Letzte Cachekontrolle am
13.09.06.
Die Geschichte
Bei unseren Recherchen zur Planung eines
Nachtcaches sind wir auf den Jersbeker Forst und auf eine eine
unglaubliche Geschichte gestoßen, die auf einer wahren Begebenheit
basiert. Vor Ort haben wir dann sehr merkwürdige Dinge entdeckt,
die es uns wert waren, dort einen Nachtcache zu platzieren.
Jersbek ist übrigens urkundlich 1310 in
lateinischer Sprache als Dorf Yrekesbeke nachgewiesen und somit kam
dieser Nachtcache auch zu seinem Namen.
Der letzte Besitzer des
Jersbeker Herrenhauses war der pommersche Jurist Paschen
von Cossel, der nach einem Streit mit der Kommission der
ritterschaftlichen und nichtritterschaftlichen Gutsbesitzer ab
1781 die Leibeigenschaft in den gutsuntergehörigen Dörfern
aufheben ließ. Eine neue Epoche begann für die 34 Bauern, die
nun Erbpächter waren und ihre parzellierten Felder auf eigene
Rechnung bestellen konnten. Von Cossel war damit
seinerzeit weit voraus, denn die Untertänigkeit wurde in
Preußen durch den Staat erst Jahre später abgeschafft. Viele
Bauernfamilien waren von Cossel sehr dankbar für
dieses Entgegenkommen und den Versuch die Kluft zwischen Arm
und Reich zu reduzieren.
Aber nicht alle haben wohlwollend die Aufhebung der
Leibeigenschaft aufgenommen. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts kam es
zu Differenzen zwischen den deutschen und den dänischen Bewohnern
des Königreiches. National eingestellte Dänen versuchten das
Gutstum Jersbek als nicht konforme selbstständige Landgemeinde
Jersbek mitsamt ihrem Gutsbesitzer Paschen von Cossel
davon zu überzeugen, dem dänischen Gesamtstaat beizutreten.
Notfalls mit Gewalt.
Die dänische
Regentschaft suchte unterdessen nach einem armen und
beeinflußbaren Bauern, der das Zeug hatte einen Mord an
von Cossel zu begehen. Man versprach Reichtum und die
Aussicht auf einen Adelstitel für den erfolgreichen Mord an
Paschen von Cossel. Erfolgreich konnten die
bäuerlichen Eheleute Jochim und Marie Wilhelmine
Völker (siehe auch die linken Originalportraits aus dem
damaligen Polizeiblatt) für diese Aufgabe angeworben werden.
Jochim Völker lockte von Cossel unter einem
Vorwand in den dunklen Jersbeker Forst, um ihn hinterrücks zu
erstechen. Es gab ein Handgemenge aus dem sich der kräftig
gebaute von Cossel schwer verletzt befreien konnte.
Von Cossel konnte Völker eine Öllampe ins
Gesicht werfen, die seine Gesichtshaut verbrannte und ihn für
immer furchtbar entstellte. Völker brach bewußtlos im
Wald zusammen. Unterdes machte sich seine Frau auf die Suche
nach ihrem Mann Jochim. Sie fand ihn Stunden später
und blutend neben der kaputten Öllampe auf. Sie erschrak, weil
sie ihren eigenen Mann fast nicht erkannte - die Verletzungen
waren zu heftig. Bitterlich weinend kniete sie neben ihrem
Mann und half ihm auf die Beine. Sie flüchteten gemeinsam in
die Weiten des Jersbeker Forstes, wo sie sich fortan vor den
polizeilichen Suchtrupps und aufgebrachten Bauern versteckten
mußten.
Nachdem die dänischen Intriganten vom mißlungenen Mordversuch an
von Cossel gehört hatten, zogen sie sich zurück und
verleugneten jedwede Mutmaßung an einem Korruptionsversuch
gegenüber den gutsunterwürfigen Bauern.
Die Weitläufigkeit des Forstes führte bei den anschließenden
Durchsuchungen zu keinem Ergebnis. Die Völkers wurden nie
aufgespürt. Jedoch kam es immer wieder zu heimtückischen und
grausamen Morden an Waldgängern, die in die Nähe der verteilten
Verstecke kamen. Man sagt bis heute, es gibt niemanden, der die
beiden gesehen hat und lebend wieder aus dem Wald gekommen ist. Bei
unseren Recherchen zu diesem Cache befragten wir alteingesessene
Jersbeker zu dieser Geschichte und man begegnete uns mit
Abweisungen und Warnungen. "Geht dort nicht bei Dunkelheit hin. Das
ist zu gefährlich." hieß es und wir wagten es dennoch. Bei dem, was
wir entdeckten, blieb uns die Sprache weg. Verteilt im gesamten
Cachegebiet stießen wir auf merkwürdig angeordnete Überreste, die
zwar auf menschliche Spuren hinwiesen, jedoch nicht aus dieser Zeit
zu sein schienen. Gerüchten zur Folge soll es heute immer noch zu
merkwürdigen Phänomenen kommen, die wir selbst bei der Planung des
Nachtcaches erlebt haben.
Seid ihr freiwillig bereit diese Spuren nach Anbruch der
Dunkelheit zu erfassen?
Der Cache
Die ideale Parkposition liegt bei Nord 53° 44.894' Ost 10°
14.064'. Von hier aus geht ihr direkt zu den Startkoordinaten
Nord 53° 44.929' Ost 10° 13.965' genau an die Stelle, wo
Paschen von Cossel seine endgültige und letzte Ruhe
gefunden hat. Hier werdet ihr den ersten Hinweis finden.
Die gesamte Cachestrecke beläuft sich auf ca. 4 Kilometer und es
geht an einigen Stellen auch über Stock und Stein. Im Zielgebiet
können sich Jagdpächter aufhalten - deshalb laßt eure Taschenlampe
während der Tour immer eingeschaltet und achtet auf Jagdbetrieb. Es
ist keine Schande diesen Nachtcache aus Sicherheitsgründen
abzubrechen und ein anderes Mal die Suche fortzusetzen!
Viel Glück und Erfolg bei der Suche wünscht
euch
4lagig-deluxe
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