Normalerweise findet man ein Rathaus ja eher mitten in der Stadt. In Tornesch ist das allerdings etwas anders. Hier liegt das Rathaus weit im Westen der Stadt, fast vollständig von der Nachbarstadt Uetersen umschlossen. Allerdings findet sich hier nicht nur das Rathaus, sondern auch ein Baumarkt und ein Supermarkt, weshalb hier unter der Woche sehr viel los ist.
Der Ort Tornesch ist erst im 19. Jahrhundert entstanden, als König Christian VIII. von Dänemark die Bahnstrecke von Altona nach Kiel bauen ließ, um die damals noch selbstständige Stadt Altona mit Kiel zu verbinden. Die Dörfer Uetersen und Esingen haben versucht, den Bau der Bahnstrecke zu verhindern, allerdings erfolglos. Einen Bahnhof konnten sie aber ablehnen. Daher hat der Esinger Bauer Jürgen Siemsen dem König Land überlassen, um den Bau eines Bahnhofs namens Tornesch zu ermöglichen. Als Gegenleistung erhielt er das Schankrecht in der Bahnhofsgastwirtschaft. Schon bald siedelten aufgrund der Bahnanbindung Fabriken im neuen Ortsteil Tornesch an, sodass dieser schnell bekannter wurde als der Hauptort Esingen. Daher nutzten immer mehr Fabriken Tornesch anstatt Esingen als Ortsangabe in der Adresse, und somit wurde 1930 die Umbenennung des Ortes von Esingen in Tornesch beschlossen. Der einstige Hauptort Esingen wurde nun nur noch als Ortsteil der Gemeinde Tornesch geführt. Erst 2005 erhielt Tornesch das Stadtrecht. Zur heutigen Zeit ist es zwar nicht mehr an besondere Privilegien geknüpft, man erhoffte sich dadurch aber mehr überregionale Bekanntheit.
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