Diese kleine Serie führt euch zu echten „Lost Places“. Hier gibt es nämlich heute meistens nur noch unsere schöne Landschaft zu sehen. Gleichwohl sind es besondere Plätze, denn in früheren Jahrhunderten standen hier Burgen oder Schlösser. Deren Bewohner bestimmten häufig maßgeblich das Geschick der Menschen in ihrer Umgebung, indem sie Abgaben erheben durften oder die Gerichtsbarkeit in dem jeweiligen Bezirk innehatten. Manchmal haben die Orte auch die Phantasie der Menschen angeregt und es entstanden (Spuk-)Geschichten und Legenden. Insofern handelt es sich hier nicht um einen reinen History-Cache.
Bitte respektiert unbedingt die Privatsphäre der Anwohner und sucht nicht auf Privatgrundstücken nach dem Cache, nach Mauerresten oder ähnlichem. Auch in Naturschutzgebieten bitte nicht herumwühlen. Alle Caches liegen am Weg.
Zu der Serie gehören die folgenden Caches:
GC980NQ (ab 03.2021)
GC92JYR
GC92K0Y
GC951PM (ab 01.2021)
GC92MF4
GC92HGD
GC92K17
GC92MF2
GC92JWH (Bonus)
Folgende Caches befanden sich ursprünglich auf der Runde, leider mussten wir sie archivieren (in memoriam):
GC92JZ9
GC92K08
Bitte achtet bei den einzelnen Caches darauf, das Lösungswort zu notieren. Ihr findet es auf dem Cache-Behälter und dem Deckblatt des Logbuchs.
Die Serie kann als sportliche Fahrradrunde gemacht werden, sie ist dann ca. 75 km lang. Ein guter Startort ist Tüddern, dann fahrt ihr gegen den Uhrzeigersinn. Oder ihr fahrt in Haaren los, dann aber im Uhrzeigersinn. Natürlich könnt ihr auch zwei Touren daraus machen. Oder drei. Selbstverständlich können auch alle verschwundenen Schlösser einzeln besucht werden.
Für alle Eltern und/oder Lehrer: hier geht es um alte Karten, Geschichte und Märchen. Top-Themen für’s Home-Schooling oder Projekte….finden wir. Spaß macht’s außerdem….finden wir auch.
Die einzelnen Caches (auch der Bonus) sind so gelegt, dass sie für alle, die Geschichte und Geschichten mögen, problemlos erreichbar sein sollten, also auch für Rollstuhlfahrer (ggf. braucht ihr eine Greifhilfe). Sehbehinderte werden Unterstützung brauchen, um die Lösungswörter zu entziffern. Im Zweifelsfall nehmt bitte Kontakt mit uns auf. Wir freuen uns auch über weitere Informationen zu den verschwundenen Schlössern und über eure Entdeckungen!
Quellenhinweise (gelten für alle Caches der Serie, sofern nicht anders vermerkt):
Die Ideen für viele Geschichten gehen auf das Buch „Sagen & Geschichten aus den Heinsberger Landen“ von Helmut Hawinkels (Heinsberg, 2019) zurück.
Die Hintergrundbilder sind der „Kartenaufnahme der Rheinlande 1801-1828, 1:25.000“ (Tranchot/Müffling) entnommen, die aktuell unter www.tim-online.nrw.de/tim-online2/ (bitte genau so eingeben, sonst landet Ihr woanders) verfügbar ist.
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Motte Karken
Nördlich des Ortes Karken, in der Nähe der Wolfhagener Mühle, steht dieser schlichte Erdhügel. Hier handelt es sich um eines der ältesten Exemplare unserer kleinen Serie, konkrete Dokumente gibt es keine, es konnten sowieso die wenigsten Leute lesen, als sie entstand. Diese frühe Form der Burg, genannt Motte, findet ihr hier in der Umgebung des öfteren. Sie war um das Jahr 900-1000 herum gebräuchlich. Ein künstlicher Hügel (eventuell unter Ausnutzung einer schon vorhandenen Erhebung im Gelände), ein Graben außen herum, oben drauf ein Palisadenzaun und schließlich ein Turm, dessen Eingang im ersten Stock eine Leiter erforderte – fertig! Manche Motten wurden später zu „richtigen“ Burgen ausgebaut, die größte und bekannteste hier in der Gegend dürfte wohl der Heinsberger Burgberg sein.
Andere Motten verschwanden hingegen sang- und klanglos bis auf ihren Erdhügel. Die Menschen der späteren Jahrhunderte vergaßen sie, nannten die Hügel „Bollberge“ und schrieben ihre Errichtung zauberhaften Wesen zu. So sollen auch im Karker Bollberg Heinzelmännchen gewohnt haben. Sie belohnten und unterstützten alle anständigen Leute, aber wer sich gierig zeigte oder ihnen übel mitspielte, der wurde bestraft.
So hatte die Müllersfamilie der Wolfhagener Mühle einmal eines der Männchen bei sich, sie steckten es wie ein Püppchen in die Wiege und stellten ihm unangenehme Fragen. Daraufhin demolierte ein ganzer Trupp Heinzelmännchen das Mühlrad.
Ein anderes Männchen verschenkte Hosen an Bauern, deren eigene alt und abgetragen waren. Einmal warf jedoch einer der beschenkten seine alte Hose in den Fluss, statt sie einem noch bedürftigeren Menschen zu geben. Schwups – war auch die neue Hose wieder weg und der hochmütige Mensch musste hosenlos ins Dorf zurückkehren und sich auslachen lassen.
Um die Karkener oder Wolfhager Motte zu sehen, müsst Ihr den Bach in etwa nordwestlicher Richtung entlangblicken. In ungefähr 150 Metern Entfernung – noch vor den Gebäuden des heutigen Bauernhofes – sehr Ihr einen kleinen Hügel mit einigen Bäumen darauf. Das ist sie schon! (Achtung, Privatgrundstück.)
Denkt daran, Euch das LÖSUNGSWORT zu notieren.
Hinweis zur modellhaften Abbildung der Motte:
Gefunden bei wikipedia. Die Abbildung darf benutzt werden unter folgendem Hinweis: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.