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Diese Reihe läuft unter dem Motto "Typisch Bayerisch"...
Brotzeitschmankerln
Brezn
Es gibt wohl kaum eine andere Backware, um die sich so viele Geschichten, Sagen und Legenden ranken. Der Name der Brezn, die außerhalb Bayerns meist „Brezel“ genannt wird, entstammt dem lateinischen Wort „bracellus“, welches sich von „brachium“, dem lateinischen Wort für „Arm“ ableitet. Dies erklärt sich daraus, dass die Form der Brezn den über der Brust verschränkten Armen eines betenden Mönchs nachempfunden sein soll. Diese Art der Arm- bzw. Handhaltung war in früheren Jahrhunderten bei Gebeten üblich. Seit dem 14. Jahrhundert wird die Brezn als Zunftzeichen der Bäcker verwendet; angeblich auch deswegen, weil sie aufgrund der Herkunft ihrer Form auch als heiliges Gebäck betrachtet wurde.
Obatzda
Keine Speise unserer bayerischen Biergartenschmankerln ist so typisch bayerisch wie der Obatzda. Traditionell besteht original bayerischer Obatzda aus Camembert, Butter, Paprika, Kümmel, Zwiebeln, Salz, Pfeffer und einem Schuss Weißbier. Dieses Rezept geht auf die Freisinger Wirtin Katharina Eisenreich des dort ansässigen Bräustüberls „Weihenstephaner“ zurück. Sie war die erste, die den Obatzden im Jahre 1920 regulär ihren Gästen zum Verzehr anbot. Spätestens zu diesem Zeitpunkt mauserte sich der Obatzde vom „Arme Leute-Essen“ zur bayerischen Spezialität, die bei einer echten bayerischen Brotzeit unter gar keinen Umständen fehlen darf.
Radi
Der Radi darf auf einer echten bayerischen Biergartenschmankerl-Platte selbstverständlich unter keinen Umständen fehlen. Schon Paul Heyse, der aus Berlin stammende Literatur-Nobelpreisträger, erachtete im 19. Jahrhundert den Radi, welchen er als Preuße natürlich „Rettich“ nannte, als einen guten Grund, München zu seiner Wahlheimat zu erklären: „So rasche Wurzeln hie geschlagen hätt´ ich, nie ohne dich und deinen Freund, den Rettich." (Dank einer kleinen Satzzeichenänderung ist auch eine gereimte bayerische Version verfügbar: „So rasche Wurzeln hie geschlagen hätt' ich nie, ohne dich und deinen Freund, den Radi.“)
Doch nicht erst seit dem 19. Jahrhundert erfreut sich der Radi in Bayern größter Beliebtheit. Die im 13. Jahrhundert n. Chr. als Heilpflanze geschätzte Wurzel wurde bereits in der Antike im 1. Jahrhundert v. Chr. von den Römern über die Alpen gebracht und in Mitteleuropa angebaut. Ursprünglich stammte der Radi, der unter Botanikern auch als „Raphanus sativus“ bekannt ist, aus Kleinasien.
Griebenschmalz
... auch Grammelfett genannt.
Der Name Grieben oder „Grammeln“ ist eine bäuerlich geprägte, vor allem in Süddeutschland gängige Wendung für ein Stückchen ausgebratenen Specks. In früherer Zeit gehörte die weitere Verwendung von Fettgewebe zum Schlachten eines Tieres ganz selbstverständlich dazu. Man erhitzte es und ließ das flüssige Fett auslaufen, woraufhin sich das Gewebe verdichtete und die schmackhaften Grieben bildete. Diese wurden dann im erkaltenden Fett belassen und nach Bedarf mit Äpfeln und Zwiebeln verfeinert. Heute gilt das Griebenschmalz in vielen Wirtshäusern als Vorspeisen- oder Brotzeitklassiker.
Bierwurst
... auch Bierkugel genannt.
Der Name „Bierwurst“ deutet nicht etwa auf die Zusammensetzung hin, die Wurst enthält nämlich kein Bier. Vielmehr wird mit diesem Ausdruck auf die Verwendung der Wurst hingewiesen: Sie wird bevorzugt zum Bier bei einer deftigen Brotzeit oder einem kräftigen Abendessen verzehrt – kalt und in breiten Scheiben geschnitten mit allen Brotsorten. Die Bierwurst hat eine typische Kugelform, ist von Senfkörnern durchsetzt und mit Knoblauch gewürzt.
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