Potsdam, am Abend des 7.Mai 1747 – Johann Sebastian Bach
durchquert das Fortunaportal des Stadtschlosses Potsdam. Sein Sohn Carl Philipp Emanuel
steht schon mehrere Jahre als Cembalist in Diensten Friedrich II.,
welcher ihn immer wieder bedrängt hatte, seinen Vater einmal an den
Hof zu holen. Nun ist es also soweit, der mittlerweile 62-jährige
Bach trifft in Potsdam ein und die legendäre Begegnung der beiden
großen Männer nimmt ihren Lauf. Bachs ältester Sohn Wilhelm
Friedemann, der ihn begleitet, erinnert sich später gegenüber dem
ersten Bachbiografen Johann Nikolaus Forkel:
"Der König gab für diesen Abend sein Flötenconcert auf,
nöthigte aber den damals schon sogenannten alten Bach, seine in
mehrern Zimmern des Schlosses herumstehende Fortepiano zu probiren.
Die Capellisten gingen von Zimmer zu Zimmer mit, und Bach mußte
überall probiren und fantasiren... er bat sich vom König ein
Fugenthema aus, um es sogleich ohne Vorbereitungen auszuführen. Der
König bewunderte die gelehrte Art, mit welcher sein Thema so aus
dem Stegreif durchgeführt wurde, und äußerte nun, vermutlich um zu
sehen, wie weit eine solche Kunst getrieben werden könnte, den
Wunsch, auch eine Fuge mit 6 obligaten Stimmen zu hören. Weil aber
nicht jedes Thema zu einer solchen Vollstimmigkeit geeignet ist, so
wählte sich Bach selbst eines dazu, und führte es sogleich zur
größten Verwunderung aller Anwesenden auf eine ebenso prachtvolle
und gelehrte Art aus, wie er vorher mit dem Thema des Königs gethan
hatte."
Berlinische Nachrichten vom 11. Mai
1747:
"Aus Potsdam vernimt man, daß daselbst verwichenen Sontag
der berühmte Capellmeister aus Leipzig, Herr Bach, eingetroffen
ist, in der Absicht, das Vergnügen zu geniessen, die dasige
vortrefliche Königl. Music zu hören. Des Abends, gegen die Zeit, da
die gewohnliche Kammer-Music in den Königl. Apartements anzugehen
pflegt, ward Sr. Majest. berichtet, daß der Capellmeister Bach in
Potsdamm angelangt sey, und daß er sich jetzo in Dero Vor Cammer
aufhalte... Höchstdieselben ertheilten sogleich Befehl, ihn herein
kommen zu lassen, und giengen bey dessen Eintritt an das sogenannte
Forte und Piano; geruheten auch, ohne einige Vorbereitung in eigner
höchster Person dem Capellmeister Bach ein Thema vorzuspielen,
welches er in einer Fuga ausführen solte. Herr Bach fand das ihm
aufgegebene Thema so ausbündig schön, daß er es in einer
ordentlichen Fuga zu Papier bringen, und hernach in Kupfer stechen
lassen will ..." |
Carl Philipp Emanuel bestätigt wenig später das Geschehene in
einem Nachruf auf seinen Vater: "Nach seiner Zurückkunft nach
Leipzig, brachte er ein dreystimmiges und ein sechsstimmiges so
genanntes Ricercar, nebst noch einigen anderen Kunststücken über
das eben von Seiner Majestät angegebene Thema, zu Papiere, und
widmete es, in Kupfer gestochen, dem Könige." Am 7. Juli
schloss er das Werk ab und nannte es Musicalisches Opfer.
Die Arbeit bleibt geheimnisumwittert. Bach lässt die Stücke in fünf
Teilen gravieren und nirgends ist ein vollständiges und mit
korrekten Seitenzahlen versehenes Exemplar erhalten. Zusammen mit
der h-Moll-Messe und der Kunst der Fuge ist das
Musikalische Opfer gewichtiger Teil des Alterswerkes und
ein Schaffenshöhepunkt Bachs.
Das Fugenthema abspielen
An den Ausgangskoordinaten befindet Ihr Euch in
unmittelbarer Nähe der Tierärztlichen Klinik Potsdam, wo sich auch
ein Parkplatz befindet. Zwischen den zwei Hirschen hindurch geht
es in den Wildpark. Entlang der Kleinen Wildparkroute
gelangt Ihr nach einem
knappen Kilometer an einen auffallend gemütlichen Platz, der
zum Verweilen einlädt und an dem Euch kein Regen etwas
ausmacht. Folgt dem ausgeschilderten Weg 'Forststr./Cafe' nach
Südosten und biegt an der ca. 280m entfernten Kreuzung nach
links ab. 50m weiter erreicht Ihr den nächsten Abzweig. Hier
geht Ihr nach rechts. Setzt Euren Weg noch 175m fort und dreht
Euch dann um 90° nach links. Gute 40m vom Weg findet Ihr mit
wachem Auge die Baumgruppe (Foto mitnehmen)
und in deren Mitte die Box.
Der Wildpark wird seinem Namen mehr als
gerecht. Darum bitte auf keinen Fall Kosmetika, Lebensmittel oder
andere duftende Tauschobjekte im Cache lassen.
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darin befinden sich neben dem Logbuch ein Stempelkissen und unser
Stempel mit dem unten abgebildeten Logo. Beides bleibt bitte
unbedingt im Cache. Logbucheinträge sind mit einem eigenen
Stempelabdruck zu versehen. Wer keinen besitzt kann Finger, Fuß,
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