Auf dem Eco Pfad Archäologie bei Niedenstein kommt ihr bei den angegebenen Koordinaten an einem Aufschluss von von Basaltgestein vorbei. Das Vorkommen von Basalt verrät euch, dass ihr auf einem Vulkan steht. Aber keine Angst, das ist lange her.
Basalt ist ein basisches (= siliciumdioxidarmes) Gestein vulkanischer Herkunft aus der Mineralklasse der Silikate. Basalte entstehen durch das Erkalten und Auskristallisieren von geschmolzenem Material aus dem Erdinneren (Magma). Die Farbe von Basalt ist dunkel, wie es für Gesteine mit basischer Zusammensetzung charakteristisch ist. Hauptbestandteile von Basalt sind Calcium-Eisen-Magnesium-Silikate und calcium- und natriumreicher Feldspat Oft erscheint das Gestein blau, graublau, dunkelgrau oder schwarz. Die Ursache für die Farbgebung von Basalten ist die Zusammensetzung der Minerale, aus denen das Gestein besteht. Der Name Basalt geht auf die Menschen des Alten Ägyptens zurück, die solche Gesteine in Äthiopien abbauten und ihnen den Namen "basaltes" gaben.
In der geologischen Entwicklung Hessens kam es immer wieder zu vulkanischen Aktivitäten. Vor allem die jüngste Vulkanphase im Tertiär (vor ca. 20 – 6 Mio. Jahren), hat das Hessische Vulkanland in seiner heutigen Erscheinung mitgestaltet. Das Hessische Vulkanland umfasst den Vogelsberg (das mit einer Fläche von annähernd 2.500 km² größte zusammenhängende Vulkangebiet Mitteleuropas), die Kuppenrhön und die Niederhessischen Senke, mit Knüll und Habichtswald.
Der aktive Vulkanismus endete vor etwa 5 – 7 Millionen Jahren. Typische Vulkanite, also erstarrte Hartgesteine, des Hessischen Vulkanlandes sind meist basische Basalte, die oft zu Säulen erstarrt sind. Daneben finden sich bei Eruptionen abgelagerte Tuffgesteine.
Der hessische Vulkanismus war kein isoliertes Phänomen, sondern Teil einer weiträumigen mitteleuropäischen Vulkanlandschaft.
Vulkane sind Stellen, an denen flüssiges Magma (geschmolzenes Gestein) aus dem Erdmantel an die Oberfläche aufsteigt. Für diesen Aufstieg benötigt das Magma Aufstiegswege. Diese befinden sich bevorzugt in tektonisch aktiven Regionen, an den Rändern der Kontinentalplatten oder an Bruchstellen (Störungen) in einer solchen Platte.
Auch die Altenburg befindet sich auf einer ehemals tektonisch aktiven Zone, der „Mittelmeer-Mjösen-Zone“, einer 2.000 km langen Bruchzone innerhalb der eurasischen Platte. Die Mittelmeer-Mjösen-Zone verläuft in Nord-Süd-Richtung vom Mittelmeer bei Marseille bis zum Mjösa-See in Südnorwegen. Ein Ausläufer dieser Zone ist der Rheingraben.

(Mittelmeer-Mjösen-Zone)
Quelle: Wikipedia.com
Entlang der Mittelmeer-Mjösen-Zone gab es eine Vielzahl aktiver Vulkane. Das Gebiet des heutigen Naturpark Habichtswald war das Zentrum der niederhessischen vulkanischen Aktivität. Diese erfolgte in zwei Perioden, wobei die Gesteine der älteren Periode im südlichen Habichtswald erhalten sind, zu dem auch die Altenburg gehört, und die jüngeren Ergüsse vor allem im nördlichen Habichtswald am Großen Steinhaufen, Essigberg, Wuhlhagen, Hunrodsberg, Möllersruh, Kuhberg usw. auftreten. Die Magmen wurden aus einer Tiefe von 75 bis 90 Kilometern nach oben gefördert.
Bei der Abkühlung des Magmas bilden sich neue Gesteine.
Findet das Erkalten des Magmas tief in der Erdkruste (tiefer als 5 km) statt, spricht man von Plutoniten oder Intrusivgesteinen (Tiefengestein). Durch die Wärmeisolation der aufliegenden Gesteine kühlt sich die Magmaschmelze nur sehr langsam ab. Durch das langsame Abkühlen entstehen große, mit bloßem Auge deutlich sicht- und unterscheidbare Mineralkristalle. Das sicherlich bekannteste Beispiel für ein plutonisches Gestein ist der Granit.
Magma kann jedoch auch in flüssigem Zustand bis dicht unter die Erdoberfläche gelangen und bei einem Vulkanausbruch als Lava austreten. An der Luft (oder im Wasser) erkaltet es schnell und bildet dann die so genannten Vulkanite oder Effusivgesteine (Ergussgesteine). Durch die rasche Abkühlung können keine mit bloßem Auge sichtbare Kristalle wachsen, so dass Vulkanite, wie etwa der Basalt, überwiegend sehr feinkörnig sind. Bei Abschreckung durch Kontakt mit Wasser entsteht sogar überhaupt keine kristalline Ordnung, sondern vulkanisches Glas wie beispielsweise Obsidian.
Wenn das Magma abkühlt, verringert sich sein Volumen. In dem sich langsam verfestigenden Gestein kommt es zu Spannungen, die Risse erzeugen. Man kennt diesen Effekt zum Beispiel auch von austrocknendem Boden. Allerdings ist Lava viel homogener als der Boden und reißt daher gleichmäßiger.

