Wir befinden uns hier am ehemaligen Interhotel "Stadt Halle", das eine abwechslungsreiche Geschichte hat.
Es ging nach nur 17 Monaten Bauzeit am 1. Januar 1966 an den Start. „Mit dieser kurzen Bauzeit wurde mit den Weltbestzeiten beim Bau derartiger großer Hotels nicht nur Schritt gehalten, sie wurden sogar unterboten“, lobte seinerzeit die lokale Presse. Es gehörte damals zur den modernsten in der DDR und sollte vor allem der Unterbringung von Leipziger Messegästen dienen - mit 382 Betten und 950 Plätzen in der Gastronomie. Restaurant, Wein- und Cocktail-Terrasse, Boulevard-Café und Tanzbar wurden so auch von den Hallensern genutzt. In den 1980er Jahren kamen das russische Spezialitätenrestaurant „Ufa“ und ein Intershop dazu.
Im März 1992 wurde das IH schließlich von der Maritim Hotelgesellschaft übernommen. Zum Jahrtausendwechsel verringerte man im Vier-Sterne-Hotel die hohe Zahl der Einzelzimmer, um nun mit 298 Zimmern den zahlungskräftigen Geschäftsreisenden gerecht zu werden. Im Zuge der großen Flüchtlingswelle 2015 kam dann das Ende für das Gebäude als Hotel, das Land mietete es als Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge. Insgesamt 4266 Asylsuchende durchliefen damals die Landesaufnahmeeinrichtung Halle. Im Herbst 2016 entschied das Land, wegen auslaufenden Bedarfs die Einrichtung zu schließen. Für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine wurde es allerdings 2022 nochmals kurzzeitig geöffnet. Inzwischen steht es wieder leer. Was daraus wird, ist trotz verschiedenster Pläne noch nicht klar. Der Abriss ist aber hoch wahrscheinlich.
Wir würden uns freuen, wenn in den Logs neben eventuell weiteren bekannten Fakten über Vergangenheit und Zukunft des Gebäudes auch damit verbundene persönliche Erinnerungen (Feiern, Hochzeiten, Jugendweihen, Begegnungen, ...) geschildert würden (s. z.B. den Log von Pirol65 vom 30.8.23).
PS: Wir mussten mehrfach den Verlust der Dose unseres "GCA4JTR Lust auf einen Multi?" in diesem Einzugsbereich hinnehmen. Das ist nun ein neuer Versuch, denn wir denken, dass das ehemalig beste Haus am Ort nicht in Vergessenheit geraten soll.