Der grüne Norden
Glückauf und willkommen im grünen Norden Oberhausens!
Diese Tour führt dich durch die nördlichen Stadtteile. Dich erwartet eine abwechslungsreiche Rundfahrt. Du erlebst Natur und Bergbau. Und du tauchst tief in die Geschichte ein.
Da du eine weite Strecke zurücklegen musst, nimmst du vielleicht besser das Fahrrad. Oder du nimmst dir etwas mehr Zeit für eine ausgedehnte Wanderung. Insgesamt hat die Route rund 20 km.
So oder so, wirst du an jeder Station eine kleine Frage beantworten müssen. Die richtige Antwort entspricht einer Zahl, die du an Stelle eines Buchstabens in die Koordinaten der nächsten Station einsetzen musst. Außerdem helfen dir ein paar Wegpunkte dabei, die schönsten Wege zwischen den Stationen zu finden.
Anreise:
Die Tour beginnt in Holten. Du kannst mit dem Zug bis zum Bahnhof Holten fahren und deine Tour von dort starten. An der Bahnstation findest du auch Parkmöglichkeiten:
N 51° 32.060
E 006° 48.680
Du kannst auch ab dem Bahnhof Sterkrade über die HOAG-Trasse fahren. Der Weg ist natürlich etwas länger, aber die alte Bahnstrecke ist jetzt wirklich ein schöner Radweg. Bei diesen Koordinaten kannst du auf die Trasse fahren:
N 51°30.687
E 006°50.492
1. Ruhrchemie
N 51°31.661
E 6°47.709

© Stadtarchiv Oberhausen

© LVR-Industriemuseum
Unser Ausflug beginnt – wie könnte es in Oberhausen anders sein – mit etwas Industriegeschichte. Du stehst vor dem Werk der Ruhrchemie oder, wie sie heute heißt, der OQ Chemicals.
Auf dem Gelände gab es einst tatsächlich ein Flugfeld. Der Flugplatz Holten war der erste in der Region und damit der drittälteste in Deutschland. Ab 1909 nutzten Sportpiloten und Luftschiffer das Feld. Es war bekannt für den Holtener Abflugturm, eine 20 Meter lange Startrampe. 1926 wollte man den Flugplatz zum Verkehrsflugplatz ausbauen. Als daraus nichts wurde, fand man eine andere Nutzung für das Areal.
Es entstand die Ruhrchemie. Sie war eines der ersten großen Kohlechemie-Werke der Region. Was hat Kohle mit Chemie zu tun? Aus Kohle lassen sich viele Chemikalien gewinnen und verschiedene Stoffe herstellen – Dünger, Farben, Treibstoff uvm. An der Straße siehst du mehrere drei hohe Zylinder. Das sind alte Reaktoren, in denen Ammoniak hergestellt wurde.
In den 1920er Jahren fingen die Bergwerksgesellschaften an, dies in großem Stil umzusetzen. In Holten wurde Dünger hergestellt und Benzin aus Kohle gewonnen. Dabei entdeckte ein Chemiker ein heute noch bedeutendes Verfahren, um Aldehyde zu gewinnen. Die Aldehyde sind wichtig, um Kunststoffe und viele andere Dinge herzustellen. Solche Stoffe werden heute noch dort produziert.
Kannst du herausfinden, wie dieser Chemiker hieß?
- Fritz Haber - 7
- Otto Roelen - 2
- Hans Tropsch - 9
- Friedrich Bergius - 3
Setze die Zahl, die der richtigen Antwort entspricht für A in die nächste Koordinate ein
Wegpunkt: Holten-Mitte
N 51°31.475
E 6°47.299
An der Emscher wird seit 2018 ein großes Pumpwerk gebaut. Der alte Abwasserkanal Emscher soll wieder ein sauberer Fluss werden. Die Abwässer fließen unterirdisch und müssen an einigen Stellen wieder nach oben gepumpt werden. Hier ist die letzte Station. Von Oberhausen aus läuft das Abwasser in viereckigen Rohren an der Erdoberfläche bis zur Mündung in den Rhein in Dinslaken.
Solange die Baustelle läuft, ist der beste Weg über diesen Wegpunkt.
Wegpunkt Point of Interest: Brahm‘sche Mühle
N 51°31.258
E 006°47.252

© Stadtarchiv Oberhausen
Die Mühle wurde 1838 gebaut. Im 20. Jahrhundert wurde sie zeitweise mit Dampf und dann mit Strom betrieben. Schließlich diente das Untergeschoss auch mal als Tankstelle. Heute steht sie unter Denkmalschutz.
2. Jüdischer Friedhof Holten
N 51°31.33 A
E 006°47.341

© Stadtarchiv Oberhausen
Hättest du so einen idyllischen Ort hier erwartet? In Holten gab es lange eine jüdische Gemeinde, die hier ihre Verstorbenen bestattete. Der Friedhof stammt wohl aus dem Jahr 1715. Hier haben auch Juden aus Hamborn, Marxloh und Bruckhausen ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Natürlich hat der Friedhof die Judenverfolgung nicht unbeschadet überstanden. 1939 haben Nazis den Friedhof zerstört. Erst in den 1980er Jahren hat man die Grabsteine wiederhergestellt.
Was zeigt dir deutlich, dass dies ein jüdischer Friedhof ist?
- Die Menora (der siebenarmige Leuchter) im Zaun - 16
- Die Davidsterne im Tor - 56
- Ein Zitat aus der Tora (den 5. Büchern Mose) auf der Mauer - 66
- Es steht auf einem Schild - 26
Richtige Antwort = B
Jetzt geht es weiter in den Stadtkern von Holten. Achte auf die vielen alten Häuser in den Gassen. Auf dem Weg kannst du dir auch die ehemalige Synagoge ansehen.
Wegpunkt Point of Interest: Synagoge Holten
N 51°31.552
E 006°47.311
Die Synagoge (heute Haus Nr. 7a) wurde 1858 eingeweiht. Weil die Gemeinde in Holten schon in den 1920er Jahren kleiner wurde, nutzte man die Synagoge nur noch als Bethaus. 1936 wurde aus der Synagoge ein Wohnhaus. Darum hat das Gebäude die Nazizeit überstanden. Seit 2019 gehört es der Stadt Oberhausen und soll zu einem kulturellen Zentrum werden.
3. Kastell Holten
N 51°31.6 B
E 006°47.032

© Stadtarchiv Oberhausen
Das Kastell war einmal eine Burganlage. Die erste Burg muss mindestens schon im 12. Jahrhundert gebaut worden sein. Das teilweise erhaltene Kastell ist der östliche Flügel einer Burg, die 1307 vom Landesherrn Engelbert II. von der Mark als Verteidigungsanlage gebaut wurde. Die Grafschaft Mark reichte damals vom Ruhrgebiet bis nach Ostwestfalen und ins Sauerland.Heute nutzt die Holtener Schützengilde das Kastell.
Im Schutze dieser Burg entwickelte sich Holten zur Stadt. Große Teile von Oberhausen und Duisburg wurden einst von Holten aus verwaltet. Aber als die Industrie im 19. Jahrhundert wuchs, wurden die anderen Städte und Gemeinde schneller groß. Deshalb wurde Holten 1886 ein Stadtteil von Sterkrade.
Woran kannst du heute noch erkennen, dass das Kastell einmal Teil einer größeren Burganlage war?
- an Mauerresten auf dem Platz, auf dem stehst - 75
- an der Ruine des großen Turms - 25
- an zugemauerten Torbögen und Resten einer Mauer in der Fassade - 35
- an der Zugbrücke vor der Eingangstür - 15
Richtige Antwort = C
Jetzt wirst du etwas länger unterwegs sein. Der schönste Weg führt über eine alte Bahnstrecke. Folge diesen Wegpunkten und geh auf der HOAG-Trasse bis zum Bahnhof Holten.
Wegpunkt zur HOAG-Trasse
N 51°31.754
E 006°47.240
Wegpunkt HOAG-Trasse
N 51°31.893
E 006°47.496

