Die
Rettungsflieger
SAR 71, der Rettungshubschrauber der
Bundeswehr in Hamburg, hatte am 16. Januar 2006 seinen Fly-out:
"Anneliese", wie die Fans den Helikopter vom Typ Bell UH-1D
liebevoll nannten, knattert seitdem nicht mehr über die Hansestadt.
Die Bundeswehr hat sich aus der Luftrettung zurückgezogen. Die
Lücke schließt die Bundespolizei, die - zunächst ebenfalls mit
einer Bell, seit dem 7. Juli 2007 mit einem moderneren Eurocopter
135 T2i - unter dem Rufzeichen "Christoph 29" die Notfallrettung
auf dem Luftweg sicherstellt. Das so charakteristische
Teppichklopfer-Geräusch, das an den Enden der beiden sich mit
Überschallgeschwindigkeit bewegenden Rotorblätter einer "Huey"
entsteht, gehört damit der Vergangenheit an. Der EC 135 hat vier
Rotorblätter, die sich langsamer drehen und keine so markante Serie
von Überschallknallen erzeugen.
Das Zweite Deutsche Fernsehen hat den
Luftrettern der Bundeswehr und ihrer "Anneliese" ein filmisches
Denkmal gesetzt: Elf Staffeln mit insgesamt 106 Episoden der
Vorabendserie "Die
Rettungsflieger" wurden produziert. Aber auch die
Fernseh-Rettungsflieger haben Hamburg verlassen. Die vorerst letzte
Folge wurde am 11. Juli 2007 ausgestrahlt.
Gedreht wurde nicht etwa im Rettungszentrum
am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg in der Lesserstraße, wo SAR 71 und
Christoph 29 stationiert waren bzw. sind. Sondern genau hier, in
der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Jenfeld. Ein früheres
Kompaniegebäude diente als Kulisse für das Rettungszentrum, die
Notaufnahme befand sich im ehemaligen Wirtschaftsgebäude der
Kaserne, kaum 100 Meter vom Cache entfernt. Wenn also im Fernsehen
ein Patient auf einer Rolltrage in den OP geschoben wurde, dann war
das in Wirklichkeit die frühere Truppenküche, deren weiß gekachelte
Wände die Requisiteure des Studio Hamburg mit ein wenig blauer
Dezefix-Folie zu mehr Krankenhausambiente verholfen
hatten.
Was bleibt, sind ein paar Enthusiasten, die
neben einer Website auch die
Rückkehr des SAR 71 Hubschraubers als Denkmal betreiben. Der
soll nach deren Willen dann beim Bundeswehrkrankenhaus aufgestellt
werden.
Und nun dieser Cache, der an den Drehort der
Fernseh-Rettungsflieger erinnert; das Filmset inklusive
Hubschrauber kann man auf dem
Luftbild bei Google Earth/Maps südwestlich der Cachekoordinaten
ganz wunderbar erkennen.
Erinnerung ist an diesem Ort übrigens ein
ganz besonderes Thema. Denn neben dem Cache liegt der zur Zeit
geschlossene Eingang zu einer Gedenkstätte, im Volksmund
"Tansania-Park" genannt. Hier befinden sich zwei "Askari-Reliefs"
von Walter von Ruckteschell. Die Askari waren Eingeborene, die
während des Ersten Weltkrieges im damaligen Deutsch-Ost-Afrika
(heute Tansania) mit der deutschen Schutztruppe kämpften. Die
Reliefs, in ihrer politischen Bedeutung umstritten, wurden von der
Kulturbehörde als geschichts- und kulturhistorisch wertvoll und
erhaltenswert eingestuft. Sie zeigen eingeborene Askari in
deutschen Uniformen sowie vier schwarze Träger und einen weißen
Unteroffizier. Kritiker bezeichneten das Schutztruppen-Denkmal als
Relikt der Nazi-Zeit, während bei den Befürwortern die
Denkmalpflege und der Erhalt einer künstlerisch wertvollen Arbeit
des Bildhauers im Vordergrund standen. Der Park ist nur nach
vorheriger Anmeldung zugänglich (ich selber war übrigens noch nie
dort, kann also kein Urteil abgeben, ob das Denkmal tatsächlich
sehenswert ist). Kontaktdaten finden sich auf einem Schild in der
Nähe des Cacheverstecks.
Der Behälter lässt sich durch Druck auf das Zentrum des
Deckels gewaltfrei öffnen.
Viel Spaß!