Der Isteiner Klotz
- Fels in der Brandung
Fragen
Stelle dich unter den Vorsprung, dass der Felsüberhang über dir endet.
1. Miss nun die Entfernung zum Felsen auf dem Niveau des Bodens. Wie tief hat sich der Rhein hier in den Felsen eingeschnitten?
2. Kannst du hier am Schiff neben der Brandungskehle noch weitere Zeichen der Erosion sehen?
Folge dem Felsen linksseitig (WP1) und betrachte seine Form.
3. Finden sich auch hier Brandungstaschen? Begründe deine Beobachtung.
Nun gehst du rechts am Schiff vorbei in Richtung Friedhof und folgst dem kleinen Pfad in Richtung Kapelle (WP2).
4. Welche Anzeichen lassen sich hier für den Zerfall des Klotzenfelsen finden?
5. Was denkst du, ist der Prozess des Verfalls durch die Begradigung des Rheins gestoppt?
Begründe deine Antworten, mit deinen Beobachtungen vor Ort.
6. Mache ein Bild von deinem Besuch der Brandungskehle und lade es mit deinem Logeintrag hoch.
Einleitung
Der Isteiner Klotz ist ein markanter Bergrücken nordwestlich von Istein, der aus Kalkgesteinen des Oberjuras aufgebaut ist. Seine geologische Besonderheit hat ihm eine Auszeichnung „Nationaler Geotop“, als eines von 77 bedeutenden Geotope in Deutschland gebracht. Der markanteste Punkt ist ein Vorsprung des Felsspornes nach Südwesten zum Rhein, der Klotzenfelsen. Entstanden ist dieser durch eine parallel verlaufende Verwerfung in der Erdkruste. Umfangreiches Wissen zur Entstehung und Entwicklung des Isteiner Klotz findet ihr im benachbarten EarthCache „Rund um den Kalk des Isteiner Klotzes“. Wir möchten euch mit diesem Listing die Kraft der Natur und ihre Auswirkung auf den Isteiner Klotz näherbringen.

Verwitterung und Zerfall
Alle Gesteine unterliegen einem Zyklus, in dessen Verlauf Gesteine entstehen, verändert werden können und schließlich auf verschiedene Weisen wieder zerstört werden. Auch der Isteiner Klotz, als Kalkstein, ist der Verwitterung, also einer natürlichen Zersetzung ausgesetzt. Dabei spielen mehrere Prozesse zusammen, die eine physikalische Zerstörung und/oder die chemische Veränderung des Gesteins herbeiführen. Der Kalkstein ist aufgrund seiner vergleichsweisen guten Löslichkeit des Carbonats für die chemische Verwitterung anfälliges Gestein. Aber der Isteiner Klotz hatte in den letzten Jahrtausenden mit einem Gegner zu tun, der ihm so einiges abverlangt hat, der Rhein.
Hier am Klotzenfelsen befinden wir uns an der Stelle, an der Rhein bis zu seiner Begradigung durch permanente Erosion (Auswaschungstätigkeit) des anprallenden Stromes eine Brandungshohlkehle, im Volksmund „das Schiff“ genannt, geschaffen hat. „Eine Brandungs(hohl)kehlen entsteht durch die erosive Wirkung der Wellen und der mitgeführten Gerölle. Durch fortschreitende marine Erosion (Abrasion) bricht das darüber liegende Gestein mit der Zeit ab und der Prozess der Hohlkehlenbildung beginnt erneut. Dies führt zur allmählichen Rückverlagerung der Küste und zur Bildung einer Abrasionsplattform.“ Die Definition sagt schon, dass es sich bei diesem geologischen Phänomen um einen Prozess handelt, der sich überwiegend an Steilküsten finden lässt. An Flüssen ist dies eher selten und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich hier die einzige Brandungskehle am gesamten Rheinverlauf finden lässt. Diese weißt zudem eine beachtliche Größe auf, denn die überhängende Wand hat eine Höhe von bis zu 10 Metern. Das zeigt uns zum einen, dass diese Erosion im Felsen ist durch schnell fließendes Wasser entstanden ist und zum anderen, dass dieser Prozess eine lange Zeit stattfand. So hat das Wasser mehrere mäanderförmigen Hohlkehlen aus dem Felsen herausgespült. Das Erosionsniveau kann man Vorort am Isteiner Klotz beobachten. Oben am Fels liegen die ältesten Zeugen des Pegelwasserstandes des Urrheins und über die Jahrtausende verlagerte sich das Flussbett und der Pegelstand vor Ort fiel. Nicht nur die Brandungskehlen sind ein Zeugnis des Rheins. Seine Kraft hat in jahrtausendelanger Arbeit eine Unmenge kleiner Löcher, Nischen, Grotten, Brandungstaschen und Höhlen in das Gestein gefressen. Die heute die Hauptursache für kleinere Felsstürze, Einbrüche und Zersetzung des Klotzes bilden.

Quellen:
Infotafeln vor Ort
https://de.wikipedia.org/wiki/Brandungshohlkehle
https://de.wikipedia.org/wiki/Isteiner_Klotz
http://www.kuestenexkursion.de/referate/Kliff_Ausgleichskueste https://de.wikipedia.org/wiki/Nationaler_Geotop
https://de.wikipedia.org/wiki/Verwitterung
https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/geotourismus/landschaftsteile-felsen/oberrhein-hochrheingebiet/isteiner-klotz
Happy Hunting
wünschen
