Allgemeines
Planten un Blomen (niederdeutsch für „Pflanzen und Blumen“) ist eine etwa 47 Hektar große öffentliche Parkanlage im Zentrum von Hamburg. Der Park ist Teil eines einstmals die gesamte Innenstadt umschließenden Grüngürtels, der Anfang des 19. Jahrhunderts nach der Schleifung der Hamburger Stadtbefestigung entstanden war. Als Gründungsdatum gilt der 6. November 1821. Der Park ist wegen seiner zentralen Lage und seiner vielfältigen Erholungsmöglichkeiten ein beliebtes Ausflugs- und Naherholungsziel. In den Sommermonaten finden hier öffentliche Kindertheatervorstellungen, Wasserlichtkonzerte und Musikdarbietungen statt. Der Eintritt ist frei.
Neben seiner Pflanzen- und Blumenvielfalt gibt es hier auch einige geologische Besonderheiten zu sehen. Innerhalb des Parks findet ihr an einer Stelle ganz besondere Gesteine, die sogenannten Schlangensteine, die Thema dieses EarthCaches sind.
Namensgebung, Entstehung und geologisches Vorkommen von Serpentinit
Wenn man hier von Schlangensteinen spricht, dann spricht man in der Geologie von Serpentinit. Serpentinit als Gestein leitet sich aus der gleichnamigen Mineralgruppe der Serpentine ab. Aufgrund ihrer vielfältigen fleckenartigen Muster und Farben ähnelt Serpentinit optisch an eine Schlangenhaut. Der Begriff Schlangenstein war geboren.
Serpentinit zählt zu den metamorphen Gesteinen, die in Folge der Regionalmetamorphose aus basischen und ultrabasischen Gesteinen (hauptsächlich Peridotiten) entstanden sind. Die Bildung erfolgte dann unter Wechselwirkung mit wässrigen Fluiden und unter erhöhtem Druck und Temperatur im Lithosphärenmantel (äußerer Erdmantel) oder flachkrustal. Zudem wird Serpentinit durch Serpentinisierung olivinreicher Gesteine gebildet. Dabei werden die Ausgangsgesteine unter Wirkung hydrothermaler Lösungen umstrukturiert, so dass aus Sicht der Minerale Olivin in Serpentin umgewandelt wird.
Das Auftreten von Serpentinit beschränkt sich typischerweise auf wenige Meter Breite und in Form von Streifen oder Linsen an tief reichenden Störungen oder tektonischen Deckengrenzen. Begleitgesteine können z.B. Grünsteine und Grünschiefer sein, wobei auch andere Gesteine in Frage kommen, die sich aus der ehemaligen ozeanischen Kruste herleiten lassen. Begleitgesteinen fehlt es jedoch oftmals an einer gewissen tektonischen Mobilität, sodass Serpentinit oftmals frei von Begleitgesteinen ist. Nebengesteine können an Serpentinit grenzen, wobei der Kontakt immer tektonischen Ursprungs ist.
Eigenschaften von Serpentinit
Die Farbgebung von Serpentinit variiert sehr stark von schwarz bis grün (hellgrün, dunkelgrün, graugrün, schwarzgrün) und in einigen Fällen auch durchzogen mit roten bis rotbraunen Flecken (durch Hämatit). Die Schwarzfärbung resultiert dabei durch Magnetit. Serpentinit besitzt ein feinkörniges und dichtes Gefüge. Die Anordnung der Gemengteile zeigt ein fleckiges, durchädertes oder gestreiftes Aussehen. Serpentinit erscheint vorwiegend als kompakte Masse, die mitunter auch geschiefert sein kann. Die Bruchflächen von Serpentinit weisen einen matten, ölig erscheinenden Glanz auf. Vorkommen von Serpentinit in besonders schmaler Form zeigen oftmals gebogene tektonische Gleitflächen mit unterschiedlichen Strukturrichtungen, die oft spiegelnd blank und gestriemt sind. Dadurch, dass Serpentinit nicht sehr säurebeständig ist, zeigen sich an der Oberfläche mit der Zeit deutliche Verwitterungserscheinungen, wenn das Gestein den Wettereinflüssen ausgesetzt ist. Die Oberfläche verliert dann ihren Glanz und wird fast weiß oder gelblich.