© Peter Gnaudschun, Oberhausen
HOAG steht für Hüttenwerke Oberhausen AG. So hieß das große Hüttenwerk im Zentrum Oberhausens. Die Bahnstrecke verband das Hüttenwerk mit den Maschinenfabriken in Sterkrade und dem Hafen in Walsum am Rhein.
Seit 1995 fahren auf der HOAG-Trasse keine Züge mehr. 2007 wurde der Bereich zwischen Sterkrade und Walsum zu einem Rad- und Wanderweg.
4. Stolperstein Familie Gumpertz
N 51°32. C 4
E 006°49.016
Sieh mal nach unten. Du stehst vor einem Stolperstein. Diese Steine erinnern an Menschen, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden.
Die Familie Gumpertz hatte eine Lederhandlung. Siegesmund Gumpertz wurde in Holten geboren, Bertha stammte aus Breslau. Mit Bertha und seiner früh verstorbenen ersten Frau Helene hatte Siegesmund Gumpertz insgesamt 6 Kinder.
Was aus den Kindern geworden ist, wissen wir nicht. Siegesmund und Bertha Gumpertz wurden noch in hohem Alter in Lager gebracht und ermordet.
Familie Gumpertz ist 1935 aus Deutschland geflohen. Welches Land hat sie aufgenommen?
- Holland - 7
- Frankreich - 9
- Großbritannien - 1
- USA - 3
Richtige Antwort = D
5. Evangelische Kirche Schmachtendorf
N 51°32.71 D
E 006°48.851
Hier bist du nun im Stadtteil Schmachtendorf. Der Name klingt erstmal nicht so einladend. Ein Dorf, in dem die Leute schmachten, also Mangel, Not und Hunger leiden. So muss es aber gewesen sein, als sich 1749 die ersten Siedler niedergelassen haben. Ende des 19. Jahrhundert wurde aus der Siedlung ein richtiges Dorf. Und die evangelische Kirche wurde 1906 gebaut (die katholische war schon 1898 fertig).
Viele Häuser in der Nähe der Kirche wurden für die Bergleute der Zeche Hugo (Hugo Haniel) gebaut. Als diese Zeche 1904 in der Nähe gegründet wurde, zogen mehr und mehr Menschen nach Schmachtendorf.
Die Kirche ist kein Gotteshaus mehr. Sie wurde säkularisiert. Gemeindemitglieder kämpften erfolgreich gegen den Abriss der Kirche. Sie steht heute unter Denkmalschutz und ist ein kultureller Veranstaltungsort im Oberhausener Norden.
Sieh dir jetzt die Kirche genauer an. Wie lautet der Wahlspruch?
- Liebet euren Nächsten - 76
- Jauchzet und singet dem Schöpfer - 66
- Dienet dem Herrn mit Freuden - 46
- Salbet das Lamm Gottes - 96
Richtige Antwort = E
6. Deponie Hühnerheide
N 51°32. E 6
E 006°48.095


© Stadtarchiv Oberhausen
Eine Deponie hast du dir anders vorgestellt? Hoffentlich bist du angenehm überrascht. Die Hügel vor dir sind tatsächlich eine ehemalige Mülldeponie. Von den 1960er Jahren bis 2004 hat mal hier Bauschutt und Staub aus der Müllverbrennungsanlage abgeladen. Aber keine Sorge, der Müll ist mit einer dicken Tonschicht und zwei Metern Mutterboden abgedichtet. Und bis 2022 werden regelmäßig Proben genommen, um sicher zu sein, dass alles dicht ist.
Übrigens, die anderen künstlichen Berge, die du im Ruhrgebiet findest, sind meistens Halden. Dort hat man Gestein aus den Zechen abgeladen.
Die Tour führt dich heute nur zum Fuß der Deponie. Vielleicht willst du trotzdem einen kleinen Abstecher auf die Deponie machen. Es lohnt sich! Von oben hast du einen tollen Ausblick.
Wenn du weiterfahren willst, gibt es wieder eine Frage. Wie wird die Deponie auch genannt?
- Hasenhügel - 70
- Karnickelberg - 90
- Fuchsgebirge - 20
- Mäusevulkan - 40
Richtige Antwort = F
Der beste Weg zur nächsten Station führt dich hier entlang.
Wegpunkt: Waldweg
N 51°32.700
E 006°47.963
7. Forsthaus Ravenhorst
N 51°33.2 F
E 006°48.306

