Lissi ist langweilig.
Seit Wochen ist alles aufgrund der Pandemie geschlossen, nichts kann man mehr unternehmen. Ihr fällt die Decke auf den Kopf. Vor lauter Langeweile hat sie angefangen den Dachboden aufzuräumen. Daran kann man erkennen WIE langweilig ihr ist.
Sie ist schon einige Stunden damit beschäftigt alte Kartons und Nippes zu sortieren, als ihr Blick auf eine Holztruhe mit einem Wappen fällt. Es hat drei Sterne auf einem Schild und einen Helm mit Hörnern. Neugierig öffnet Lissi die Truhe - und muss erstmal minutenlang husten bei dem ganzen Staub, den sie dadurch aufwirbelt. Dann entdeckt sie in der Truhe mehrere Notizbücher mit handgeschriebenen Seiten.

"Genug geräumt für heute" beschließt sie und nimmt ihre Fundstücke mit nach unten auf die Couch. Schnell merkt sie, dass es sich bei den Notizen um Tagebücher handelt. Etwas länger dauert es, bis sie feststellt, dass die Schreiberin Henriette eine Vorfahrin von ihr aus dem Geschlecht der Grafen von Erbach-Schönberg sein muss. Wie spannend!
Ihre Ur-Ur-Ur-irgendwas schreibt in ihren Aufzeichnungen von Spaziergängen, die sie unternommen und von schönen Plätzen, die sie dabei entdeckt hat - quasi ein Wander-Blog aus früheren Zeiten.
Lissi wird bei der Lektüre immer klarer, warum ihre Eltern sie damals "Elisabeth Henriette" genannt haben - ihren vollständigen und etwas altmodischen Namen, den zum Glück nur ihr Personalausweis und die allerengsten Freunde und Familie kennen.
Sie beschließt sich am nächsten Tag auf die Spuren dieser Henriette zu machen um endlich mal wieder etwas anderes zu sehen und zu erleben.
Der Spaziergang
Die Runde auf den fürstlichen Spuren von Henriette ist etwa 8 km lang und führt euch zu bekannten - aber wahrscheinlich auch teilweise unbekannten - Plätzen rund um das Hofgut Hohenstein, einen ehemaligen Gutshof der Grafen von Erbach-Schönberg.
Die Koordinaten sind teilweise Ortsbedingt nicht ganz genau trotz mehrfacher Messung. Es sollte jedoch klar sein, was gemeint ist. Am Final nutzt das Spoilerbild und den Hint.
Making of
Wie schon so oft bin ich bei der Recherche zu etwas ganz anderem auf der Karte über zwei Stellen gestolpert, die ich bisher nicht kannte und die ich mir daher einmal vor Ort angeschaut habe. Das erste Mal im Tiefschnee, das war vom Zugang her teilweise gar nicht so einfach, wenn auch optisch sehr stimmungsvoll. Wenn ihr an diesen Stellen seid, werdet ihr wissen, was ich meine. Mir war sofort klar, dass ich diese "Neuentdeckungen" in eine Wanderung für euch einbauen muss, da ich mir sicher bin, dass auch die meisten von euch sie nicht kennen. Eine sinnvolle Strecke drumherum zu konstruieren, war auch nicht einfach - auch das werdet ihr vor Ort verstehen ;-)