Der Druselturm wurde 1415 an einer Schwachstelle
der Stadtmauer errichtet, wo das Wasser des Druselbachs in die
Stadt geleitet wurde. Im Jahr 1414 lieh sich die Stadt Kassel
von Bürgern 150 Gulden zum Bau des Turmes. Das Wasser wurde
bereits früher vor dem Turm in einem Teich gesammelt und bei
Bedarf in flachen Rinnen, den „Druseln“, durch die Gassen der
Stadt geleitet, um die Straßen zu reinigen. An gleicher Stelle
wie der Turm soll sich früher die Druselmühle befunden
haben.
Ursprünglich diente der Druselturm als Wehrturm und
Gefängnis. Die Gefangenen wurden durch ein Loch im Boden des Turms
in die darunterliegenden Verliese herabgegelassen. Aus dem Jahr
1526 ist eine Rechnung über 6 Albus für ein Seil zum Ein- und
Auslassen der Gefangenen erhalten. Landgraf Philipp der Großmütige,
der zwischen 1547 und 1552 selbst fünf Jahre in kaiserlicher
Gefangenschaft gesessen hatte, ließ die Verliese mit einer Heizung
versehen. Später wurde der Turm als Räucherkammer und Materiallager
benutzt. Der Helm des Druselturms besaß ursprünglich sechs
Erkertürmchen, die allerdings beim Neubau des Daches 1686 entfernt
wurden. Sie waren jeweils über den obersten Fenstern angeordnet. Im
April 1905 brannte der Turm vollständig aus. Erst 1906 erhielt der
Turm seine neue Haube mit den vier kleinen Erkertürmchen, die bis
zum Zweiten Weltkrieg das Stadtbild prägten. Beim Wiederaufbau nach
dem Krieg kehrte man zum vorherigen glatten Kegeldach zurück. Das
Gebäude steht heute leer und ist nicht zugänglich. (Quelle:
wikipedia.de)