Was ihr hier seht ist kein Geysir sondern der Wasserbaum zu Ockensen. Er ist ein von Menschenhand geschaffenes Naturdenkmal. Natürlich wurde er nicht mit dem Hintergrund erschaffen ein Naturdenkmal zu errichten. Er hatte seinerzeit einen ganz anderen praktischen Grund. Der findige Sägemüller Hermann Meyer war es vor über 100 Jahren leid immer zu seinen Stauseen zu gehen um zu gucken ob genug Wasser drin ist, um seine Turbine zu betreiben. Also baute er ein hölzernes Überlaufrohr. Nun konnte er von unten sehen, ob genug Wasser zur Verfügung war, weil nämlich immer dann das Wasser aus dem Rohr sprudelte. Nun war das Wasser sehr kalkhaltig. Was wir heute am Rohr sehen sind die Kalktuffablagerungen aus über 100 Jahren, viel davon ist von Moos bewachsen. Das ganze Kalktuff gab dem Rohr die Form eines Baumstammes. Darum heißt das Rohr Wasserbaum.
Das Sägewerk ist seit 1926 nicht mehr in Betrieb. Der Wasserbaum jedoch blieb zusammen mit den Stauseen erhalten und wir können hier ein wohl einmaliges (zumindest ist mir kein ähnliches) Naturdenkmal bestaunen.