sand, Kies etc.)
- mC – C-Horizont aus massivem Festgestein
- Cv – Ausgangsgestein mit nur schwacher Verwitterung (verwittert)
Nun ist aber genug mit der Theorie. Um diesen Cache zu loggen, begib dich zu dem Bodenprofil und beantworte folgende Fragen. Anschließend postet zu eurem Log bitte noch ein Foto von euch an der Location. Wenn ihr selbst nicht auf dem Foto erscheinen wollt reicht, natürlich auch ein persönlicher Gegenstand auf dem Foto als Beweis eurer Anwesenheit. (Laut Earthcache Guidelines ist die Forderung eines Fotobeweises seit Juni 2019 wieder erlaubt.)
1.) In welchem Bereich erkennt man hier an dem offenen Bodenprofil, dass der Ton ausgewaschen wird und wie dick ist diese Schicht (hier kann ein Maßband sehr von Nutzen sein).
2.) Wie viele verschiedene Bodenhorizonte sind hier klar erkennbar. Woran machst du das fest?
3.) Nimm eine kleine Fingerprobe aus dem untersten Bodenbereich und eine Fingerprobe aus dem hellsten Bereich des Bodenprofil. Welche Unterschiede erkennst du? Woran liegt das?
4.) Anhand der im Listing beschriebenen Klassifizierung kannst du nun sicherlich die einzelnen Bodenhorizonte den entsprechenden Kennziffern zuordnen.
Danach könnt Ihr sofort loggen. Wenn irgendetwas nicht in Ordnung sein sollte, melde ich mich..
Quellenverzeichnis:
-bodenwelten.de
-Bodenerlebnispfad Roggenburg
-Wikipedia
-Bilder eigen