Paul Anton L. aus R. Mystery Cache

NORD:

Paul Anton Lind stammte eigentlich aus Brunsbüttel, aber er lebte schon seit vielen Jahren in der „ewigen Stadt“, wo er mit seiner Frau Britta ein kleines Häuschen am Tiber bewohnte. Er war Archäologe, und an diesem Ort gab es einfach viel mehr für ihn zu tun, sodass er irgendwann beschlossen hatte, hierher zu ziehen, damit der Arbeitsweg nicht immer so lang war. Zudem bot die Lage noch andere Annehmlichkeiten: Morgens konnte er mit seinem Kajak direkt vom Haus aus eine Runde auf dem Fluss drehen und den meist sonnigen Tag mit einem Ständchen ("O sole mio …") begrüßen.

Eines Tages wurde Herr Lind zu einer Ausgrabungsstelle in Südindien gerufen. Er hatte sich mittlerweile zum Experten für versteinerten Fäzes (umgangssprachlich benennt man dies mit dem unschönen Wort „Kacke“) gemausert und genau einen solchen hatte man an der Grabungsstelle gefunden. Waren es menschliche Überreste? Stammten sie gar von Dinosauriern? Die Experten vor Ort wussten es nicht zu sagen. P. A. Lind liebte Herausforderungen, und als die Anfrage zu einem längeren Forschungsprojekt kam, sagte er begeistert zu – zumal es in seiner Ehe zu dieser Zeit ohnehin nicht zum Besten stand und er dachte, dass beiden eine Beziehungspause recht gut tun würde.

So stieg er also ins Flugzeug, das ihn nach Bangalore brachte, von dort aus ging es im Hubschrauber mit einem in der Sonne blitzenden Rotor weiter zur Ausgrabungsstelle. Dort wurde Paul Anton sogleich vom netten Ausgrabungsleiter, John O' Sullivan begrüßt.  Die beiden kannten sich von einem früheren Arbeitseinsatz und hatten sich damals angefreundet. Der Jeep stand schon bereit, um sie zu dem Strand zu bringen, an dem die Ebbe kürzlich die Versteinerung freigegeben hatte.

OST:

Paul Anton Lind ließ alle seine Sachen im Camp, er hatte jedoch seine Lupenbrille und sein Testset für urgeschichtlichen Fäzes dabei.

Am Ziel angekommen bat der Leiter der Ausgrabung einen der einheimischen Mitarbeiter auf Malajalam, der in Südindien gebräuchlichen Sprache, die er inzwischen recht gut beherrschte, die Versteinerung zu holen. Der Mann lief los und kam mit einem kleinen Kästchen zurück. Er stellte es auf einem mitgebrachten Hocker ab und öffnete es vorsichtig. Paul Anton Lind schlug das Herz vor Aufregung bis zum Hals. Würde er jetzt möglicherweise Fäzes untersuchen können, der vor etwa 70 Millionen Jahren von einem Triceratops abgesetzt worden war? Oder war es vielleicht die Hinterlassenschaft eines Urmenschen, der lange vor dem heutigen homo sapiens die Erde bevölkert hatte? Er setzte seine Brille auf, zog die Untersuchungshandschuhe an, schaute in die Kiste, hob das Artefakt vorsichtig heraus, betrachtete es von allen Seiten – die Anwesenden hielten den Atem an...

Doch dann holte die Realität Paul Anton mit voller Wucht ein: Es war einfacher Gnudung. Die Tiere waren vor nicht einmal 300 Jahren nach Indien eingeführt worden. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen: Es war gewöhnliches Aa.

Paul Anton Lind drehte auf dem Absatz um, stapfte zurück zum Jeep und ließ sich ins Camp fahren. Auf der ganzen Fahrt sprach er kein Wort. Er nahm die nächste Maschine zurück nach Italien. Die Freundschaft zu John bekam durch diese Sache einen erheblichen Knacks. Die Beziehung zu seiner Frau Britta konnte der reumütig zurückgekehrte Paul Anton jedoch wieder kitten und so lebten sie beide glücklich bis an ihr Ende.

An den angegebenen Koordinaten findet ihr zwar keinen Cache, aber sie sind ein möglicher Einstiegspunkt. Es handelt sich hier um einen Rätsel-Mini-Multi: Die aus dem Listing ermittelten Koordinaten führen euch zu einer Rätselstation, die euch wiederum den Weg zum final weist.

Das Cachemobil könnt ihr z.B. an einem der beiden angegebenen Parkplätze abstellen.

Die ermittelten Koordinaten könnt ihr hier checken: