Die Sigwardskirche Idensen- eine ganz besondere Kirche

Aus aktuellem Anlass...Für alle die keine Zeit und keine Lust haben das Listing zu lesen...Bitte lest wenigstens alle Aufgaben (rot markiert ), am Ende des Listings.
Und die Email bitte mit Cachernamen versehen.
Bitte keine Fotomontagen !
Dieser Virtual ist mit freundlicher Genehmigung des Freundeskreises der Sigwardskirche e.V. entstanden. Ihr befindet euch an einem kulturgeschichtlich wichtigen Ort. Bitte verhaltet euch dementsprechend und nehmt euch die Zeit diesen Ort für euch zu entdecken und auf euch wirken zu lassen.
Die Sigwardskirche in Idensen ist eine ganz besondere Kirche. Seitdem ich das erste Mal vor vielen Jahren hier war, hat sie mich fasziniert. Sie ist ein Ort der Stille und ein Platz, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Wo wir einen Blick in die Farbenpracht unsere Vergangenheit werfen können. Denn das was wir aus heutiger Sicht oft als steinsichtig kennen, war eigentlich nicht so, wie die Erbauer es geplant hatten. Denkmalpfleger, Kunsthistoriker, die Kirchengemeinde und natürlich der Freundeskreis der Sigwardskirche e.V. arbeiten hier eng zusammen, um diese Besonderheit auch für folgenden Generationen zu erhalten.

Die Sigwardskirche wurde als Eigens- und Grabeskirche, in den Jahren 1129 bis 1134 von Bischof Sigward von Minden auf dem Eigengut in "Idanhusen" errichtet. Hier wollte er, der weitgereiste und gebildete Gottesmann, der zum engsten Beraterkreis um Kaiser Lothar III. gehörte, die letzte Ruhestätte finden. Sigward gehörte dem sächsischen Adel an und war mit dem Grafen von Schaumburg verwandt.
Die Sigwardskirche gilt heute wegen ihrer Architektur und der im Original erhaltenen romanischen Ausmalung als eine der bedeutendsten sakralen Kleinbauten der Romanik. In ihrer Turmspitze befindet sich die älteste, erhaltene Glocke Niedersachsens, die Gewölbeform im Inneren ist einzigartig in Niedersachsen, die Malereien gelten sogar als "das älteste typologische Bildprogramm auf deutschem Boden". Der mächtige Westturm zählt zu den frühesten seines Typs in Norddeutschland und trotzdem kennen nur wenige diese einzigartige Kirche. Was vielleicht auch daran liegt, das im Jahr 2012 der Antrag der Stadt Wunstorf, die Sigwardskirche in die deutsche Tentativliste bei zukünftigen Anträgen als UNESCO - Weltkulturerbe aufzunehmen, abgelehnt wurde. Mit der Begründung, das Kirchengebäude unter den Welterbestätten bereits überrepräsentiert seien.
Nun aber ein bisschen über die Geschichte dieser Kirche. Ich weiß zwar, das kaum einer Listings liest, aber vielleicht interessiert es ja doch den einen oder anderen.

Bischof Sigward, auf der Abbildung links neben dem Engel stehend.
Unmittelbar vor Baubeginn in Idensen, hatte Sigward im Beisein von König Lothar von Supplinburg die Stiftskirche von Elten geweiht, die erste vollständig gewölbte Kirche am Niederrhein. Er muss von diesem Bau so beeindruckt gewesen sein, dass er die dortigen Bauarbeiter für den Bau seiner eigenen Kirche verpflichtete. So sind Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten dieser beiden Kirchen also kein Zufall. Auch das die Kirche der heiligen Ursula von Köln und ihren elftausend Jungfrauen geweiht wurde, da das Bistum Minden zur Kirchenprovinz Köln gehörte. Er holte zusätzlich bedeutende Freskenmaler nach Idensen, die die Kirche nach byzantinischen Vorbildern ausmalten. Für die leuchtenden Farben wurden dazu, unter anderem, gemahlene Halbedelsteine wie Lapislazuli und Malachit verwendet. Die Deckenbemalung zählt zu den ursprünglichsten und schönsten der Romanik. Das Hauptmotiv sind das göttliche und das weltliche Richtertum, das durch Szenen des alten und neuen Testaments gegenüber gestellt wird. Es spiegelt die Denkweise der Menschen im Mittelalter wieder. Das Weltliche, das Tod und Unglück bringt, wird durch das göttliche Heilversprechen wieder zum Guten verändert. So ist z.B. die Sintflut, der Turmbau zu Babel und Sodom und Gomorrha dargestellt. Und über allem thront in der Apsis, Gott als Herrscher der Welt, als Zeichen der Hoffnung und Versöhnung. Die Seitenkapellen, die den Aposteln Petrus und Paulus gewidmet sind, zeigen dagegen Szenen aus deren Mission - und Lebensgeschichte. Es gibt aber auch eine persönliche Verbindung des Bischofs zu den Darstellungen, seine Taufe, die Aufnahme in die Kirche, seine bischöfliche Sendung und das Gericht, das ihn selbst unter den Gerichteten dargestellt, spiegeln die Verbundenheit mit dieser Kirche wieder.

