Parkt Eure Kutsche am besten bei N
48°27.229 / E013°25.896 und geht den Weg Richtung Nordwesten
(Radweg R3) um – beginnend am Schauplatz der ersten Übeltat –
jene nun folgenden Straftaten peinlichst genau nachzuverfolgen.
Folgt den Tatorten in der angegebenen Reihenfolge so werdet Ihr
auf einem Rundweg wieder Eure Kutsche erreichen. Eine Googeley
im Vorfeld ist nicht nötig!
Jus
Scardingae

In jenen Tagen gingen
die ehrenwerten Stadtrichter zu Schärding daran, anlässlich der
alle zehn Jahre stattfindenden Feierlichkeiten zum Ende der
Belagerung, einen Gefangenen aus den finsteren Kerkern tief in den
Festungsanlagen der Stadt freizulassen. In diesem Jahr wurden
wieder vier Übeltäter ausgewählt, von denen einer der gerechten
Bestrafung durch das Schwert entgehen sollte. So wollte es das
Gesetz.
Schweren Schrittes
trat nun auf Geheiß des Vorsitzenden der Gerichtsdiener in den Saal
und verlas laut die Taten der vier Delinquenten:
I. Sebastian Kneipp vulgo
„Kneipen Wastl“
Tatort: N
48°27.259
E013°25.819
Alter: A+B+C+D-E
Sebastian Kneipp, bei den Gemeinen besser unter „Kneipen
Wastl“ bekannt, betreibt eine kleine Gastwirtschaft an den
Mauern der Stadt. Er golt bis zum Tatzeitpunkt als
unbescholtener Bürger und sorgte nicht nur mit seinem schön
angelegten Garten für so manche Freud der Besucher unserer
schönen Stadt. Sogar ganze (A) Stk. der seltenen grünen
Kugelbäumchen pflanzte er in einem Halbbogen um seine
Wirtschaft (Die zwei Kugelbäumchen im kleineren Nebenbeet gar
nicht mitgezählt). Schwer zu bekommen und sündteuer. Aber er
war auch etwas eigenartig, so benannte er sein Lokal doch nach
einer Frucht die kaum einer von uns je gesehen hat.
(Einzahl der Frucht, Anzahl
der Buchstaben sei(B)). Ein
braver und redlicher Mann möchte man meinen. Doch just vor 2
Jahren stoch ihn scheints mächtig der Hafer. So mauerte er zum
einen ohne Genehmigung der Stadtbaumeister einfach drei der
(C) Schießscharten der
westlich gelegenen Stadtmauer zu (dort wo der Weg durch ein
kleines Tor durchführt), weil ihn der durchpfeifende Wind zu
sehr störte. Aber dem nicht genug. Setzte er doch aus Jux
und Tollerei seinem gleichnamigen Vater ein Denkmal in
der Heilanstalt der barmherzigen Brüder
(N48°27.269/E013°25.735) und meißelte seine Leitsätze darin
ein. Was für ein Affront! Als Ihn die Soldaten dann in
flagranti beim Einmeißeln der Inschrift ertappten, flüchtete
er wie ein Verrückter Richtung
Westen durch das kleine Tor zum Inn, bog dort rechts ab rannte
neben dem Fluss entlang um ein am Ufer vertäutes Boot zu
erreichen. Es war an dem Eisenpflock mit der österreichischen
Flagge darauf vertaut. Also der (D)te Eisenpflock nach der
Steinmauer hinter der Innbrücke. Aber dort schlugen unsere
Stadtschergen zu und legten ihn an die Kette. Diese haben wir
zur Erinnerung am Ufer des Inns belassen. Ganze (E)
Glieder fasste sie und ragt zur Belustigung des
Volkes steil nach oben.
(Gelächter bei den Richtern). Gleich
nach der Festnahme schleppten Sie ihn zum Stadtpranger bei N
48°27.508 / E013°25.753 und ließen ihn dort erstmal ein paar
Stunden schmoren.
II. Rainer Kohlhaas vulgo „Hessen
Rainer“
Tatort:
N 48°27.365
E013°25.713
Alter: F-G-H-I
Ewig schade, war er doch einer unserer
besten Gärtner. Alleinig verantwortlich für die Zucht der
besten Rosen weit und breit. Sogar seinen Namen im Volksmund
erhielt er durch die Zucht zwei seiner schönsten Sorten. Die
„Rainer“ mit der Jus Registra (abgekürzt "J.R.") (F) und die „Hessen“ mit der J.R.
(G). Auch gelang es
ihm eine besonders seltene Bergpflanze in Schärding heimisch
zu machen. Er nannte Sie „Division .... (Anzahl der Buchstaben der gesuchten
Blume sei (H)). Doch eines
schönen Tages beobachteten Ihn wachsame Bürger wie er die seltenen Blumen Stück für Stück an
Hehler aus dem nahen Neuhaus verkaufte. Als er darauf
angesprochen wurde, rannte er die Felsgärten hinauf, schlüpfte
durch einen eisernen Bogen und wollte am Ende dieser Terrasse
in einen Geheimgang verschwinden. Doch womit er nicht
gerechnet hatte: Ein junges Pärchen hielt genau im engen
Eingang des eigentlich vergitterten Tunnels ein
Schäferstündchen und während die junge Maid vor Schreck
entfloh hielt ihn der junge Liebhaber - ein Soldat der
französischen Truppen wie unschwer an den insgesamt
(I) Knöpfen an seinen
beiden Ärmeln zu erkennen war - fest, bis die Stadtwache
eintraf.
