Ehemalige Straßenbahn-Linie 4 nach Pillnitz
Die Vorortbahn Loschwitz–Pillnitz war eine durch einen Gemeindeverband in der Dresdner Spurweite von 1450 Millimetern ausgeführte Überlandstraßenbahn, die ab 1903 in Straßenseitenlage die ehemals selbständigen Orte Loschwitz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz und Pillnitz bediente.
Mit dem Bau der Loschwitzer Elbbrücke "Blaues Wunder" erreichten auch die konkurierenden Straßenbahnunternehmen ("Die Rote" elektrisch und "Die Gelbe" als Pferdebahn) 1893 den Körnerplatz.
Nachdem anfänglich mehrere Peditionen / Gesuche der o.G. Orte scheiterten, wurde 1898 die Genemigung durch das Königliche Ministerium des Innern erteilt, eine Straßenbahn vom Körnerplatz bis Pillnitz (nicht aber bis Pirna) zu bauen. Mit dem Bau der meterspurigen Bahn wurde 1900 begonnen, doch das beauftragte Bauunternehmen mußte zwei Jahre später Konkurs anmelden.
Um die finanzielle Situation zu verbessern wurde von den Anliegern ein Gemeindeverband gegründet und das Konzept der zu zwei Dritteln fertig gestellten Trasse nochmal überarbeitet. Es folgte durch einen anderen Bauunternehmer eine Umspurung auf 1450mm, die Fertigstellung bis Pillnitz und die Anbindung an das bestehende Gleis auf dem Körnerplatz.
So konnte die Strecke am 17.06.1903 bis Niederpoyritz und am 11.07.1903 bis Pillnitz durch die Deutsche Straßenbahngesellschaft in Dresden ("Die Rote") eingeweiht werden. Diese Linie wurde sehr gut angenommen, besonders an den Wochenenden war die spätere 18 Schloßplatz - Pillnitz sehr voll. Nachdem die Schwierigkeiten nach dem 1. Weltkrieg überwunden waren, stiegen die Fahrgastzahlen wieder. Daher wurde 1925 an der Grundstraße ein Umsetzgleis gebaut, wo zusätzlich die Linien 1 und 2 endeten. Diese Endstelle wurde 1950 in die Calberlastraße / Winzerstraße verlegt, um in der Grundstraße auch mehr Platz für den Oberleitungsbus zu bekommen.
Obwohl 1967 eine Gleisschleife in Pillnitz gebaut wurde, fuhren die Tatra-Straßenbahnen nur bis zur Endstelle Calberlastraße, da sie keine Zulassung (ungünstiges Streckenprovil und schlechte Stromversorgung) für den restlichen Streckenabschnitt hatten. So fuhren bis zur Stilllegung der Strecke verschiedene Altfahrzeuge und ab den 1960ern die Lowa- Gothawagen bis Pillnitz.
Quelle der S/W-Fotos: DVB AG
Nach einigen Umnummerierungen und Endpunktwechseln war die Linie 4 Weinböhla - Pillnitz mit 32,5 km die längste Straßenbahnlinie der DDR. Anfang der 1980er Jahre wurden umfangreiche Gleisrekonstruktionen durchgeführt, so kam die Streckensperrung kurze Zeit darauf völlig überraschend. Grund dafür war eine Brückenprüfung des "Blauen Wunders", die auf Grund dessen Zustandes eine sofortige Einstellung des Straßenbahnbetriebes verlangte. Dieser Zustand wiederum war durch jahrzehntelang unterlassene Instandhaltungsleistungen an diesem Brückenbauwerk entstanden.
Heute ist fast nichts mehr von der ehemaligen Straßenbahnlinie zu sehen. Vereinzelt kann man noch Wandhalterungen für die Fahrleitung entdecken, die ehemalige Gleistrasse ist durch Parkbuchten und Fuß-/Radwege überbaut. Dies sieht man am Wasserwerk Hosterwitz noch einigermaßen deutlich.
Der Cache befindet sich nicht an den gelisteten Koordinaten, dort befand sich aber die Gleisschleife der Straßenbahn. Wenn Du den Cache finden möchtest sind zwei einfache Fragen zu beantworten und eine Peilung von den Ausgangskoordinaten vorzunehmen:
An welchem Tag fuhr die letzte Straßenbahn über das Blaue Wunder / bis Pillnitz? AB.CD.EFGH
Welche Buslinie fährt zur Zeit vom Körnerplatz nach Pillnitz? KL
Peilung von den Ausgangskoordinaten: (B-3)(D+3)(F) Meter in (H-2)(K-5)(L+1) Grad
Wir wünschen viel Spaß beim Suchen und Finden!