Übersicht über die Themen der Malereien:

Der Zeitgeist um 1500 veranlasste unsere Vorväter, die Bilder mit weißem Kalk zu übertünchen. Auch die farbige Gestaltung von Kirchen war oft dem vorherrschen Geschmack, aber auch besonderen Ereignissen, unterworfen; in diesem Falle hat es die Malereien aber glücklicherweise vor äußeren Einflüssen geschützt. Leider wurden bei einem Sturmschaden die Fresken der Südwand zerstört und sind nur noch in Fragmenten erhalten. Baumeister Conrad Wilhelm Hase entdeckte die mittelalterlichen Malereien 1858. In den Jahren 1930 bis 1934 wurde die Ausmalung dann vollständig freigelegt. Seitdem werden kontinuierlich Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt.

Nun noch ein paar Worte zur Architektur.
Sorgfältig bearbeitete Quadersteine und klare Formen der romanischen Baukunst bestimmen das Äußere der Kirche. Die Grundrissform der Kirche entspricht einem nach Osten gerichteten Kreuz. Die Bauteile gliedern sich von Westen nach Osten in Westturm, Langhaus, Seitenräumen und Hauptapsis. Das Bauwerk wurde als Saalkirche mit Querhausarmen gebaut. Die Längsachse vom Westturm bis zur Ostapsis misst etwa 25 m, die Querachse rund 13 m. Der schlichte Außenbau bildet einen starken Kontrast mit der detaillierten Gestaltung des Innenraums. Besonderes Element an der Ostseite des Kirchenschiffes ist die Hauptapsis, interessanterweise gibt es auch hier einige, architektonische Unterschiede zwischen innerem und äußerem Erscheinungsbild.
Ursprünglich gab es noch einen benachbarten Wohnturm, an den heute nur noch der Grundriss und Spuren eines ehemaligen Durchganges zum Kirchturm erinnern. Dieser Wohnturm wurde von Sigward als Sommerresidenz genutzt. Er hatte so die Möglichkeit, direkt in seine kleine Privatkapelle in der ersten Ebene des Turmes zu gelangen, dem Raum mit dem schönsten Fenster des Gebäudes. Bischof Sigward wurde 1140 in seiner Kirche bestattet. Eine Grabanlage ist allerdings bis heute nicht auffindbar.

Fast wäre diese besondere Kirche für immer verloren gewesen. Glücklicherweise erkannte der hannoversche Baumeister Conrad Wilhelm Hase 1858 die Einzigartigkeit dieser Kirche und die Existenz der bedeutenden Fresken. Ursprünglich hatte er den Auftrag, die Kirche abzureißen, um mit einem Neubau an dessen Stelle der wachsenden Kirchengemeinde gerecht zu werden. Aber wir kennen Hase ja bereits als einen der frühesten Denkmalpfleger, der z.B. in Hannover das Alte Rathaus vor seinem Abriss gerettet hat. Und so verhinderte er auch hier einen unwiederbringlichen Schaden. Nach seinen Plänen erfolgte 1887 bis 1888 stattdessen ein neugotischer Neubau gegenüber der alten Kirche, für dessen Erbauung und somit Erhalt der Sigward - Kirche, er sogar eine Lotterie ins Leben rief, um die fehlenden Kosten zu decken.

Lange Zeit war die Sigwardskirche danach reines Denkmal, inzwischen wird sie jedoch auch wieder als Gemeindekirche genutzt. Von Ostern bis Oktober finden Gemeindegottesdienste dort statt, sowie Trauungen und Jubiläen. Auch die katholische Nachbargemeinde ist regelmäßig zu Gast.