(ausgetrockneter Boden)
Wenn die Abkühlung hinreichend langsam verläuft, und das Gestein genug Zeit hat, die Spannungen langsam abzubauen, bekommen die Schrumpfungsrisse eine gewisse Systematik und bilden geometrische Formen. Eigentlich würden sich Kreise anbieten, in denen die Spannungen gleichmäßig abgebaut werden können. Allerdings können Gesteine aufgrund ihrer kristallinen Struktur nicht kreisförmig reißen. Das Sechseck kommt der Figur des Kreises am nächsten, kann aber in Gegensatz zu diesem aus linearen Rissen gebildet und beliebig oft von jeder seiner Seiten her aneinander gereiht werden.

(Sechsecke)
Daher neigt die abkühlende Lava bevorzugt zur Ausbildung von sechseckigen Strukturen. Die Risse beginnen an der Oberfläche und setzen sich senkrecht zur Abkühlungsfläche im Gestein fort, so dass Säulen entstehen.
Nicht alle Basalte weisen die hier zu sehende typische Säulenform auf. Eine andere Varietät ist der "blasige Basalt", wie er gar nicht weit von hier im Earthcache "Basaltfelsen Bilstein" beschrieben ist.
Basalte werden seit Jahrtausenden abgebaut und für Massivbauten, Boden- und Treppenbeläge, Fassadenplatten, Grab- und Denkmäler und in der Steinbildhauerei verwendet. Darüber hinaus findet Basalt als Baustoff aufgrund seines druck- und verschleißfesten Charakters hauptsächlich für den Unterbau von Straßen und Bahngleisen Verwendung. Auch im Bereich der Altenburg gab es kleine Steinbrüche. Ein Abbau im großen Stil begann im nördlichen Habichtswald 1880, als der Pflastermeister Franz Bauch einen Bruch am Bühl bei Weimar eröffnete. Später folgten die Brüche "Brandkopf" und "Igelsburg" (heute "Silbersee").
Doch zurück zur Entstehung der Altenburg:
Die Basaltkuppe des Berges ist vulkanischen Ursprungs. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Magmablase, die sich nach außen gewölbt hat und heute die "Grüne Platte" bildet. Ob der Berg ein aktiver Vulkan war, ist nicht bekannt und eher unwahrscheinlich. Als aktiver Vulkan ist in der Region nur der Scharfenstein bei Gudensberg bekannt.
Seit 7 Millionen Jahren ist es im Innern des Berges ruhig geworden. Bis heute zeugen aber die 6-eckigen Basaltsäulen, die die Abhänge der Altenburg prägen, von der vulkanischen Vergangenheit.
Seit dem haben Eiszeit, Erosion und Verwitterung das äußere Bild verändert An einigen Stellen aber blieben härtere Basalte fast unberührt und in ihrer typischen Säulenform erhalten. Das Innere der ehemaligen Schlote zeichnet sich durch Dichte und damit Härte aus, so dass man sie heute noch als Kuppen erkennen kann.
Um den Earthcache als Fund loggen zu können, beantwortet bitte folgende Fragen:
1. Beschreibt mit eigenen Worten die Entstehung von Basalt. Warum sind die Säulen meistens 6-eckig? Wenn ihr mögt, könnt Ihr auch Skizzen beifügen, die das illustrieren.
2. An den Koordinaten steht ihr vor einem großen Basaltblock Schaut ihn euch an und beschreibt, welche der im Listing genannten Eigenschaften von Basalt ihr erkennen könnt.
3. Der Basaltblock, vor dem ihr steht, wurde aus seinem ursprünglichen Gefüge gelöst. Was glaubt ihr, wie waren die Basaltsäulen ursprünglich ausgerichtet?
Sendet uns eure Antworten via Email oder Messenger. Danach könnt ihr sofort loggen. Wir melden uns, wenn etwas nicht stimmt.
Über ein Foto von euch oder eurem GPS bzw.Handy vor dem Basaltbrocken würden wir uns freuen.
Vom Parkplatz bis zum Aufschluss sind es etwa 400 Meter. Es lohnt sich aber, den Eco Pfad bis zur Altenburg oder sogar bis zur Burgruine Falkenstein weiter zu gehen. Auf dem Weg liegen auch einige Finals der RuF-Cacherunde.
Leider gibt es zur Altenburg im Hinblick auf ihre geologischen Gegebenheiten keine direkten Forschungsergebnisse. Wer sich für die Geologie der Region interessiert, findet Informationen in der „Erläuterung zur Geologischen Karte von Hessen 1:25.000, Blatt Nr. 4721“ von Manfred Horn (herausgegeben vom hessischen Landesamt für Bodenforschung).