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Salzstock Kolkhagen: Geotop Dümpelkuhle EarthCache

Hidden : 10/31/2019
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:




Bei dem Begriff "Earthcache" ist man geneigt, zunächst an großartige Felsformationen, prachtvolle Höhlen oder bedeutsame Mineralien- oder Fossilienfundorte zu denken. Die Vielfalt der Geologie des Landkreises Uelzen wird jedoch geprägt durch Endmoränen, Ausblasungsmulden, ehemalige Seen oder einen Haufen Findlinge.

Was also gibt es im Landkreis Uelzen noch zu zeigen, dass oberflächennah auch sichtbar ist? Das versteckte und vergessene Geotop "Dümpelkuhle"...
Ein erdgeschichtlich wertvoller und beeindruckender Erdfall von beträchtlicher Größe, der weitgehend unbekannt und unbeachtet ist.


„Dümpelkuhlen-Panorama“

Was ist denn überhaupt ein Erdfall?

Als Erdfälle werden rundliche oder auch längliche Einbruchssenken der Erdoberfläche bezeichnet. Sie entstehen infolge unterirdischer Auslaugung (Subrosion) von wasserlöslichen Gesteinen wie Salz, Kalkstein, Kreide oder Gips. Es gibt zapfenförmige, kugelige, spaltenartige, breitflächige Höhlungen sowie Tunnel und Röhren oder auch miteinander verbundene Hohlraum-Systeme, die sowohl mit Wasser als auch mehr oder weniger mit eingeschwemmtem Material gefüllt sind.

Grundwasser spielt bei subrosiven Vorgängen eine dominierende Rolle. Durch Lösungsvorgänge werden an bestehenden Klüften oder Schichtfugen Hohlräume neu geschaffen und/oder erweitert. Je nach Beschaffenheit des Grundwassers, insbesondere je mehr Säureanteil im Wasser enthalten ist, desto intensiver sind die Lösungsvorgänge. Die Ausdehnung und Form der Hohlräume ist darüber hinaus von weiteren Faktoren wie Zusammensetzung und Festigkeit des Materials (nahezu senkrechte Schlote im Festgestein, mehr oder weniger flache Mulden bei lockerem Material) abhängig. Auch die von oben wirkenden Sickerwasser spielen eine nicht unerhebliche Rolle.

Je nach Mächtigkeit und Stabilität der Hohlraumdecke kommt es bei fortschreitender Auslaugung zu einem von unten beginnenden und sich nach oben fortsetzenden Einsturz. Das überlagernde Material - häufig durch Sickerwasser zusätzlich aufgeweicht - sackt nach und es bildet sich ein Erdfall-Trichter. Die Ausdehnung des Erdfalles ist abhängig von der Größe des Einsturzloches.



1️⃣ Im Salzstock bildet sich durch Auflösung und Abtransport von Salz ein Hohlraum (Salzdom).
2️⃣ Sickerwasser in größeren Mengen und Grundwasser führt zum Einsturz des Salzdoms.
3️⃣ Nach Einbruch der Höhlendecke entsteht ein See oder Teich, der mit dem Grundwasser in Verbindung steht.
4️⃣ Durch Verlandung lagert sich Material ab und verstopft den Trichter nach unten. Vegetation wächst auf dem Trichter.

Und warum gibt es diese Erdfälle ausgerechnet hier?

Ursächlich für die hier vorzufindenden Erdfälle ist der Salzstock Kolkhagen. Er ist eine gewaltige Aufstülpung der in 3.000 bis 5.000 m Tiefe ruhenden Zechsteinschicht. Das Zechsteinsalz stammt aus dem Erdaltertum, der Zeit des Perm. Die Schicht ist rund 250 Millionen Jahre alt. Und quasi unsichtbar! Man steht hier an den Koordinaten auf einem etwa 2.000 Meter hohen Tafelberg aus Salz und Gips. Und - wer hätte das gedacht - dieser Tafelberg unter Kolkhagen ist erheblich größer als der Salzstock unter Lüneburg.

Der unterirdische Berg aus Meersalz-Ablagerungen wurde durch alle darüber liegenden Gesteinsschichten von gewaltigen tektonischen Kräften hochgedrückt. Er erreichte jedoch nie die Erdoberfläche, wie z.B. der nahe Lüneburger Kalkberg. Die Aufwärtsbewegung des Salzstocks Kolkhagen ist etwas schwächer gewesen, so dass sein Gipshut in so geringem Abstand unterhalb der Erdoberfläche liegt, dass das Salz im Einflussbereich der Grundwasserströme liegt und laufend ein wenig abgelaugt wird. Größere Hohlräume (sogenannte Salzdome) waren die Folge. Die eiszeitlichen Deckschichten aus Sanden und Kiesen sind durch Sickerwasser von oben aufgeweicht und als „Erdfall“ eingestürzt. Die Sande und Kiese sind auch ausschlaggebend für die weitestgehend trichterförmige Form.

