Der edle Ritter sah sich um. Er war allein. Die Stille des Waldes umgab ihn wie ein schützender Mantel, nicht einmal der Gesang eines Vogels war zu hören, ein paar Blätter bewegten sich sanft im Wind.
Wie war er hierhergekommen? Seine Gedanken kreisten und er konnte kaum fassen, was geschehen war. Stets war er seinen Gefährten ein treuer und loyaler Helfer gewesen und jetzt war er ein Verstoßener, verbannt in Schande, verraten von den eigenen Verbündeten. Er, der immer versucht hatte, getreu den ritterlichen Tugenden zu handeln.
Er seufzte tief und gab sich den trüben Gedanken hin, als er hinter sich die Stimme seiner alten Freundin, der Herrin vom See, vernahm: „Sei gegrüßt, mein Ritter! Wir sind gekommen, um dir zu helfen!“
Vier ihm vertraute Menschen kamen auf ihn zu. Die Herrin vom See lächelte ihn aufmunternd an. Sie war eine Verfechterin der Wahrheit und Gerechtigkeit und ihre Augen sprühten Blitze, wenn sie auf Unrecht traf. Ihr geliebter Gefährte trug das Gewand eines Baumeisters. Der Ritter wusste wohl, dass dieser ein göttliches Geschick für handwerkliche Kunst hatte.
Die beiden waren in Begleitung eines Paares, dem stets gut gelaunten Druiden mit einer Vorliebe für knifflige Rätsel der Menschheit und seiner Frau, der Hohepriesterin, deren zutreffende Ahnungen bisher nicht nur ihren Mann vor verhängnisvollen Irrungen bewahrt hatten.
Die beiden Paare verneigten sich vor dem Ritter. Nun erst bemerkte dieser, dass die Herrin eine Schale in ihren Händen hielt. An ihrem Gürtel hing ein mitternachtsblauer Flakon gefüllt mit dem Wasser ihres Sees.
Sie stellte die Schale vor dem Ritter auf den Boden, goss das Wasser hinein und trat einen Schritt zurück.
„Mein edler Freund. Dein Weg beginnt hier. Blicke in die Schale und du wirst dich auf eine Reise begeben und all das wiederfinden, was du verloren hast.“
Der Ritter beugte sich über die Schale und es war ihm als ob er am Ufer des Sees stand und in das klare Wasser sah. Aus dem Wasser stiegen die Zeichen wie Perlen auf…