Die drei Kreuze bei Groß-Schönau
English version below

In Walterschlag lebte einst eine, ob ihrer Schönheit weit bekannte und vielbegehrte Bauerstochter, die aber sehr stolz und wählerisch war. Drei junge Fleischergesellen hätten ihr gefallen und da sie sich für keinen endgültig entscheiden konnte, versprach sie sich allen dreien. Mit List wußte sie es so einzurichten, daß keiner der drei Verlobten von seinen Rivalen wußte. Eines Tages aber fügte es der Zufall, daß doch alle drei in ihrem Hause zusammentrafen. Da jeder auf dem gegebenen Heiratsversprechen bestand und keiner zurücktreten wollte, kam es zu einem heftigen Streit, der auf dem Heimweg blutig ausartete. Mit ihren Stichmessern gingen sie aufeinander los. Der Kampf zog sich in den Wald bei A, wo der erste, tödlich verwundet, niedersank. Der zweite starb auf den Feldern von Groß Schönau. Der letzte schleppte sich, schwer verletzt bis Groß B, wo er verblutete. Sein blutgetränktes Hemd soll lange in der Kapelle von Groß B zu sehen gewesen sein. Zur Erinnerung an die drei Todesstellen sollen diese erwähnten Kreuze errichtet worden sein.

Trotz dieser Bluttat lebte die Bauerstochter lustig und fidel weiter und fand sich bald einen neuen Liebhaber, einen reichen Bauerssohn aus Groß Schönau. Kurz darauf wurde Hochzeit gefeiert. Es war ein lärmender, von Musikanten begleiteter Hochzeitszug, der sich von C durch den Wald gegen Groß Schönau, der Pfarrkirche des Bräutigams, bewegte. Als sie zu der Stelle kamen, an der der erste Fleischerbursche sein Leben ausgehaucht hatte, sonderte sich die Braut etwas vom Zuge ab. Plötzlich stieß sie einen furchtbaren Schrei aus und die vor Schreck erstarrten Hochzeitsgäste sahen nur, wie eine unsichtbare Gewalt die Braut durch die Lüfte entführte. Alles Rufen war vergebens. Still und bedrückt begab sich die Gesellschaft nach Groß Schönau und erzählte dem Pfarrer den Vorfall. Dieser gab den Rat, nochmals in den Wald zu ziehen, zu singen und zu spielen, wie wenn nichts geschehen wäre. Wenn aber die Braut wieder zum Vorschein käme, solle sie der Brautführer bei der Hand nehmen und nicht mehr loslassen, sonst wäre es um sie geschehen.
Die Leute folgten dem Rat des Priesters. Tatsächlich fanden sie die Braut an der gleichen Stelle. Aber ihre Schönheit war geschwunden, ja ihr Anblick so erschreckend, daß der Brautführer nicht wagte, die Hand nach ihr auszustrecken. Einen Augenblick wartete die Braut. Dann stieß sie neuerlich einen Schrei aus und verschwand wieder. Doch dieses Mal für immer.

Später hat sich die Braut noch manchem einsamen Wanderer gezeigt. Als nach vielen Jahren eine arme Dienstmagd durch den Wald bei D ging, sah sie bei dem Steinkreuz eine alte Frau stehen, angetan mit einem altmodischen Hochzeitskleid und einem Brautkranz im schneeweißen Haar. Traurig und doch erwartungsvoll sah diese das Mädchen an und wartete auf die Anrede. Die Magd aber lief vor Entsetzen davon.
Ein andermal soll ein Bauer bei Waldarbeiten nahe dem Kreuz ein uraltes Mutterl im Brautkleid und Schleier gesehen haben. Sie sah ihn starr und flehentlich an, sprach aber kein Wort. Da faßte ein Schauer den Mann und auch er lief davon.
So wartet die hochmütige Braut wohl noch beim Kreuz im Wald, daß ein Mensch komme und sie anspreche; denn nur dann könne sie endlich Ruhe finden für immer.
Anmerkung 1: Das Kreuz von E wird in der Gegend Brautkreuz genannt. Es wurde in den 1990er Jahren im Zuge eines Forststraßen-Baues um etwa 50 Meter versetzt.
Anmerkung 2: Das Steinkreuz von Groß Wolfgers war lange verschollen. Es wurdin einem Ackerrain verschüttet, zerbrochen wieder aufgefunden. Nach der Renovierung wurde es vor der Kapelle von F wieder aufgestellt.
Deine Aufgabe:
Finde die jeweiligen Ortschaften und bilde für die dazugehörigen Variablen jeweils den Buchstabenwortwert.
ä=ae, ö=oe, ü=ue, ß=ss, etc....
The Three Crosses Near Groß-Schönau

There once lived in Walterschlag a farmer's daughter who was well known and much sought after because of her beauty, but who was very proud and picky. She would have liked three young butcher journeymen and since she couldn't make a final decision on any of them, she promised herself to all three. With cunning she knew how to arrange it so that none of the three fiancés knew about their rivals. But one day it happened by chance that all three met at her house. Since everyone insisted on the promise of marriage and no one wanted to back out, a violent dispute broke out that turned bloody on the way home. They attacked each other with their stich knives. The fight moved into the forest near A, where the first fell, mortally wounded. The second died in the fields of Groß Schönau. The last one, seriously injured, dragged himself to Groß B, where he bled to death. His blood-soaked shirt was said to have long been visible in the chapel of Groß B. These crosses are said to have been erected to commemorate the three places of death.

Despite this bloody deed, the farmer's daughter continued to live happily and cheerfully and soon found a new lover, a rich farmer's son from Groß Schönau. Shortly afterwards the wedding was celebrated. It was a noisy wedding procession accompanied by musicians that moved from C through the forest towards Groß Schönau, the groom's parish church. When they came to the place where the first butcher's boy had expired, the bride separated herself somewhat from the procession. Suddenly she let out a terrible scream and the frightened wedding guests only saw an invisible force kidnapping the bride through the air. All calling was in vain. Silent and depressed, the company went to Groß Schönau and told the priest the incident. He gave the advice to go into the forest again, sing and play as if nothing had happened. But if the bride appeared again, the bridesman should take her by the hand and not let go, otherwise she would be ruined.
The people followed the priest's advice. In fact, they found the bride in the same place. But her beauty was gone, and her sight was so frightening that the bridegroom did not dare reach out to her. The bride waited a moment. Then she gave another scream and disappeared again. But this time forever.

Later the bride showed herself to many a lonely hiker. Many years later, when a poor servant girl was walking through the forest near D, she saw an old woman standing by the stone cross, wearing an old-fashioned wedding dress and a bridal wreath in her snow-white hair. She looked at the girl sadly and yet expectantly and waited to be addressed. But the maid ran away in fear.
Another time, a farmer was said to have seen an ancient mother in a wedding dress and bridal veil while working in the forest near the cross. She looked at him rigidly and pleadingly, but didn't say a word. Then a shiver seized the man and he too ran away.
So the haughty bride is probably still waiting by the cross in the forest for a person to come and speak to her; because only then could she finally find peace forever.
Note 1: The Cross of E is locally called the Bridal Cross. It was moved by around 50 meters in the 1990s as part of a forest road construction.
Note 2: The stone cross at Groß Wolfgers was long lost. It was found buried and broken in a field. After the renovation, it was re-erected in front of the Chapel of F.
Your task:
Find the respective towns and form the letter word value for the associated variables.
ä=ae, ö=oe, ü=ue, ß=ss, etc....
Finale / Final:
N48°40.A+B+C+E+F-1 E015°39.(3xD)+F+C+E+4