"Schwalbe V" war ein Außenlager des KZ Buchenwald, welches von November 1944 bis April 1945 in Berga existierte.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde vermehrt dazu übergegangen, kriegswichtige Industrien unter Tage zu errichten, um so besser vor feindlichen Luftangriffen geschützt zu sein. So sollte auch in Berga im Zickraer Berg eine Fabrik zur Treibstoffgewinnung in 18 unterirdischen Stollen entstehen. Während in der Anfangszeit der Baustelle die ersten Arbeiten von Bergarbeitern aus Zwickau und dem Rheinland durchgeführt wurden, waren schnell weitere Arbeitskräfte nötig. Es wurden vor allem Kriegsgefangene und Häftlinge aus dem KZ Buchenwald eingesetzt, die ersten 70 davon trafen am 13.11.1944 in Berga ein. Insgesamt mussten hier bis zur Auflösung des Lagers am 12.04.1945 ca. 3400 Gefangene (meist ungarische und polnische Juden) unter unmenschlichen Verhältnissen arbeiten und leben. Während man Kranke meist zurück nach Buchenwald transportierte, wurden insgesamt 315 verstorbene Häftlinge in Massengräbern auf dem Baderberg würdelos verscharrt.
Nach dem Krieg, am 01.06.1945, wurden auf dem Friedhof 26 Gräber durch die US-Armee geöffnet. 22 der exhumierten Leichen konnten als amerikanische Kriegsgefangene identifiziert und in ihre Heimat überführt werden. Die weiteren Toten wurden in Reihengräbern umgebettet und man errichtete ein weißes Kreuz mit Davidsstern. Ein Jahr später ebnete man die Gräber ein und umgab sie mit einer Hecke. In den Folgejahren wurde der Friedhof zunehmend vernachlässigt. 1955 errichtete man einen neuen Gedenkstein, welcher 1978 mit einer verklinkerten Mauer eingefasst wurde. Nach der Wende geriet der Friedhof immer mehr ins Vergessen. Durch die Initiative eines israelischen Nachfahren eines der Opfer begann man ab November 2016, die Umgestaltung der unscheinbaren und teilweise verwilderten Grabstätte zu planen. Sie konnte schließlich am 15.10.2020 feierlich eingeweiht werden. Auf 75 Granitstelen sind nun der Name, Geburts- und Todestag sowie die Religionszugehörigkeit der darunter begrabenen Opfer vermerkt, womit ihrer jetzt nicht länger namenlos gedacht werden muss. Entstanden sind eine würdige Gedenkstätte und ein Ort des Mahnens und gegen das Vergessen.
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Viel Spaß wünscht de_Kleene!