Seit 2003 nun kümmert sich der Freundeskreis der Sigwardskirche e.V. darum, dieses Bauwerk zu erhalten und bekannter zu machen. Und es ist auch etwas ganz besonderes was hier geschaffen wurde, so laden einerseits Bänke und Tische im wunderschön angelegten Außenbereich Interessierte, Pilger und Nutzer der Fahrradroute, die hier entlangführen, zum Verweilen ein. Zum anderen gibt es das in Deutschland einzigartige Projekt Leuchtfeuer, das Kunstinteressierten an 365 Tagen von 10-18 Uhr, in der die Kirche verlässlich geöffnet ist, mit dem Smartphone eine individuelle Führung ermöglicht. Über 70 verschiedene Geschichten werden erzählt, oder für nicht Hörende schriftlich erklärt. Diese Führung ist für alle geeignet, und je nach Interessengebieten kann man sich die 2-minütigen Videos vor Ort anschauen. Da aus denkmalpflegerischen Gründen keine Erklärtafeln im Inneren der Kirche an den Wänden befestigt werden dürfen, gibt es stattdessen kleine Sender, in deren Radius die einzelnen Erklärungen frei geschaltet werden. Etwas, das wir ähnlich ja auch von unserem Hobby kennen. Wer also noch etwas ausführlicher informiert werden möchte, kann diesen Service kostenlos nutzen.
Noch zwei Besonderheiten möchte ich natürlich nicht vorenthalten. Zum einen den Pilgerweg, den Sigwardsweg mit seinen zehn Etappen bis nach Minden. Und natürlich die Störche, die hier ihr Nest haben und zum Erscheinungsbild der Kirche einfach dazu gehören. Im vorderen Bereich des Geländes findet ihr einige Tafeln zu den geflügelten Bewohnern. Die Sigwardskirche gilt so auch als "Lebensraum Kirchturm" und wurde dafür vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) ausgezeichnet.
Nun aber zu euren Aufgaben. Findet anhand der Fotos die 7 Buchstaben und die höchst gelegene Zahl und bildet daraus eine E-mail Adresse.
Aufgabe 2 unter den folgenden Bildern.
Die gesuchten Objekte befinden sich alle in einem relativ kleinen Radius um die gelisteten Koordinaten.
1234567Zahl@t-online.de



Nehmt immer den 1. Buchstaben des gesuchten Wortes und danach die Zahl ohne Leerzeichen.
Das gesuchte Wort, das sich ergibt ist untrennbar mit dieser Kirche verbunden. Bei der Zahl solltet ihr ein wenig höher schauen. Nach dem Versenden der E-Mail erhaltet ihr automatisch Logfreigabe und könnt Loggen.
Bitte macht zusätzlich ein Foto von euch, eurem Namen, GPS, TB, Kind, Hund, Kegel, Avatar oder sonstigem Inventar vor der Kirche, mit dem Storchennest im Hintergrund. Im Idealfall mit Storch, falls nicht, lasst euch etwas vor Ort einfallen...hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Findet einfach etwas, was ihr mit einem Storch verbindet...!
Malt z.B. einen Storch, stellt euch auf ein Bein oder wer hat, kann auch einen Signal oder ein anderes Fröschchen ins Bild halten. Bitte keine nachträglichen Fotomontagen. Logs ohne das passende Bild erlaube ich mir kommentarlos zu löschen.
Viel Spaß bei dieser Aufgabe und ich würde mich freuen, wenn ihr in den Logs schreiben würdet, wie euch die Sigwardskirche in Idensen gefallen hat.
Beispielbilder :
Mit lebenden Storch:
Wenn kein lebender Storch vor Ort ist :
Nun noch ein Banner, als kleine Erinnerung.

<p style="text-align"><img src="https://img.geocaching.com/bcbe0312-fa12-41e3-9ea2-c5dd708d0fb7.jpg" style="height:175px;width:250px;"></p>
Quellen:
Freundeskreis Sigwardskirche e.V.
Wikipedia
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
Monumente online
Stadt Wunstorf
Hannoversche Allgemeine Zeitung
Virtual Rewards 4.0 - 2024-2025
This Virtual Cache is part of a limited release of Virtuals created between January 17, 2024 and January 17, 2025. Only 4,000 cache owners were given the opportunity to hide a Virtual Cache. Learn more about Virtual Rewards 4.0 on the Geocaching Blog.