© Stadtarchiv Oberhausen
In diesem Haus lebte der Förster, der für dieses Waldgebiet zuständig war. Die Hühnerheide war immer ein königlicher oder staatlicher Wald. Die Bäume, die heute siehst, sind allerdings fast alle nach dem Zweiten Weltkrieg gepflanzt worden.
Wenn du dich länger im Wald aufhalten willst, kannst du dem Lehrpfad folgen, der in der Nähe des Forsthauses anfängt. Außerdem kannst du im Wald die Reste einer Verteidigungsanlage aus dem späten Mittelalter finden. Die Wälle und Gräben wurden um 1420 im Auftrag von Herzog Adolf II. gebaut. Sie sollten die nördliche Grenze des Herzogtums Kleve schützen.
Das Forsthaus ist eines der ältesten Wohnhäuser in Oberhausen und natürlich ein geschütztes Denkmal. Wann wurde das Forsthaus gebaut? Nimm die letzten beiden Ziffern mal 2 und setze sie für G in die nächste Koordinate ein.
Vielleicht willst du dir auf dem Weg noch einen spannenden Ort ansehen?
Wegpunkt Point of Interest: Friedensdorf International

© Stadtarchiv Oberhausen
N 51°33.544
E 006°48.907
Das Friedensdorf International wurde 1967 nach dem Sechs-Tage-Krieg (zwischen Israel und den Arabischen Staaten) von dem Pfarrer und Mitgliedern der ev. Kirchengemeinde Schmachtendorf gegründet. Das Friedensdorf hilft Kindern, die in Kriegen verletzt wurden.
8. Nordschacht
N 51°33.250
E 006°49.0 G

© Peter Gnaudschun, Oberhausen
Endlich, schon die Hälfte der Tour gemacht und noch keine einzige Zeche gesehen. Auf dieser Fläche stand der Nordschacht der Zeche Osterfeld. Vielleicht kennst du die Zeche Osterfeld. Sie befand sich dort, wo heute der OLGA-Park liegt.
Dass es so weit nördlich noch einen Schacht gibt, liegt an der Nordwanderung des Bergbaus. Die Kohlenflöze im Ruhrgebiet liegen nach Norden hin immer tiefer – dieser Schacht war immerhin 1252 m tief. Er wurde erst 1963 abgeteuft, obwohl es die Zeche Osterfeld schon seit 1873 gab. Um hier im Nordfeld Kohle abbauen zu können, brauchte man einen Schacht, der frische Wetter ins Bergwerk bringt. Wetter nennt der Bergmann Luft. Durch einen anderen Schacht wurde die verbrauchte Luft abgesaugt, so dass hier Frischluft nachstömen konnte.
1992 wurde die Zeche Osterfeld mit der Zeche Lohberg zusammengeschlossen. Von da an versorgte der Nordschacht auch das Südfeld von Lohberg mit frischen Wettern.
Ab 1974 nutzte man den Schacht auch zur Material- und Seilfahrt. Das heißt Ausrüstung wurde ins Bergwerk gebracht und Bergleute sind mit einem Förderkorb eingefahren.
1989 wurde Zeche Osterfeld mit Zeche Lohberg in Dinslaken zusammengelegt. Der Schacht war als Teil des Verbundbergwerkes bis 2005 in Betrieb.
Was befindet sich heute auf dem Gelände des Schachtes
- ein Bergmannsdenkmal - 70
- ein Einkaufszentrum - 10
- ein Gestüt für Grubenpferde - 90
- eine Anlage zur Verwertung des Grubengases - 30
Richtige Antwort = H
Zur nächsten Station folgst du am besten dieser schönen Straße bis zum nächsten Wegpunkt.
Wegpunkt: Hirschkamp
N 51°33.544
E 006°49.751
9. Evangelische Kirche Königshardt
N 51° 33.1 H
E 006° 50.655

