Westheimer "Oberes Wehr"

Das Diemelwehr in Westheim wurde bereits um das Jahr 1650 an dieser Stelle errichtet. Im Laufe der Zeit wurde es jedoch immer wieder beschädigt und musste mehrfach instand gesetzt werden.

Seit etwa 1900 ist bekannt, dass die Stauhöhe unverändert geblieben ist. Um diese Zeit wurde auch eine umfangreiche Reparatur durchgeführt – das Wehr bestand damals aus einer gepflasterten Rampe.

Im Jahr 1946 richtete ein Hochwasser erneut schwere Schäden an. Unterhalb der Wehrkrone kam es zu Ausspülungen von bis zu zwei Metern Tiefe. Im Zuge der anschließenden Reparatur erhielt das Wehr seine heutige Form mit einer Staumauer und einem Tosbecken.

Die letzte größere Instandsetzung erfolgte in den Jahren 2001 bis 2003. Da beim Wiederaufbau 1946 keine hochwertigen Materialien zur Verfügung standen, waren sowohl Staumauer als auch Tosbecken stark beschädigt.
Im Jahr 2003 wurde schließlich auf der Südseite des Wehres auch eine Fischaufstiegsanlage errichtet.

Stromerzeugung in Westheim
 

Bereits im Jahr 1906 begann in Westheim die Stromerzeugung mittels Wasserkraft zur öffentlichen Versorgung.

Bis zum Jahr 1959 verfügte der Ort über ein eigenes Stromnetz auf Gleichstrombasis. Das Westheimer Elektrizitätswerk erzeugte den Großteil des Stroms aus Wasserkraft. Bei erhöhtem Bedarf konnte zusätzlich ein Dieselaggregat zugeschaltet werden oder Strom musste vom überregionalen Anbieter bezogen werden.

Im Laufe der Jahre wurde das Wasserkraftwerk mehrfach erweitert. Dennoch konnte ab den 1950er Jahren die Eigenproduktion mit der steigenden Nachfrage nicht mehr Schritt halten, sodass das örtliche Stromnetz schließlich von den Vereinigten Elektrizitätswerken Westfalen (VEW) übernommen wurde.

Meilensteine der Stromversorgung in Westheim:

• 1906: Erste Stromerzeugung durch ein Wasserrad an der Mühle  
• 1919: Bau eines zweiten Wasserkraftwerks am Auslauf des Mühlengrabens – das sogenannte „E-Werk“  
• 1928: Anschaffung eines Dieselaggregats zur Unterstützung bei Spitzenlasten  
• 1933: Austausch des Mühlen-Wasserrads durch eine leistungsfähigere Turbine  
• 1936: Einbau einer neuen, effizienteren Turbine im „E-Werk“  
• 1953: Installation einer zweiten Turbine im „E-Werk“  
• 1959: Übernahme der Stromversorgung durch die VEW (heute RWE) und Umstellung auf Wechselstrom  
• 2002: Verlagerung der Wasserkraftnutzung aus dem Ortsbereich:  
  - Stilllegung der Wasserkraftwerke in der Mühle und im „E-Werk“  
  - Inbetriebnahme eines neuen Wasserkraftwerks am Wehr außerhalb des Ortes