Die Tradi-Runde Waldbauschülerpfad - durch die Hölle ist eine mittelschwere Wanderung. Gute Grundkondition sowie Trittsicherheit sind erforderlich. Vom Startpunkt des Parkplatzes des Trimm-Dich-Pfades in der Mindelheimer Straße in Kaufbeuren bis zum höchsten Punkt kurz vor Bickenried sind ca. 90 Höhenmeter zu erklimmen. Die Weglänge beträgt etwa 10 Kilometer (ohne kulinarisches und touristisches Programm in Irsee und ohne etwaigen Beifang). Den Begriff "Waldbauschülerpfad" gibt es in Deutschland nur ein einziges Mal und beschreibt diesen Weg hier zwischen Kaufbeuren und Irsee. Die T-Wertung bezieht sich auf die gesamte Strecke, nicht auf die einzelne Dose. Alle Dosen sind in der Nähe des Weges. Es muss nicht geklettert, nichts demontiert oder etwas umgegraben werden. Eigenen Stift bitte mitbringen. Die Wege sind für Kraftfahrzeuge gesperrt. Bitte gebt die Nacht den dort lebenden Tieren und sucht nur am Tag.
Vor über 100 Jahren zählte der Waldbauschülerpfad zu den wichtigsten Verbindungen zwischen Kaufbeuren und Irsee. Angelegt hatte ihn die damalige Waldbauschule, die zwischen 1887 und 1917 in der Schraderstraße in Kaufbeuren angesiedelt war. Entlang des Weges pflanzte man heimische Baumarten um den angehenden Forstleuten quasi ein Lernen in Bewegung und an der frischen Luft zu bieten.
Der erste Teil der Runde geht über den Trimm-Dich-Pfad bis zur Mülldeponie auf einem gekiesten Weg, der mit dem Fahrrad sowie auch mit dem Kinderwagen problemlos befahrbar ist. Der Trimm-Dich-Pfad bietet auch Kindern allerhand abwechslungsreiche Möglichkeiten ihre Geschicklichkeit beim Balancieren unter Beweis zu stellen, sowie an Hanteln und am Reck die Muskeln spielen zu lassen. Auch ein hydraulisches Ruderboot und ein Klettergerüst laden zum Ausprobieren ein. Nach erfolgreicher Durchwanderung der Strecke können die Füße im parkplatznahen Wassertretbecken abgekühlt und wieder "rekultiviert" werden.
Ab der Mülldeponie bis nach Irsee geht es auf einem schmalen, sich schlängelnden Waldpfad weiter. Über kleine Holzbrücken, mal mehr, mal weniger morsch, über umgestürzte Bäume und über manchmal etwas matschigen Untergrund geht es bergauf und bergab sehr abwechslungsreich nach Irsee. Dieser Teil ist nur zu Fuß oder mit einem geländegängingen Fahrrad zu bewerkstelligen. Für Kinderwagen ungeeignet.
In Irsee besteht nun die Möglichkeit eine Rast einzulegen. Die ortsansässige Bäckerei bietet werktags in ihrem Stehcafé einen Imbiss an und in einem Restaurant kann der größere Hunger gestillt werden. Zu besichtigen gibt es neben der Klosterkirche auch einen schönen Schulgarten und ein Brauereimuseum.
Unser Weg führt uns auf asphaltierter Straße weiter nach Bickenried, die einstige Sommerresidenz der Irseer Äbte und Mönche. Heutzutage ist in Bickenried die Fazenda da Esperanca - Hof der Hoffnung, mit einem Hofcafé das jeden Sonntagnachmittag geöffnet hat. Die Kuchen sind selbstgebacken und werden gegen Spende abgegeben.
Weiter geht es nun auf gekiesten Wegen durch die Hölle (der Name rührt von einem alten Pilgerweg her, der hier langführt) über mal üppige Wiesen, mal schmale, beschattete Wege mit kleinen Holzbrücken, vorbei an riesigen Baumschwämmen bis zum Parkplatz am Ölmühlhang. Auch Bundespräsident Karl Carstens ging am 5. August 1981 auf diesem Weg schon eimal durch die Hölle.
Von dort geht es dann zurück zum Parkplatz an der Mindelheimer Straße.