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Die Stratzinger Hiatahittn Traditional Cache

Hidden : 3/13/2020
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Es gab früher in Stratzing 3 Hiatahütten, eine befand sich bei der Drosserstraße (ungefähr Ortsanfang), die zweite in der Riede Satzen (wo auch der Cache versteckt liegt) und eine dritte Hütte in der Riede Kreuzschragen (Ende Alte Straße). Der letzte Stratzinger Hiata war Herr Johann Bruckner im Jahre 1956. Die Stratzinger Hiatahittn wurde im Jahre 2003 restauriert!

 

Ein paar interessante Details dazu:

Die Stratzinger Weingartenhüter, kurz „Hiata“ genannt, dürfte es zumindest seit dem 15. Jahrhundert gegeben haben. Sie wurden von der Gemeinde aufgenommen, wobei ein Art Ausschlussverfahren vorgenommen wurde, wo zwei (früher drei) Hiata gezogen und vom Bürgermeister vereidigt wurden. Der Hiata mußte einen einwandfreien Leumund haben. Die Hiata waren an das Amtsgeheimnis gebunden, das Versprechen zur Erfüllung der Pflichten wurde per Handschlag erfüllt. Die Hiata hatten ortsübliche Amtsgewalt und die primäre Aufgabe, die Weintrauben vor Diebstahl zu schützen.

Die Dauer betrug rund 2 Monate, jedenfalls bis zum letzten Lesetag. Zwei Bürgen (Gemeinderäte) haben den Dienst der Hiata überwacht. Das Hiatageld wurde pro Viertel Weingarten bemessen und von der Gemeinde beschlossen. Die Hiata haben selbst das Geld von den Landwirten im Spätherbst/Winter einbringen müssen. Der Verdienst war ungefähr so hoch, dass man sich eine schöne Lederjacke kaufen konnte. Die Abrechnung erfolgte auf Grund von Aufzeichnungen auf dem Weingartenstecken. Auf diesem wurde für jede Butte eine Einkerbung gemacht.

Die Hiata hatten den Eingang zur Hiatahittn mit einer Art „Scheuchen“ aus Stecken, Gehölz und Laub verbaut, damit niemand sehen konnte, ob sich der Hiata in der Hittn befindet oder nicht. Weiters wurde ein schöner 5-6 Meter hoher Hiatastern aus kleinen Holzsternchen, teilweise mit rotem Samt unterlegt, mittig mit einem Herz, vor der Hittn aufgestellt, auf welchem eine Distel als Symbol der Überwachung hing. Das Gelände um die Hittn wurde mit Wermutkraut verschönert. 

In den Hittn befanden sich ein Bett („Pritschn“), ein Tisch und ein Sessel. Die Hiata hatten innen einen runden Hiatakranz aufgehängt, der aus Wermutkraut geflochten und mit einer schönen Traube und einigen Äpfeln verziert war. Ein Besuch, auch von jungen Damen, wurde oft mit einer guten Frucht belohnt. In der Hittn befand sich weiters eine verzierte Stellage mit Obst, oft wurde die Hittn auch mit Girlanden verschönert.

Der Hiata war mit einem Hut und einem Hiatasträußerl aus Wermutkraut („Miattnsträußl“) als Symbol für Macht und einem Wetterrock bzw. einer Kalmukjacke bekleidet. Weiters trugen sie einen Gehstecken, ein Fernglas und später eine Batterielampe. Während des Krieges waren die Hiata mit einer Plakette versehen und waren zum Tragen einer Waffe berechtigt. Die Hiata verständigten sich mit einem Drillpfeiferl untereinander wenn Gefahr drohte bzw. Hilfe benötigt wurde.Jeder Weingartenbesitzer hatte früher seine Bottiche im Weingarten stehen gelassen. Der Hiata malte darauf ein Zeichen als Garantie dafür, dass man die Bottiche gesehen hatte. Ebenfalls wurden auch die Schubkarren so gekennzeichnet.

Die Hiata hatten auch die Aufgabe, das Obst und den Wein zu bewachen. Die Gemeinde besaß früher viele Obstbäume. Das Obst wurde dann unter Anwesenheit des Hiata „lizitiert“ (versteigert), und der Höchstbieter konnte die Früchte des Baumes ernten. Jeder Baum wurde mit einer Nummer und dem Namen des Besitzers versehen. Die Gehwege und Güterwege zu den Fluren wurden mit zirka 2 m hohen Stangen und einem Hiatakreuz, an dessen Ende Hagebutten („Hetscherl“) angebracht waren, gekennzeichnet. Außerdem wurde oft ein Zusatzschild „Verbotener Weg“ angebracht.

Erfolgreiche Hiata konnten oft Diebstahl von Trauben und Obst verhindern. Wurde ein Dieb erwischt, so ist er beim Bürgermeister vorgeführt bzw. bei kleineren Vergehen ermahnt worden. Zur Hauptmahlzeit gingen die Hiata meist nach Hause. Die Hiata verewigten sich oft in den Weinkellern, wo sie essen und trinken durften, auf den Pressbäumen der Baumpressen. Es gab früher auch ein Weinlesefest, welches vom Ländlichen Fortbildungswerk veranstaltet wurde. Dort wurde vom Wirt für den Hiata ein Essen gegeben. Auf der Decke hängte man Trauben und Äpfel auf. Die Burschen versuchten, für ihre Tanzpartnerin eine Frucht zu ergattern und mußten dafür bezahlen. Es gab auch einen österlichen Brauch. In den Weingärten wurden Palmbuschen aufgehängt, welche Unwetter abhalten und für eine gute Ernte sorgen sollten.

Bei tollem Wetter hat man eine schöne Aussicht in Richtung Süden auf den Göttweiger und den Voralpen, auch den Gneixendorfer Flugplatz kann von hier aus gut gesehen werden. Wie in den Rieden so üblich, könnten auch Weinbaumuggels ihrer Beschäftigung nachgehen.

 

 

Additional Hints (Decrypt)

Rva Xyrvare hagre qra Tebßra

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)