Teufelsküche Obergünzburg

Wild übereinander gestapelte, große Blöcke aus verfestigten kaltzeitlichen Schottern kennzeichnen die „Teufelsküche“ im Tal der östlichen Günz. Sie stammen aus der steilen, darüber liegenden Talflanke, von wo sie sich in der Nacheiszeit lösten. Als Felssturz oder Hangrutsch glitten sie auf lockeren Schottern sowie Feinsedimenten des tertiären Untergrunds talwärts
Die Zeit des Quartärs
In den vergangenen 2,6 Millionen Jahren, dem Zeitalter des Quartärs, führten starke Klimaschwankungen zu einem Wechsel von Warm- und Kaltzeiten. Während der Warmzeiten herrschten ähnliche Klimaverhältnisse wie heute, nur die höchsten Lagen der Alpen waren vergletschert. Die Durchschnittstemperaturen der Kaltzeiten hingegen lagen etwa um 10°C niedriger als heute. In den Gebirgen wuchsen die Gletscher stark an, es bildeten sich zusammenhängende Eisflächen, aus denen nur vereinzelt Berggipfel herausragten. Die Eismassen flossen nach auch Norden und bedeckten weite Teile des Voralpenlandes. Im Vorfeld der Gletscher lagerten Schmelzwasserflüsse mächtige Flussschotter ab. Vom Gletscher zurückgelassene Ablagerungen, die Moränen, belegen ehemalige Eisstände.
Im Alpenraum lassen sich heute mindestens sechs Kaltzeiten, die jeweils über Zehntausende Jahre gedauert haben, unterscheiden. Den eiszeitlichen Ablagerungen des schwäbischen Alpenvorlands kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Hier erkannte der Geologe Albrecht Penck um die Wende zum 20. Jahrhundert, dass es mehrere Vereisungsphasen gegeben haben muss. Benannt wurden sie nach Flüssen im Voralpenland: Günz -, Mindel-, Riß- und Würm-Kaltzeit. Diese klassische Viergliederung des Eiszeitalters (Pleistozän) in den Alpen wurde später um die Biber- und die Donaukaltzeitgruppe erweitert.
Gesteine der Teufelsküche
Die Steilwand am oberen Hang des Tales der östlichen Günz nördlich Obergünzburg und die Felsblöcke in der Teufelsküche bestehen aus Schottern der Mindel-Kaltzeit. Während dieser Kaltzeit erreichte der Illervorlandgletscher, auf den diese Ablagerungen zurückgehen, seine weiteste Ausdehnung. Breit gefächert flossen seine Schmelzwässer ins Vorland ab, füllten die damaligen Täler und Flussrinnen und bedeckten schließlich weite Teile des Vorlandes mit einer bis etwa 25 Meter mächtigen Schotterlage. Bei einem späteren Vorstoß schoben sich die Eismassen über diese sog. Vorstoßschotter bis über Obergünzburg hinaus nach Norden und hinterließen Moränenmaterial. Im Bereich der Teufelsküche bestehen die Felswände aus Schotter, die in unmittelbarer Nähe des mindelzeitlichen Eisrandes abgelagert wurden. Die ursprünglich losen Schotterablagerungen sind heute teilweise zu Konglomeraten verfestigt, bei denen die einzelnen Gerölle durch Kalkabscheidungen miteinander verkittet sind.
Warum kam es hier zu Felsstürzen und Hangrutschen?
Die östliche Günz hat sich durch die eiszeitlichen Ablagerungen hindurch tief in die unterlagernden Schichten der Tertiärzeit Sedimente der Oberen Süßwassermolasse eingeschnitten. Diese bestehen hier aus einer Wechselfolge von Feinsanden und Mergeln mit wasserstauender Wirkung. Daher ist die Grenze zwischen den Molassesedimenten und den überlagernden quartären Schottern ein wichtiger Quellhorizont. Bei starker Durchfeuchtung wirken die feinkörnigen Sedimente oft wie ein Schmiermittel, das Hangrutsche und Felsstürze begünstigt. Die Molassesedimente haben nur geringe Festigkeit und werden aufgrund der hohen Auflast durch die Schotter in Zusammenwirkung mit den übersteilten Hängen instabil.
