Sommer auf der Südhalbkugel. Ende 2020. Vielleicht nicht als Blechdosenfabrikant in zweiter Generation, aber als Vorstand des nationalen Vorzeigevereins ist er kein Unbekannter in seinem Heimatland. Unweit der Hauptstadt will man es jetzt richtig krachen lassen. Nach drei kleineren Lieferungen, keine mehr als 3 Tonnen, soll es sich nun richtig lohnen: Insgesamt fünf Container sollen zum Jahreswechsel über den Binnenhafen verschifft werden. Ladung: über 16 Tonnen. Bestens getarnt. Glaubt man. Ziel Hamburg.
Doch Europa ist gewarnt: Risikoanalysen des Zolls und die Auswertung von gehackten End-to-End-verschlüsselten Instantmessengern europäischer Fahnder rufen die Ermittler auf den Plan. Heute vor einem Jahren fliegt die Ladung im Hamburger Hafen auf - ein Rekordfund!
Bis Ende 2022 werden 30 Beschuldigte aus den Niederlanden, Deutschland, Spanien und dem Heimatland des Blechdosenfabrikanten angeklagt. Letztgenannter setzt sich, nach dem die nationale Drogenbekämpfungsbehörde schnell Verdacht geschöpft und die Blechdosenfabrik samt Verpackungsort aufspürt hatte, noch schnell ins Nachbarland ab. Nicht jedoch, ohne vorher in einer Pressekonferenz alle Schuld von sich und dem Familienunternehmen zu weisen, man sei „Opfer grenzüberschreitender organisierter Kriminalität" und die Container auf der Reise kontaminiert worden. Gewiss. Der internationale Haftbefehl wird Tage später, am 12.3.2021, erlassen. Doch die Flucht geht weiter in die Vereinigten Arabischen Emirate. Dort wird der Blechdosenfabrikant zwar im Juni 2022 wegen eines gefälschten Passes zunächst verhaftet, kommt aber erst einmal wieder auf freien Fuss. Über seine Auslieferung hat das gastgebende Emirat Anfang 2023 noch nicht abschließend entschieden, man müsse die Unterlagen erst noch genau prüfen ...
Wecke den Kriminalisten in dir und recherchiere. Wenn du fertig bist, beantworte sieben Fragen und bekomme den Startpunkt für das Außenprogramm. Es ist dann wirklich nicht mehr weit...