Erdfall Dümpelkuhle:

Zwischen Kolkhagen und Eitzen I soll es an die 30 größere und kleinere Erdfälle geben. Es sind hier Trichter von einigen 10er Metern bis maximal 100 Metern Durchmesser zu finden. Einige von ihnen haben wir in direkter Umgebung der Earthcache-Koordinaten gefunden und als Wegpunkt angelegt.

Die Dümpelkuhle ist der markanteste und größte unter ihnen. Dieser Erdfall hat heute immer noch eine beeindruckende Tiefe (?) und eine nicht unerhebliche Ausdehnung (?). Sie ist jedoch nicht mehr mit Wasser gefüllt. Der Boden besteht daher weitestgehend aus trockengefallenen Torf. Einer pollenanalytischen Untersuchung dieses Torfes zufolge ist die Dümpelkuhle vor rund 2.000 Jahren in der Eichen-Buchenzeit (Älteres Subatlantikum) entstanden oder nachgesackt.

Quellenangabe:
Geologische Naturdenkmale und Geotope im Landkreis Uelzen (Meyer, K-D, 2006)
Jahrbuch des Naturwissenschaftlichen Vereins für das Fürstentum Lüneburg von 1851 e.V., Band  36 (Meyer, K-D, 1983)
Wenn der Boden einbricht, Jahresbericht Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (Kirsch, Liebsch-Dörschner, Weinhold, 2004)


Um diesen Cache zu loggen, müsst ihr drei Fragen beantworten und ein Foto machen:
1. Wie groß ist deiner Schätzung nach die Dümpelkuhle im Umfang? Geschätzte Längen- und Breitenangaben werden auch anerkannt.
2. Wie tief ist die Dümpelkuhle aktuell? Achtet auf den höchsten Trichterrand im Südosten.
3. Begebt euch in die Dümpelkuhle! Nein, das ist nicht verboten. Und am Besten geht ihr den Abstieg am nordwestlichen Hang an, da ist es am leichtesten. Kann man den torfigen Untergrund durch irgendetwas belegen oder nachweisen?
4. Mache ein Foto von dir oder Teilen von dir oder mit deinem GPS oder Maskottchen und der Dümpelkuhle im Hintergrund.

Optional: Falls ihr Lust auf einen erweiterten Wanderungsradius habt und zwischen Eitzen I und Kolkhagen weitere Erdfälle findet, teilt uns in eurem Log die Koordinaten mit. Wir werden bei ausreichend eingegangen Hinweisen weitere Wegpunkte veröffentlichen oder eine Tabelle der Erdfälle im Listing ergänzen.

GSA und Groundspeak stellt es den EC-Besitzern seit dem 10. Juni 2019 wieder frei, ein Foto als Beweis des Besuches zu fordern. Aber da es ja ohnehin Ehrensache ist, braucht man den Hinweis eigentlich gar nicht, oder!?

Durch das Absenden einer E-Mail (Message-Center ist selbstverständlich auch okay) mit den Antworten und deinem GC-Namen an uns und das Hochladen des Fotos in deinen Online-Log erteilst du dir die Logfreigabe selbst. Sofern es Probleme mit deinen Lösungen geben sollte, melden wir uns!
Schicke die E-Mail an
kenguruhs_earth-caches@gmx.de.

Das Team KenGuruh wünscht viel Spaß an diesem Ort. 🦘

ACHTUNG: Beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ist dieses Geotop unter der Nummer 2828/02 gelistet. Dieses Geotop ist jedoch von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Uelzen nicht formal als Naturdenkmal unter Schutz gestellt worden. Nichtsdestotrotz gilt hier in diesem Gebiet die Verordnung über das “Landschaftsschutzgebiet Süsing“ Nr. UE 21, Landkreis Uelzen, vom 15. August 1975. Es dürfen keine Handlungen vorgenommen werden, die geeignet sind, die Natur zu schädigen, die Landschaft zu verunstalten oder den Naturgenuß zu beeinträchtigen. Also kurz gesagt: Benehmt euch anständig und tut nichts, was der Landschaft schadet!!


Additional Hints (Decrypt)

mh Nhstnor 3: Rvar orfgvzzgr - qrz 🦘 äuayvpur - Orjrthatfneg xöaagr uvre süe qvr Nagjbeg uvyservpu frva.

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)