Dieser Cache der Serie Engineer´s delight ist für diejenigen, denen die Informationen auf den Infotafeln an technischen Bauwerken zu oberflächlich sind. Die folgenden Informationen sind deshalb sehr detailliert und der Text dementsprechend ausführlich. Es ist ratsam, sich zunächst einen Gesamtüberblick über die Kraftwerksgruppe Pfreimd auf der Website des Betreibers Engie zu verschaffen, um danach die Caches sequentiell anzugehen.
Die Talsperre Trausnitz staut die Pfreimd zum Trausnitzsspeicher mit einem Nutzinhalt von 1,5 Mio m³ Wasser an. Es gibt zwei Kaplanturbinen, die 12,5 m³/s und 4,5 m³/s Schluckvermögen aufweisen und zusammen eine Leistung von 1,75 MW bei 11,2 m mittlerer Fallhöhe erbringen. Je nach Wasserdargebot sind eine oder beide Turbinen in Betrieb. Das Schluckvermögen der kleinen Turbine passt zum mittleren Abfluss der Pfreimd, so dass diese immer in Betrieb sein kann. Der Arbeitshub des Trausnitzspeichers beträgt wie beim Kainzmühlspeicher 4 m. Damit bei Niedrigwasser die Stauwurzel des Trausnitzspeichers nicht trockenfällt, gibt es an der Ödmühle eine Vorsperre, die durch ein Wehr an der Straßenbrücke Ödmühle gebildet wird. Im Krafthaus sind neben den Turbinen noch die beiden Maschinentrafos und eine Schaltanlage untergebracht. Die Mauer selbst weist einen Krümmungsradius von 500 m auf und besteht aus 13 Segmenten, die durch Dichtungsfugen miteinenander verbunden sind. Die Mauer ist mit Drainagerohren durchzogen, um Leckwasser der Dichtungsfugen aufzunehmen. Dieses wird in einem Kanal gesammelt und abgelenzt. Die Mauer ist an der höchsten Stelle 20 m hoch und hat einen Grundablass zur Hochwasserentlastung sowie drei Wehrklappen, um das Bemessungshochwasser abzuführen.
Bildnachweis:
Friedrich Hautum: Die Pumpspeichergruppe an der Pfreimd. Verlag: Energieversorgung Ostbayern AG, Regensburg