Der Kramermarkt ist ein jährlich stattfindendes Volksfest in Oldenburg. Der Markt beginnt am Freitag zwischen dem 26. September und 2. Oktober und endet zehn Tage später. Die Zeit, in der der Kramermarkt stattfindet, wird in Oldenburg und in der Umgebung auch Die fünfte Jahreszeit genannt.
Graf Anton Günther von Oldenburg (1583–1667) gilt durch seine Verordnung aus dem Jahre 1608 als Begründer des heutigen Kramermarktes. Fünf Tage lang wurden auf dem Rathausplatz zum Abschluss der Erntezeit die eingeholten Erträge gehandelt. Als Krahmer-Marckt waren die Marktbeschicker hauptsächlich Krämer und reisende Händler.
In den Anfängen des 19. Jahrhunderts wurde der Markt durch Schausteller und erste Fahrgeschäfte, wieKarussells erweitert. 1877 teilte die Stadtverwaltung den Markt wegen der nun sehr großen Anzahl Buden auf. Die Händler blieben mit ihren Waren auf dem Rathausmarkt, die Fahrgeschäfte wurden fortan auf dem Pferdemarktaufgebaut.
1962 wurde der Markt, wiederum aus Platzgründen, auf das Freigelände der Weser-Ems-Halle verlegt. Seither sind Händler und Fahrgeschäfte wieder zusammengelegt, wobei die Fahrgeschäfte den größeren Teil des Marktes ausmachen. Heute zählt der Kramermarkt mit rund 1,5 Millionen Besuchern auf dem 90.000 Quadratmeter großen Freigelände zu den größten Volksfesten Deutschlands (2008: Platz fünf unter den größten deutschen Märkten).
Am ersten Samstag des Kramermarkts findet nachmittags ein Festumzug statt, an dessen Spitze die Figur eines der berühmtesten Bewohners Oldenburgs und Begründer des Marktes reitet: Graf Anton Günther. Früher wurde damit der Beginn des Festes eingeleitet. Seit 1992 beginnt der Markt aber schon Freitag; die Tradition des Umzugs ist geblieben. Die Route führt durch die Innenstadt Oldenburgs bis zum Marktgelände bei der Weser-Ems-Halle.
Das Marktgeschehen beginnt jeden Tag am frühen Nachmittag und dauert bis Mitternacht.
Während des Kramermarktes werden drei Feuerwerke gezündet: Am ersten Freitag ein größeres Eröffnungsfeuerwerk, am zweiten Freitag eine kleines Feuerwerk als Abschluss des Laternenumzuges für die Kinder und am letzten Sonntag um 22:00 Uhr ein großes Brillantfeuerwerk. Das ist traditionell das Ende des Marktes; die Schausteller dürfen aber den Betrieb bis später am Abend weiterführen.
Viele Schausteller fahren nach dem Kramermarkt direkt zu den nächsten Volksfesten in Norddeutschland, demGallimarkt in Leer und dem Bremer Freimarkt.
N 53° 06.957 E 008° 10.243