Die drei ??? – das sind die Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews. Sie leben in einer Kleinstadt auf den Fildern. Ihr Hauptquartier, ein umgebauter Wohnwagen auf einem Schrottplatz, ist ihr Treffpunkt, ihr Büro und ihr geheimer Rückzugsort. Es war einer jener ruhigen Tage, an denen kein aktueller Fall ihre Aufmerksamkeit forderte.
„Schon komisch, wie oft man von einem 'roten Faden' spricht“, meinte Peter nachdenklich, während er sich eine Apfelschorle einschenkte. „Man sagt das über Geschichten, über Lebensläufe, sogar bei Bewerbungen. Aber was ist das eigentlich – dieser rote Faden?“ Bob, der Recherche-Experte des Teams, grinste. „Ursprünglich kommt der Ausdruck aus der Schifffahrt. Die englische Marine soll ein rotes Garn durch ihre Taue geflochten haben, um sie als Eigentum zu kennzeichnen. Später wurde das zum Bild für etwas, das sich durchzieht – eben ein roter Faden.“ „Und in Detektivfällen?“, fragte Peter. „Da ist der rote Faden das verbindende Element“, antwortete Justus. „Der Hinweis, der alles zusammenhält, obwohl er sich oft gut tarnt.“
In diesem Moment stand Bob auf und griff in das gut gefüllte Regal. „Apropos roter Faden – ich hab da was. Einer der besten Romane mit einem perfekt gesponnenen Plot.“ Er zog einen alten, gebundenen Klassiker hervor – Der Name der Rose. Doch kaum hatte er das Buch geöffnet, fiel ein zerknitterter Zettel heraus und segelte auf den Boden. Bob hob ihn auf. „Was ist das denn?“ Der Zettel zeigte sechs kleine, sechseckige Kacheln. Auf jeder waren drei verschiedenfarbige Linien zu sehen, die von einer Seite zur anderen führten – mal rot, mal blau, mal grün, mal gelb. Außerdem waren die Buchstaben A bis F aufgedruckt, einige Kacheln trugen eine Zahl.
Peter runzelte die Stirn. „Das sieht aus wie ein Spiel … oder ein Rätsel.“ „Definitiv ein Rätsel“, sagte Justus und begutachtete den Zettel. „Die Farben, die Zahlen, die Buchstaben – das muss eine Bedeutung haben.“ „Vielleicht ist es ein Code“, vermutete Bob. „Wenn man die Kacheln in der richtigen Reihenfolge legt, ergibt sich etwas.“ Justus drehte den Zettel um. „Hm. Nichts drauf. Aber wartet – ich probier was.“ Er nahm eine kleine UV-Lampe aus der Schublade seines Schreibtischs. Als er die Rückseite des Zettels anleuchtete, erschienen leuchtende Schriftzeichen:
Dreht die Kacheln und fügt sie zusammen, indem ihr die Farbe der verbundenen Seiten berücksichtigt. Keine der verbundenen Linien darf eine geschlossene Schleife im Spielfeld bilden. Die richtige Lösung sollte eine einzige ROTE Linie ergeben, die von einem Ende zum anderen Ende des Spielfelds führt. ABCDEF ergibt einen sechsstelligen Code, der euch zu einem Versteck führt.
Peter pfiff leise. „Das klingt … komplex.“ Justus’ Augen glänzten vor Neugier. „Ein Rätsel in einem Romanversteck – das ist genau unser Ding!“
Bob holte Papier und Stifte, während Peter die Kacheln abzeichnete. Sie drehten, legten und verglichen, immer wieder kontrollierend, ob ihre Verbindungen Schleifen bildeten oder offene Enden hatten. „Diese grüne Linie schließt sich hier“, stellte Bob nach einer Weile fest. „Die darf also so nicht verbunden sein.“ „Dann drehen wir Kachel D“, schlug Justus vor. Stück für Stück näherten sie sich einer Lösung. Nach fast einer Stunde intensiven Tüftelns lag eine Kombination vor ihnen, bei der die rote Linie alle Kacheln verband – von einem Spielfeldende zum anderen. Keine Schleife, keine offenen Linien.
„A ist …, B ist …“, begann Peter und las die Zahlen zu den korrekt angeordneten Buchstaben ab. „Juhu, wir haben den sechsstelligen Code“, freute sich Justus. Bob notierte ihn. „Und wohin führt der?“ Die drei sahen sich an. „Lasst es uns herausfinden“, sagte Peter grinsend …
Wie lautet der sechsstellige Code?
