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Das Tal am Königssee EarthCache

Hidden : 7/12/2021
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Ein (hoffentlich) gut zu lösender EarthCache am Königssee. Mir ist bewusst, dass die meisten Cacher Geographie nicht studiert haben, daher sind die Fragen leicht gehalten und können gerne in kurzen/knappen Stichpunkten beantwortet werden.
Der EarthCache besteht aus zwei Stationen, wobei man auf dem Weg zu den Koordinaten automatisch am Wegpunkt vorbeikommt.

"Manchmal muss man bergauf gehen, um ins Tal zu kommen."

Von den Koordinaten aus hast du einen tollen Blick auf die Felswände am Königssee. Mit diesen, der Entstehung und der Klassifizierung von Tälern in der Geologie beschäftigt sich dieser EarthCache. Folge den Schildern zum Malerwinkl.

 


Der Königssee zwischen Watzmann und Hagengebirge

Der Königssee und seine unmittelbare Umgebung liegen in der Zone des 1978 gegründeten Nationalparks Berchtesgaden. Dabei handelt es sich im einen Bergsee, eingebettet zwischen den Hängen des Watzmann und Hagengebirges. Der Königssee zählt zu den saubersten Seen Deutschlands. Zusammen mit dem im Süden anschließenden Obersee und dem Steinernden Meer bildet die Landschaft einen fjordartigen Charakter.

 

Doch wie ist die Landschaft am Königssee entstanden?

Der Königssee befindet sich heute in einem tektonischen Grabenbruch, welcher vermutlich bereits im Jura entstand. Während der Eiszeiten wurde das Becken des Königssees vom Königsseegletscher mehrere hundert Meter tief ausgeschürft. Einzig der widerstandsfähige Dachsteinkalk im Bereich des heutigen Ortes Königssee wurde teilweise geschliffen, aber nicht flächenmäßig abgetragen. Während des Höchststandes der Eiszeit muss das Eis etwa 900 Meter hoch den Talboden bedeckt haben, wie Seitenmoränen zeigen. Nach dem Rückzug der Gletscher blieb Wasser zurück und die Aufschüttung begann. Die den See umgebenen Gesteine erweisen sich gegenüber Erosionen sehr widerstandsfähig, so kann der See an einigen Stellen noch Tiefen bis zu 190 Meter betragen.

 


Talformen

Täler sind lang gestreckte Hohlformen mit gleichsinnigem Gefälle, die durch fluviale (fließende) Tiefenerosion, Gletscher und Hangdenudation entstehen.

1. Klamm
Bei lang andauernder Tiefenerosion und Hangdenudation (Hangabtragung) können Fließgewässer (meistens Wildbäche) sich so stark ins Gestein einschneiden, dass Gebirgsschluchten mit bis zu senkrechten, überhängenden Felswänden entstehen. Diese Talform wird als Klamm bezeichnet und das Auftreten ist an widerständiges, standfestes Gestein gebunden. Der Talboden wird häufig in der kompletten Breite vom Fluss eingenommen. Klammen treten meist in ehemals vergletscherten Hochgebirgen an angelegten Geländestufen auf (z.B bei der Einmündung von Seitentälern).

2. Schlucht
Schluchten weisen steilwändige Talquerprofile auf und sind der Klamm sehr ähnlich. Jedoch besitzen Schluchten keine senkrechten Felswände. Die Tiefenerosion übertrifft den Hangabtrag erheblich und die weniger steilen Hänge sind Folge einer im Vergleich zur Klamm etwas geringeren Standfestigkeit des Gesteins, wodurch Hangabtragung stattfindet. Schluchten können sich nicht nur im Festgestein, sondern auch in standfestem Lockermaterial (Löss/vulkanischer Tuff) ausbilden.


3. Canyon
Ein Canyon ist eine Einkerbung im Gestein, das aufgrund intensiver Tiefenerosion ein treppenartiges Querprofil aufwirft. Talboden und Gerinnbett sind oft identisch. Die Treppung resultiert aus geologischen Eigenschaften des Gesteins, welches unterschiedliche Festigkeiten aufweist. Im Bereich von widerständigem Gestein treten steile Hangabschnitte auf, während weniger resistente Gesteine flachere Hangbereiche bilden.


