Der am Nordrand von Pechau verlaufende Klusdamm war ein wichtiger Handels- und Postweg, der die sumpfige Elbaue durchquerte und von Magdeburg über Wahlitz, Gommern, Leitzkau, Zerbst nach Wittenberg beziehungsweise über die alte Heerstraße Magdeburg-Brandenburg nach Ziesar und Brandenburg an der Havel und von dort weiter nach Berlin führte. Schon im 10. Jahrhundert benutzten ihn die Heere, die nach Osten zogen. Die über Jahrhunderte hinweg wichtigste West-Ost-Verbindung im Raum Magdeburg brachte jedoch Pechau kaum wirtschaftliche Vorteile. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde von Flamen der Klusdamm als einziger hochwassersicherer Übergang über die Elbe-Ehle-Niederung als Hauptverkehrsweg von Magdeburg an Pechau vorbei in Richtung Osten ausgebaut. Er besaß bei einer Länge von 7600 m, einer Breite von fast 6 m und einer aufgeschütteten Höhe von 2,5 m, bis zu zehn steinerne und 35 hölzerne Brücken und war gepflastert. Die 1571 gebaute "Lange Brücke" bei Pechau (Höhe Kolke bei der Mühle) besaß sogar acht große Gewölbe mit insgesamt 80 Meter Länge. Von der Größe des Klusdamms kündet noch heute die erhaltene steinerne Klusbrücke über die Ehle. Hier lagen einst im Winkel Pechau, Klus und Gübs das Dorf Gröneberg (im frühen Mittelalter aufgegeben) und sogar eine Burg, auf der 1209 Erzbischof Albrecht I. von Magdeburg (1205–1232) kurze Zeit gefangen gehalten wurde. Der Damm hatte nach den Zerstörungen im Befreiungskrieg, dem Bau des Cracauer Wehrs und der Berliner Chaussee um 1819/1820 seine Bedeutung verloren. Heute dient der Klusdamm als Rad- und Wanderweg.
Quelle: Wikipedia