Angeln in
Dortmund
Im Rahmen der Emscher-Renaturierung entsteht
in Dortmund-Hörde (Position etwa 51° 29’’ Nord, 7° 30’’ Ost) der
Phönix-See. Als Naherholungsgebiet gedacht, biete er die
Möglichkeit, an seinem Ufer zu spazieren, darauf zu rudern und
sogar zu segeln. Was nicht zugelassen sein soll, ist Baden, da die
damit einhergehenden Verschmutzungen die Wasserqualität zu sehr
beeinträchtigen dürften und schließlich der tiefe Blick bis auf den
Grund des Sees gestört werden könnte.
Es liegt also nahe, dass ein ideales Angelrevier entstehen wird.
Die Ansiedlung zahlreicher Arten wird erwogen.
Nicht gerade an erster Stelle aber doch besonders zu erwähnen
ist dabei der Babelfisch – ein überaus ungewöhnliches Lebewesen.
Der kleine, gelbe lanzettenartige Babelfisch, der sich sonst von
Gehirnströmen ernährt, wird hier erstmals in einem irdischen
Ernährungskreislauf freigesetzt werden. Experte Ford Prefect dazu:
„In der hiesigen Umgebung bekommt der Babelfisch als parasitäre
Lebensform, einfach nicht genug zu fressen, also Gehirnströme,
einfach zu wenig Hirn...“. Tatsächlich handelt es sich beim
Babelfisch nicht so sehr um einen Parasiten, eigentlich geht der
Babelfisch mit seinem Wirt eine beiden Seiten nutzbringende
Symbiose ein, indem der Babelfisch für seinen Wirt jede beliebige
Fremdsprache verstehbar macht. Der lokale Experte Günna meint
hierzu: „Babelfisch? Watt füan Quatsch? Wozu dat denn? Hier in
Dortmund vastehn wa sowieso schon allet. Kannze Fischstäbkes draus
machen!“.

Der im westlichen Afrika beheimatete,
nachtaktive Flösselaal erreicht bei lang gezogenem Körperbau –
seine Länge übertrifft seine Höhe um das 24-fache – eine maximale
Länge von etwa 90 cm. Er lebt in Süßwasserseen oder -flüssen und
ernährt sich räuberisch von kleineren Tieren, vor allem Insekten
und Würmern. Die Kiemen des Flösselaals reichen, wie auch bei
anderen Vertretern seiner Familie, nicht aus, um seine Versorgung
mit Sauerstoff sicherzustellen. Der Flösselaal ist daher ergänzend
auf Atemluft angewiesen, wobei seine Schwimmblase als Lunge
eingesetzt wird. Der Phönixsee ist geradezu ideal für die Haltung
dieses Fisches, da er hier mit viele Verstecke und Höhlen finden
wird und in kleinen Gruppen gehalten werden wird.

Wie alle Grundelartigen hat die Chinesische Schläfergrundel
einen länglichen, zylinderförmigen, im Querschnitt runden Körper.
Das Maul des Fisches ist oberständig oder endständig. Er besitzt
getrennte Bauchflossen, die Flossenbasis liegt aber nah beieinander
oder ist sogar zusammengewachsen. Die Fische haben immer zwei
getrennt Rückenflossen und werden zwischen fünf und 15 Zentimeter
lang. Die Fische leben an tropischen und subtropischen
Meeresküsten, meist im Brackwasser. In den Tropen, in Australien
und Neuseeland gibt es auch reine Süßwasserarten. Wegen der noch
von der früheren Stahlproduktion verbliebenen Restwärme im Boden
des Phönixsees dürfte es auch hier eine ausreichend hohe
Wassertemperatur zur ihrer Ansiedlung geben. Die Fische leben am
Gewässergrund, oft zwischen Pflanzen. Sie sind oft nacht-oder
dämmerungsaktiv und stellen so den Rund-um-die-Uhr-Betrieb des
urbanen Phönixsees sicher.
Interessant für den Angler ist auch die Eilandbarbe, die in
freier Wildbahn in krautigen Gewässern oder Uferzonen mit dichter
Randbepflanzung lebt. Sie bevorzugt dabei mulmigen Grund. Aus
diesem Grund wird dieser lebhafte Fisch wohl erst nach einiger
Zeit, wenn der See bereits „gut eingefahren“ ist, der Hörder
Ichthyofauna hinzugefügt werden. Da diese Fische eigentlich
Gewässer mit großem Wasseraustausch bevorzugen – was beim Phönixsee
nicht der Fall sein wird, wird ihre Ansiedlung jedoch mit einem
gewissen Risiko behaftet sein.

Von hohem diätischen Interesse sein dürfte die Ansiedlung von
Doraden, seit der Antike bekannter Speisefische, die normalerweise
im Mittelmeer beheimatet sind. Doraden werden hier erstmals in
Süßwasser eingesetzt werden, mit dem Ziel, einen hochwertigen
Proteinlieferanten für streng natriumarme Ernährung zu
etablieren.
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