"Ein Wald aus Eisen", so hieß eine TV-Dokumentation aus den frühen 80er Jahren. Sie zeigte, wie die Hinterlassenschaften der Schlacht im Hürtgenwald die Landschaft belasten und vom Kampfmittelbeseitigungsdienst geräumt wurden.
Bei den monatelangen Kämpfen, aber auch den Etappen, wurden Tonnen an Material benötigt, vieles iM Wald belassen. Zudem gab es tag und Nacht ständigen Beschuß. Bis heute finden sich in den Waldgebieten der Gemeinde Hürtgenwald und drumherum, zahllose Überbleibsel aus dieser unseligen Zeit im Boden. Meist etwas tiefer im Erdreich, oft aber auch noch oberhalb findet sich alles mögliche an Material, Ausrüstungsgegenständen, Verpackungsresten sowie Munitionsreste. Nicht selten findet man auch scharfe Munition. Diese ist sofort der Polizei zu melden, die den Kampfmittelbeseitigungsdienst alarmiert. Am besten markiert man den Fundort. Wichtig: alles, was wie Munition aussieht, niemals anfassen!!! Auf unseren offiziellen Touren durch die Region mußte häufig der Kampfmittelbeseitigungsdienst informiert werden.
An der Cachelocation befand sich eine schwere US-Artilleriestellung. Von hier aus wurden die Dörfer Hürtgen und Vossenack, sowie die Kampfgebiete im Wehetal mit schweren Granaten der Kaliber 105 und 155mm beschossen. Verpackungsfunde zeugen von dem Kaliber und den Herstellungsdaten. Bis heute spült der Boden Massen an Mundstopfen (Verschlüsse der Zünderöffnungen), Verpackungsmaterial, aber auch persl. Ausrüstungsgegenstände hervor. Oft sind es Wildschweine, die auch Verpackungsreste der K- und C-Rationen aufwühlen, etwa Kaffeepulver oder Zitronenlimandenpulver. Reste der GI-Regenumhänge, und Zahnbürsten bzw. Rasierzeugs habe ich selbst in dieser Gegend gefunden. Einfach so, meist an den herauswachsenden Baumstümpfen aus dem Boden gedrückt.
Munition ist hier keine mehr vorhanden!
Ein Zitat aus dem Buch "Road to Hurtgen - forest in hell" von Paul Boesch, der unweit von hier die Hölle des Waldkampfes erlebte und dieses niederschrieb, sagt im Grunde alles zu dem Cache aus: "We were thoroughly shocked at the shambles we found. Though we had become accustomed to seeing Jerry´s belongings scattered all over an area, it came as a jolt to see U.S. equipment spread about in the same manner. Not only was there issue equipment like belts, packs, raincoats and helmets but also clothing and personal effects of every conceivable nature - well worn letters from home, half-written letters of supply, shaving kits, combs, tooth brushes, writing paper and pictures of sweethearts, wives and kids.".
Sehr interessant ist, daß die US-Truppen sich in unmittelbarer Nähe zu den Kabelbrunnen des Festungskabelnetzes des Westwalls nieder gelassen hatten. So konnten sie nicht nur den Feind abhören, und durch die vielen deutschstämmigen US-Soldaten auch massiv stören/verwirren, sondern selbst eine intakte Telefonverbindung für sich nutzen. An allen der Kabelbrunnen finden sich massiv ausgebaute US-Stellungen in der Gegend!
Der Cache an sich ist ein Standard! Solltet Ihr beim Suchen auf einen Förster oder Jäger treffen, zögert nicht diese anzusprechen und den Grund des Stöberns zu erklären! Die Region wird oft von Militariasammlern heimgesucht, die viel Unheil anrichten.