© Stadtarchiv Oberhausen
Jetzt bist du im Stadtteil Königshardt angekommen. Interessanter Name, oder? Die Hardt hat ihren Namen in Erinnerung an den Preußenkönig Friedrich II. Er erlaubte im 18. Jahrhundert Menschen aus der Pfalz sich hier niederzulassen. In der Pfalz war zu dieser Zeit die Lage sehr schwierig. Das Land war durch Kriege zerstört und die Wirtschaft lag am Boden. Viele Auswanderer waren außerdem evangelisch. In der Pfalz konnten sie ihre Religion nicht frei ausüben. Die preußische Regierung hatte den Siedlern, schon als sie 1776 ankamen, versprochen, eine Kirche zu bauen. Aber tatsächlich mussten sie noch 90 Jahre nach Holten oder Hiesfeld in die Kirche gehen. Erst 1867 gab es regelmäßige Gottesdienste und 1872 wurde an dieser Stelle die erste Kirche eingeweiht.
Diese Kirche ist aber eindeutig nicht von 1872. Das alte Gebäude war in den 1950er Jahren für die inzwischen 2.500 Gemeindemitglieder zu klein geworden. Deshalb wurde 1958 an derselben Stelle eine neue Kirche eingeweiht. Der alte Kirchturm stand aber noch längere Zeit neben dem neuen, den du jetzt sehen kannst.
Zu welcher Gemeinde gehört die Kirche heute?
- Hiesfeld-Holten-Königshardt - 92
- Sterkrade-Nord - 72
- Königshardt-Schmachtendorf - 24
- Sterkrade-Osterfeld II - 12
Richtige Antwort = I
10. Hugohs Hof
N 51°33. I 1
E 006°51.213
Hier stehst du vor einem der ältesten Gebäude in Königshardt. 1774 kamen die ersten Siedler in die unbewohnte Heide. Der Teil von Königshardt, in dem du jetzt bist, heißt Eversloh und wurde erst 1837 der Kolonie zugeteilt. Einige Zeit später bauten Siedler dann diesen Hof.
1907 gehörte Familie Hartmann dieser Hof. Sie verkaufte ihn an den Sterkrader Arzt Dr. Stappert und der ihn 1915 an die Gutehoffnungshütte. Möglicherweise hat die GHH den Hof nach Hugo Haniel benannt. Er gehörte zum Vorstand und zur Eigentümerfamilie Haniel.
Auf Hugohs Hof sollte ein kulturelles Zentrum mit Stadtteilmuseum und Café entstehen. Leider konnte die schöne Idee nicht umgesetzt werden. Immerhin wird Hugos Hof jetzt wieder von einem Landwirt genutzt.
Was befindet sich zwischen Hof und Straße
- Eine Mühle - 90
- Ein Silo - 70
- Ein Kräutergarten - 80
- Eine Weide - 30
Richtige Antwort = J
Zur nächsten Station kommst du am besten über diesen Wegpunkt…
Wegpunkt: Zum Venn
N 51°32.854
E 006°52.104
… Vielleicht möchtest du aber noch einen Abstecher machen?
Wegpunkt Point of Interest: Früherer Standort GHH-Windkraftanlage

© LVR-Industriemuseum
N 51°33.024
E 006°52.146
Der Weg führt dich ein Stück die Halde Haniel hinauf. Die Halde besteht aus taubem Gestein, das die Zeche Prosper Haniel Jacobi und Osterfeld mit der Kohle zu Tage gefördert haben. Sie ist bekannt für ihr Kreuz aus Spurlatten (Balken, denen die Förderkörbe im Schacht geführt werden). Das Kreuz wurde für den Besuch von Papst Johannes Paul II. 1987 gebaut. Von der Ostseite führt ein Kreuzweg die Halde hinauf. Außerdem gibt es oben ein Open-Air-Theater.
Auf Weg an der westlichen Flanke der Halde kommst du an einem unscheinbaren Waldstück vorbei. Hier zwischen der Halde und der Kirchhellener Straße stand einmal eine Windkraftanlage und das lange vor der Energiewende.
Die Anlage wurde in den 1930er Jahren von der Gutehoffnungshütte und dem Ingenieur Wilhelm Teubert gebaut. Teubert war ursprünglich Schiffbauer und plante Schiffe aus Beton. Und Teubert war Anhänger des Nationalsozialismus. Wie passt Windkraft dazu? Nun, Teubert wollte die Windkraft nicht nutzen, um die Umwelt zu schonen, sondern um einfach und billig Strom für die Rüstungsindustrie zu gewinnen.
Das Projekt ist aber so oder so nicht erfolgreich gewesen.
11. Venngraben
N 51°32.800
E 006°52. J 2
Diese Gegend wird das „Sterkrader Venn“ genannt. Venn (oder Fenn oder Vehn…) nennt man ein Moor oder sumpfige Niederung. Von einem Sumpf ist aber nichts zu sehen? Kein Wunder. Das Sterkrader Venn wurde schon vor über hundert Jahren trockengelegt. Im Ersten Weltkrieg wurden Kriegsgefangene aus Russland gezwungen diese Arbeit zu machen. Ab 1931 hat man dann eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme daraus gemacht. Seit der Weltwirtschaftskrise 1929 war die Arbeitslosigkeit in Deutschland so hoch, dass solche Projekte eine willkommene Möglichkeit waren, Menschen eine Beschäftigung zu geben.
Die Siedlung Kleekamp ist durch den Kohleabbau bis zu 12m abgesackt. Darum muss das Grund- und Oberflächenwasser von einer Pumpstation in den Vennbach gepumpt werden.

© Peter Gnaudschun, Oberhausen
Du kannst hier einen Teil des Entwässerungssystems sehen. Erkennst du was gemeint ist?
- Hier treffen sich fünf Gräben - 17
- Die Pumpstation - 77
- Wasser aus dem Bergsenkungsgebiet fließt hier in den Vennbach - 27
- Eine Kläranlage - 57
Richtige Antwort = K
Du kannst direkt zur nächsten Station oder über diesen Wegpunkt eine Runde durch das Venn und die Siedlung machen.
Wegpunkt Point of Interest: Am südlichen Venngraben
N 51°32.445
E 006°52.374
12. Barmscheids Backhaus
N 51°32.778
E 006°51.5 K
Hast du so etwas schonmal gesehen? Backhäuser wie dieses sind nicht oft erhalten geblieben. Barmscheids Backhaus stammt etwa aus dem Jahr 1850. In dieser Zeit hatte in Oberhausen schon die Industrie Einzug gehalten. Arbeitsplätze in den Hüttenwerken und auf den Zechen waren für Nachkommen der Pfälzer Siedler willkommen. Die Böden in Königshardt waren nicht so fruchtbar, dass man gut davon hätte leben können. Trotzdem bestellten viele ihre Felder nebenbei weiter. Und sie buken weiter ihr eigenes Brot. Nicht nur die Barmscheids, sondern auch die Familien aus der Nachbarschaft nutzten dieses Backhaus am Backtag.
Übrigens - Einmal im Jahr veranstaltet die Königshardter Interessengemeinschaft (www.kig-koenigshardt.de) ein Backhausfest. Dann treffen sich die Königshardter wie früher und backen nach alter Tradition Brot.
Wann war die Restaurierung des Backhauses abgeschlossen? Nimm die letzten beiden Ziffern der Jahreszahl und setze sie für L in die nächste Koordinate ein.
13. Im Herzen von Königshardt
N 51°32. L 4
E 006°51.228
Hier bist nun im Zentrum des Stadtteils angekommen. Im Kreisverkehr erinnert eine kleine Statue an die Geschichte von Königshardt. Die Bronzestatue des Künstlers Ernst Klages zeigt einen Besenbinder. Du hast ja schon gehört, dass du Pfälzer Siedler es schwer hatten. Die Böden waren wenig fruchtbar und ihre neuen Nachbarn im nahe gelegenen Sterkrade lehnten die Zuwanderer lange ab.
Um wenigstens etwas Geld zu verdienen, arbeiteten viele Menschen in Königshardt nebenbei als Besenbinder. Sie sammelten im Winter in den Wälder Zweige von Birke oder Ginster – und mussten dafür bei der Forstverwaltung bezahlen. Aus den Zweigen stellten sie Besen her und verkauften sie.
Das Handwerk blieb bis weit ins 20. Jahrhundert hinein gewinnbringend. Zwar wurden im Haushalt nach dem Zweiten Weltkrieg bald Besen aus Kunststoff benutzt. In den Hüttenwerken und auf den Kokereien nutzte man aber weiter Reisigbesen, weil die Birkenzweige viel beständiger gegen die Hitze waren.
An diesem Platz steht auch ein auffälliges Gebäude, das 1975 gebaut wurde. Wie wird es wohl genannt?
- Rotes Rathaus - 31
- Blaues Haus - 76
- Gelber Schuppen - 97
- Violetter Wolkenkratzer - 89
Richtige Antwort = M
Nun hast du es fast geschafft. Setze die Zahlen, die du gesammelt hast, in die letzte Koordinate ein und schon hast du den Weg zum Schatz.
Der Cache liegt in einem Naturschutzgebiet. Du darfst die offiziellen Wege zu keiner Zeit verlassen! Du musst dir auch keinen Weg ins Unterholz bahnen. Das Versteck ist einfach vom Weg aus zugänglich.
Viel Spaß beim Finden!
Final
N 51° (AxB).(C:D)(F-E)
E 006° (G+H).(K-I+J)(L-M)