4. Kerbtal
Die Eigenschaft von Kerbtälern sind der V-förmige Querschnitt und sie werden daher auch als V-Täler bezeichnet. Die Hänge sind im Allgemeinen recht steil und gerade. Eine Talsohle ist nicht vorhanden, Gerinnbett und Talboden sind somit identisch. Entstehen können Kerbtäler bei starker Tiefenerosion und Überschreitung einer kritischen Höhe. Mit der Zeit finden in zunehmendem Maße hangdenudative Prozesse (Felsstürze/Rutschungen) statt. Der anfallende Hangschutt wird vom Gewässer vollständig abtransportiert.

5. Sohlental
Im Gegensatz zu den anderen Talformen charakterisiert das Sohlental, dass sich zwischen den Talhängen und dem Gerinnbett eine Talsohle ausbildet. Unterschieden wird in Abtragungssohlental und Aufschüttungssohlental. Beim Abtragungssohlental entsteht die Talsohle über Tiefenerosion, wobei eine Verstärkung von der Erosion an den Hangseiten ausgeht. Beim Aufschüttungssohlental befindet sich eine nachlassende Transportkapazität, weshalb sich Material (Sohle) zwischen den Hängen ansammelt (Akkumulation).

6. Trogtal
Das Trogtal stellt eine Besonderheit der Täler dar. Es bildet sich durch ehemalige Gletscher in Gebirgen. Dabei sind Trogtäler glazial überformte Täler. In Hochgebirgen wie den Alpen ist dieser Talbereich mit seinen teils extrem steilen Hängen und breitem Talboden eingesenkt in ein zumeist deutlich weniger steiles Tal mit V-förmigem Querschnitt. Mancherorts hat sich der Grund mit Wasser gefüllt und weist eine seeartige Erscheinung auf. Bei Trogtälern entsteht an der Talflanke am oberen Rand des U-förmigen Teils ein charakteristischer Profilknick. Er wird Trogrand oder Trogkante genannt und die oberhalb oft vorhandene Verflachung Trogschulter.

 


Der Königssee und die Wege befinden sich in einem Naturschutzgebiet. Für die Beantwortung der Fragen brauchen die offiziellen Wege nicht verlassen zu werden.


An den Listingskoordinaten befindest du dich am Malerwinkl und du hast von dieser erhöhten Position einen guten Blick auf die Berghänge am Königssee.
Kurze Stichpunkte als Antworten reichen vollkommen aus:

 

1.) Beschreibe kurz das Aussehen der Berghänge links und rechts des Sees (Hangneigung, gibt es Störungen, verlaufen die Hänge ins Tal linear,...)

2.) Nutze deine Beobachtungen aus Aufgabe 1, um das Tal am Königssee einer Talform aus dem Listing zuzuordnen. Für welche Talform hast du dich entschieden?

3.) An dem Wegpunkt kannst du das Gestein des Königssees (Dachsteinkalk) aus nächster Nähe sehen.
a) Beschreibe das Aussehens des Gesteins (Oberflächenstruktur, Härte, Zusammensetzung)
b) Welche Merkmale am Fels lassen vermuten, dass hier eiszeitliche Gletscher ihre Spuren hinterlassen haben können?

4.) Bitte füge deinem Logeintrag im Listing ein Foto von dir oder einem persönlichen Gegenstand am Malerwinkl (Listingskoordinaten) bei.



Wenn du mir die Antworten über das Message-Center zugeschickt hast, kannst du sofort loggen. In der Regel melde ich mich innerhalb der nächsten Tage, aber darauf brauchst du mit deinem Logeintrag nicht zu warten.

 

Viel Spaß mit diesem EarthCache!


Literatur:

Baumhauer, Roland (2006): Geomorphologie. WBG Darmstadt

Leser, Hartmut (2011): Diercke Wörterbuch Geographie. Westermann Braunschweig

Liedke, Herbert; marcinek, Joachim (2002): Physische Geographie Deutschlands, 3. Auflage

Fotos: eigene Aufnahmen 2021, Grafiken verändert, Quellen sind jeweils auf Grafiken angegeben

Zepp, Harald (2002): Geomorphologie. Schöningh UTB Paderborn, 3. Auflage

http://satgeo.zum.de/satgeo/beispiele/glossar/gl_trt.htm

https://www.lfu.bayern.de/geologie/bayerns_schoenste_geotope/100/index.htm

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