Holzbergturm
Schon 1900 war zu Ehren von Otto von Bismarck die Errichtung eines Bismarck-Turmes auf dem 90 Meter hohen Holzberg, einer Endmoräne, geplant. Es handelte sich um einen der acht Bismarcksäulen/-türme in Schleswig-Holstein, von denen dieser als einziger nicht mehr vorhanden ist. 1906 kam es zur Grundsteinlegung. Wegen Geldmangels verzögerte sich der Bau um weitere zwei Jahre. Der Turm wurde auch nicht -wie eigentlich beabsichtigt- aus Feldsteinen, sondern als geschlossener Holzturm errichtet. Am 28. Juni 1908 fand schließlich die Einweihung des 28 Meter hohen Turmes statt. 1918 wurde der durch einen Sturm beschädigte Turm abgerissen, lediglich die Feldstein-Fundamente blieben erhalten.
Fast einhundert Jahre später, im Jahr 1997, beschloss der Neversfelder Verschönerungsverein e.V., als weitere Attraktion für Malente wieder einen Aussichtsturm auf dem Holzberg zu errichten. Aber erst im Juni 2004 begannen die Bauarbeiten, die schließlich im Frühjahr 2005 abgeschlossen waren. Die offizielle Einweihung des 28,5 Meter hohen, aus Lärchenholz errichteten Turms erfolgte am 25. August 2005. Über 140 Stufen einer stählernen Spindeltreppe gelangte man auf die Aussichtsplattform des Turmes, von der man einen herrlichen Rundblick über die Holsteinische Schweiz hatte. Bei klarer Sicht waren sogar der Fernsehturm in Kiel sowie die Hotelhochhäuser von Timmendorfer Strand und Travemünde zu sehen. Anfang August 2016 wurde das Bauwerk allerdings bis auf unbestimmte Zeit als Baustelle gesperrt. Im Mai 2017 wurde der Turm abgerissen, da eine Sanierung des vom Pilz befallenen Lärchenholzes nicht zu realisieren war.
Schon bald nach dem Abriss des Holzbergturms begann im April 2018 die Planung zur Errichtung eines neuen Turms aus Stahl an selber Stelle. Die ersten Vorarbeiten am Holzberg starteten im August 2019. Die Fertigstellung erfolgte schließlich am 19. März 2020, die offizielle Einweihung am 01. Mai 2020. Die Höhe des Turms beträgt jetzt 30 Meter. Die oberste Plattform liegt um 3 Meter höher als die des letzten Turms.
Die auf jeder Ebene angebrachten Schautafeln illustrieren die entsprechenden Baumhöhen mit ihren Funktionen: etwa das sekundäre Dickenwachstum der Bäume, die Kapillarkräfte zum Wassertransport in die Blätter, oder den Nährstofftransport von den Blättern in die Wurzeln.
Zusätzlich soll der Turm mit Wettermessstationen in verschiedenen Höhen ausgestattet werden, um das Kleinklima ablesbar zu machen. Niederschlag, Wind, Einstrahlung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen das Pflanzenwachstum und sollen langfristig aufgezeichnet werden.
Vorgesehen ist zudem die Installation von Webcams auf dem Turm, damit auch die Besucher, die unten bleiben, einen Eindruck vom Blick über die Landschaft bekommen.
Viel Spaß und Happy Hunting !!!