Der Grazer Leechwald
Der Leechwald ist ein Stadtwald in der steirischen Landeshauptstadt Graz. Das Areal befand sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in adligem Besitz und wurde zunächst als Parkanlage gestaltet. Heute erstreckt sich das Waldgebiet über drei Stadtbezirke und bildet zusammen mit dem Hilmteich ein beliebtes Naherholungsgebiet sowie eine bedeutende ökologische Ausgleichsfläche.
Der Leechwald erstreckt sich auf einem weit ins Grazer Becken hineinreichenden Ausläufer des Oststeirischen Riedellandes. Ein Großteil des Waldes liegt im Stadtbezirk Mariatrost, kleinere Flächenanteile verteilen sich auf Geidorf und Ries. Der vom Stadtzentrum in Richtung Nordosten ziehende Riedel, an dessen südliches Ende sich das Gelände des LKH-Universitätsklinikums schmiegt, wird von den beliebten Wohngegenden Mariatroster Tal nordwestlich und Stiftingtal südöstlich begrenzt. Am westlichen Hangfuß, gleichbedeutend mit dem Waldrand, liegt der aus einer Lehmgrube hervorgegangene Hilmteich, der mit Straßenbahnlinie 1 erreichbar ist.
Der Leechwald im engeren Sinn besteht auf einer Länge von etwa 2 km und erreicht in der Breite eine Ausdehnung von 200 bis maximal 600 m. Sein nördliches Ende erreicht er beim Durchbruch des Mariatroster Baches bei Kroisbach. Die Seehöhe beträgt in diesem Bereich zwischen 380 und 480 m ü. A. Von der Villa Hahnhof, in der die zentrale Versuchstieranlage des Klinikums untergebracht ist, setzt sich das Waldgebiet als mehr oder weniger schmaler Streifen entlang des Roseggerweges fort. Die Waldflächen bis zur Basilika Mariatrost und darüber hinaus werden zeitweise auch noch als Leechwald bezeichnet.
Der Name Leechwald leitet sich vom mittelhochdeutschen lè ab, was übersetzt „Hügel(-grab)“ bedeutet. Denselben Ursprung haben die Bezeichnungen der Leechkirche und der Leechgasse. Wie aus den Karten der Josephinischen Landesaufnahme hervorgeht, bestand der Wald bereits 1787.
Während anfangs eine Buschenschank die Leute in den Leechwald lockte, entwickelte sich das Freizeitangebot seither ständig weiter. Vor allem Spaziergänger und Läufer schätzen das Gelände. Neben einer beschilderten Laufstrecke und Kontrollposten für den Orientierungslauf führt ein beliebter Wanderweg vom Hilmteich nach Mariatrost, der auch einen Abschnitt des steirischen Mariazeller Weges darstellt. Daneben besteht ein 2000 von der Berg- und Naturwacht in Zusammenarbeit mit dem Institut für Naturschutz und Landschaftsökologie und der städtischen Liegenschaftsverwaltung angelegter Waldlehrpfad. Ein seit 2007 bestehender Hochseilgarten umfasst eine Fläche von 8000 m² und bietet vier Parcours unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Ebenso im Leechwald befinden sich die Waldschule Graz und der Tierschutzverein Kleine Wildtiere in großer Not. Die bereits 1888 eröffnete Hilmwarte trägt heute ein Wetterradar und ist nicht mehr frei zugänglich.
Quelle: Wikipedia
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