III. Jodokus
Kapsreiter
Tatort:
N 48°27.392
E013°25.715
Alter: (K-15)/(L+M+N)
Das Schloss hätt er pflegen sollen, die
Relikte unserer Ahnen hüten und dem reisenden Volke ein
würdiger Ansprechpartner bei Fragen aller Art ... das hätte er
sein sollen. Aber dass man sich so in einem Manne täuschen
kann! Der Gerichtsdiener hielt kurz inne, warf einen Blick zu
seinem Schwager auf der Anklagebank und fuhr sichtlich
brüskiert fort. Hatte doch dieser üble Knecht nichts besseres
zu tun, als unseren treuen Gästen aus nah und fern die
Geldsäckel zu erleichtern. Gulden um Gulden sowie manch teurer
Schmuck verschwand in seinen Taschen. Versteckt hat er sein
Diebesgut bei der im Jahr (K) im Kampf gegen die Franzosen
eingesetzten Kanone oder auch in einer der (L) an der Mauer montierten
Wasserleitungen die wir als technische Meisterleistung immer
wieder gerne den Durchreisenden zeigen. Ich hatte ihn ja
eigentlich nur eingestellt, weil mir seine Mutter Maria
Kapsreiter selig – (M)
Jahre ist sie alt geworden) – dies ans Herz gelegt hat. Ja so
kann man sich täuschen ...
Nun und dann wollte er sich auch noch im Brunnenschacht verstecken.
Hat ihm aber nichts genützt, weil er sich derart ungeschickt
angestellt hat, dass es jeder auf 40 Fuß hören konnte.
(N) Männer, jeder
zwei Stangen beim Heberad haltend waren nötig um dieses
Schwergewicht wieder aus dem Brunnen zu hieven um ihn der
Stadtwache zu übergeben.
IV. Alois Bruckmayr vulgo „Westen Lois“
Tatort:
N 48°27.429
E013°25.869
Alter: O+P+Q
Einen ehrenwerten Kaufmann wie den
Bruckmayr Lois, dessen Eltern Generation für Generation im
Stadtrat vertreten waren. Das war ein harter Schlag für die
Schärdinger Justiz. Aber Gerechtigkeit hat auch den
Angesehensten zu widerfahren. Wir wolltens erst nicht glauben,
aber er hatte seine guten Geschäftsbeziehungen seiner Ahnen
genutzt um sage und schreibe alle (O) Häuser der Silberzeile vom
Linzer Tor bis zur Gasse vor dem Kolping Haus um mehr oder
weniger Geld zu bestehlen. Dem nicht genug. In einer
nächtlichen Aktion ließ er auch alle (P) großen Fenster des Rathauses
(und zwar jener Front die zum Hauptplatz zeigt) zerschlagen um
sich für die ersten Verdächtigungen zu rächen. Doch nutzte ihm
dies alles nichts. Bei unserem böhmischen Schuster Marfiewicz
an der Silberzeile, der grade sein neues Zunftzeichen mit dem
eisernen Stiefel montiert hatte kam er an den Falschen. Gerade
als der Westen Lois die (Q) silbernen Blumen an seiner
schmiedeeisernen weißen
Eingangstür absägen wollte, packte er ihn und übergab ihn den
Stadtwachen. Das gab ein Gezeter ! Sie prügelten ihn vor allen
Leuten aus dem Linzer Tor hinaus und nahmen ihn in
Gewahrsam.
Nachdem die Richter den Erzählungen
den Saaldieners gelauscht hatten zogen Sie sich zurück zu
einer mehrstündigen Beratung. Zuvor teilten Sie den
Anwesenden noch mit, Sie mögen sich am Gerichtshof bei N
48°27.364 / E013°25.974 einfinden wo Ihnen der oberste
Richter, seine Eminenz Friedrich Laurentius Jahn, das Urteil
verkünden wird. Versammelt Euch dort am besten rund um den
Richter und lauschet seinen
Worten:
„Wir die Stadtrichter von Schärding haben einstimmig beschlossen,
dass jener der Gefangenen freikommen soll, der an Jahren am
jüngsten ist. Solle er fortan redlich weiterleben und im Dienste
und zu Ehren der Stadt Schärding fürderhin ein ehrbar Dasein
fristen. Weiters ergeht der Spruch, dass dem Freigelassenen zur
neuerlichen Existenzschaffung ein kleiner Stadtschatz zugesprochen
wird den er sich bei folgenden Koordinaten abholen kann:
N 48°27.RST
E013°25.UVW
RST
= Alle Einzelzahlen
nur des Freigelassenen sind zusammenzuzählen (also
A+B+... oder F+G+... oder K+L+... etc.) mit 5 zu
multiplizieren und danach gebe 20 hinzu.
UVW = Nehme das Alter des
Freigelassenen, multipliziere es mit 36 und gib 13
dazu.
RECHT viel Spaß
16
Veinard 31