Im späten Pleistozän wurden die Talhänge an der Günz durch Tiefen- und Seitenerosion übersteilt. Diese morphologische Situation führte zusammen mit den obengenannten Lagerungsverhältnissen dazu, dass es seit Ende der letzten Kaltzeit an der Teufelsküche vermutlich mehrmals zu größeren Rutschungen kam. Dabei brachen hausgroße Konglomeratblöcke ab und glitten auf und mit dem instabilen Untergrund talwärts. Zurück blieben typische Geländeformen: Außer dem Blockverhau der Teufelsküche sind die unruhigen Hangformen mit wulstartigen Aufwölbungen und Buckeln, die sich bis zum Hangfuß hinziehen, charakteristisch.
Quelle: (c) Bayerisches Landesamt für Umwelt
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Bitte beachtet, dass es abseits der Wege aufgrund von Felsstürzen gefährlich werden kann. Jeder ist selbst für sein Leben und seine Sicherheit verantwortlich.
Viel Spaß vor Ort wünscht, Andreas
Hell’s kitchen Obergünzburg
Wild stacked, large blocks of solidified glacial gravel characterize the hell’s kitchen in the valley of eastern Günz. They origin from the above steep valley side, from where they provoked in the past glacial time. As rockfall or landslide it slipped on the loose gravel and subsoil towards the valley.
The age of Quaternary
In the past 2,6 million years, the age of Quaternary, led to a strong climate change of hot and cold periods. During the warmer periods we had similar climatic conditions like today, only the highest layers of the Alps were covered by glaciers. The average temperatures of cold stage on the other hand were about 10°C lower than today. In the mountains the glaciers grew strongly creating a solid surface of ice with only a few mountaintops peaking out of it. The ice masses flew north and covered large parts of the Alpine foreland. Ahead of the glaciers the melt water rivers deposited masses of river gravel. The glacier - deposits, the moraines, demonstrate former ice levels. Within the Alpine region we distinguish today at least six glacial ages each lasting tens of thousands of years. The deposits of Swabian Alpine foreland play a key role. Here the geologist Albrecht Penck recognized around the turn of the 20th century, that there were several glacial icy phases. They were named after rivers in the Alps: Günz-, Mindel-, Riß- and Würm-glacial. This classic fourfold of ice ages (pleistocene) in the Alps was later expanded by Biber- and Danube-glacial groups.
Hell’s kitchen rocks
The steep face at the top of the valley of the eastern Günz north of Obergünzburg and the boulders in hell’s kitchen consist of the Mindel-glacial gravel. During this ice age the Illerglacier, which left these sediments, reached his furthest expansion. Widely spread the melt waters flew into the surrounding area, filled the former valleys and river drains and covered large parts of the foreland with an up to 25m gravel layer. At a subsequent attempt the ice masses pushed up about this so-called foray gravel up on Obergünzburg to the north and left moraine material. In the area of hell’s kitchen the cliffs consist of gravel settled closely to the mindel ice age. The originally loose gravel is nowadays solified into conglomerates, where the individual gravel is held together by calcium deposits.
Why did rockfalls and hangslides occur?
The east Günz cut its way through the deep of glacial sediments of the upper fresh water molasses. They consist of an alternation of fine sands and marl leading to a water blocking effect. Therefore the boundary between the molasse sediments and the overlapping quaternary gravel builds an important spring horizon. Under intense moisture penetration the fine grained sediments often act as a lubricant, encouraging hang slides and rockfalls. The molasses sediments have only a limited strength and become unstable due to the high loads of the gravel in interaction with the oversteep slope. In the late pleistocene the hillsides at the Günz were formed by depth- and side erosion. This morphological situation led together with the above bedding conditions to the point, that since last ice age several landslides occurred. Househigh conglomerate blocks broke out and slid toward the valley on the unstable ground. The remaining typical terrain: Besides the piled blocks of hell’s kitchen there are the characteristic troubled slope forms with boltel bulges and hunches, which reach out to the slope base.
Source: (c) Bavarian Environment Agency
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